Die Symptome bei einer Grippe oder Covid-19 sind oft ähnlich. (Foto: IMAGO, imago images / Panthermedia)

Corona-Pandemie

Symptome Coronavirus: Ist Covid-19 gefährlicher als die Grippe?

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Ralf Kölbel
Ralf Kölbel, Online-Redakteur bei SWR Wissen aktuell sowie Redakteur bei SWR2 Wissen. (Foto: SWR, Christian Koch)
Anja Braun
Anja Braun, Reporterin und Redakteurin SWR Wissen aktuell. (Foto: SWR, Christian Koch)

Was sind die Symptome einer Corona-Infektion? Wie unterscheidet sich die Lungenkrankheit Covid-19 von der normalen Grippe? Und vor allem: Welche Krankheit ist gefährlicher?

Auch die Omikron-Variante des Coronavirus ist keinesfalls harmlos.  (Foto: IMAGO, IMAGO/Bihlmayerfotografie)
Auch die Omikron-Variante des Coronavirus ist keinesfalls harmlos.

Influenza (Grippe) und COVID-19 sind ansteckende Atemwegserkrankungen, die durch unterschiedliche Viren verursacht werden. COVID-19 wird durch eine Infektion mit dem erstmals 2019 identifizierten Coronavirus verursacht. Die Grippe wird durch eine Infektion mit einem Grippevirus (Influenzaviren) ausgelöst.

Soweit bisher bekannt ist, scheint sich COVID-19 leichter zu verbreiten als die Grippe, ist also ansteckender. Das gilt insbesondere in Bezug auf die Omikron-Variante des Coronavirus, die beispielsweise auch in Deutschland vorherrscht.

Zwar gibt es auch bei der Grippe schwere, bis tödliche Verläufe, doch scheint COVID-19 im Vergleich zur Grippe bei manchen Menschen schwerwiegendere Erkrankungen zu verursachen. Bei COVID-19 kann es länger dauern, bis Menschen Symptome zeigen, und Menschen können für längere Zeit ansteckend bleiben.

Betroffene können auch Monate nach einer überstandenen Infektion noch schwerwiegende Symptome, wie Atemnot, neurologische Beschwerden oder chronische Müdigkeit haben. Diese Formen von Long Covid oder Post Covid müssen allerdings noch weiter erforscht werden.

Lässt sich Grippe anhand der Symptome von Covid-19 unterscheiden?

Da die Symptome bei einer Corona-Infektion oft ähnlich wie bei einer Grippe sind und keine klare Diagnose ermöglichen, kann im Verdachtsfall nur ein Test auf SARS-CoV-2 Gewissheit geben. Mit speziellen Tests lässt sich beispielweise auch feststellen, ob jemand gleichzeitig an Grippe und COVID-19 leidet.

Sowohl COVID-19 als auch die Grippe können unterschiedliche Symptome aufweisen, die von keinen Symptomen (asymptomatisch) bis zu schweren Symptomen reichen. Häufige Symptome, die COVID-19 und die Grippe gemeinsam haben, sind:

  • Fieber oder Fieber/Schüttelfrost
  • Husten
  • Kurzatmigkeit oder Atembeschwerden
  • Müdigkeit (Fatigue)
  • Halsschmerzen
  • Laufende oder verstopfte Nase
  • Muskelschmerzen oder Gliederschmerzen
  • Kopfschmerzen
  • Erbrechen
  • Durchfall
  • Veränderung oder Verlust des Geschmacks oder Geruchs, obwohl dies bei COVID-19 häufiger vorkommt.
Der Umgang mit der Corona-Pandemie hat unseren Alltag verändert. Ausrotten lässt sich das Coronavirus wohl nicht. (Foto: IMAGO, imago images/Ralph Peters)
Der Umgang mit der Corona-Pandemie hat unseren Alltag verändert. Ausrotten lässt sich das Coronavirus wohl nicht.

Wie unterscheiden sich die Symptome von Allergie und Covid-19?

Die Nase läuft, der Hals kratzt und der Husten quält: Viele Menschen sind zurzeit verunsichert, ob es sich Erkältungssymtomen mit laufender Nase oder Hosten nun um eine Corona-Infektion oder um einen klassischen Heuschnupfen handelt.

Die Unterscheidung ist tatsächlich schwierig. Schnupfen, Niesreiz oder eine verstopfte Nase können bei einer Corona-Infektion wie auch bei einer Pollen-Allergie auftreten. Auch Husten, Halskratzen und Kopfschmerzen treten bei beiden Erkrankungen auf. Atemnot kommt ebenfalls bei Allergien und bei Covid-19 vor, allerdings leiden Allergiker in der Regel unter Asthma.

Ein sicherer Unterschied ist aber das Augenjucken – das ist besonders typisch für eine Pollen-Allergie. Wenn die Augen zuschwellen, bis man fast nicht mehr gucken kann, dann ist das auf Heuschnupfen und nicht auf Corona zurückzuführen.

Und ganz sicher ist es eine Pollen-Allergie, wenn die Symptome nicht den ganzen Tag über anhalten, sondern nur spontan auftreten oder sich massiv verstärken zum Beispiel beim Spazierengehen oder wenn die Fenster geöffnet sind.

Dagegen sind Fieber und Gliederschmerzen kein Zeichen für eine Allergie, allerdings schon für einen Corona-Infekt oder auch eine Grippe. Ein kompletter Verlust des Geruchs- und Geschmackssinns ist hingegen wiederum ein deutlicher Hinweis auf Covid-19 – kommt allerdings bei Infektionen mit der Omikron-Variante deutlich seltener vor.

Wer unsicher ist, ob Husten und Schnupfen nun durch die Pollensaison ausgelöst wurden oder ob doch eine Corona-Infektion vorliegt, der sollte sich testen lassen. Das ist immer noch die sicherste Methode.

Wie gefährlich ist Grippe?

Viele Menschen stellen sich die Frage, warum wegen des neuen Coronavirus so viel mehr Aufwand getrieben wird als bei der gewöhnlichen Influenza (Grippe). Tatsache ist: Auch die Grippe ist alles andere als harmlos.

So verzeichnete das Robert-Koch-Institut in der letzten wirklich schweren Saison 2017/18 in Deutschland bis zu 10 Millionen zusätzliche Arztbesuche, 5,3 Millionen Krankschreibungen und 60 000 Krankenhauseinweisungen. Weltweit sterben jährlich bis zu 200.000 Menschen direkt an der Grippe und bis zu 650.000 durch die Folgen. Durch die Corona-Schutzmaßnahmen wie Abstandhalten, Maskentragen in Innenräumen, Kontaktbeschränkungen ist jedoch weltweit auch die Zahl der Grippe-Infektionen deutlich zurückgegangen.

Normalerweise infizieren sich Schätzungen zufolge jährlich etwa 15 Prozent der Weltbevölkerung mit einem der umlaufenden Influenzastämme und erhalten dadurch teilweise Immunität. Deutlich gefährlicher als die saisonale Grippe ist die pandemische Grippe. Diese Grippeviren haben neue, bisher unbekannte Oberflächenmerkmale. Das Problem dabei ist, dass es in der Bevölkerung gegenüber dieser Virenvariante im Gegensatz zu den saisonalen Grippeviren keine Grundimmunität gibt.

Auch Grippe kann, vor allem für ältere Menschen mit Vorerkrankungen, gefährlich werden.  (Foto: IMAGO, imago/Panthermedia)
Auch Grippe kann, vor allem für ältere Menschen mit Vorerkrankungen, gefährlich werden.

Wie kann man sich vor Infektionen schützen?

Beide Viren (das neue Coronavirus und Influenzaviren) werden durch Kontakt, Tröpfchen und Keimträger übertragen. Daher gelten sowohl bei Covid-19 als auch bei Grippe die gleichen öffentlichen Gesundheits-Maßnahmen zur Verhinderung einer Infektion:

  • Händehygiene und gute Atemetikette
  • Husten in den Ellbogen oder ein Taschentuch und dessen sofortige Entsorgung
  • Tragen von Schutzmasken in Innenräumen
  • Abstand halten.
Wie sich das neue Coronavirus und die damit verbundene Pandemie weiter entwickeln wird, lässt sich nur schwer vorhersagen.  (Foto: IMAGO, imago images/Rolf Kremming)
Wie sich das neue Coronavirus und die damit verbundene Pandemie weiter entwickeln wird, lässt sich nur schwer vorhersagen.

Wann entwickelt man erste Symptome?

Sowohl bei COVID-19 als auch bei der Grippe kann ein oder mehrere Tage von der Ansteckung einer Person bis zum Auftreten von Krankheitssymptomen vergehen. Wenn eine Person COVID-19 hat, kann es länger dauern, bis sie Symptome zeigt, als wenn sie an einer Grippe erkrankt ist. Allerdings scheint es Menschen zu geben, die sich weniger schnell infizieren als andere.

Bei einer Grippe kann es nach einer Infektion ein bis vier Tage dauern, bis Symptome auftreten. Bei Covid-19 könne Symptome auch erst vier bis 14 Tage nach der Infektion auftreten.

Sowohl bei COVID-19 als auch bei der Grippe ist es möglich, das Virus mindestens einen Tag lang zu verbreiten, bevor Symptome auftreten.
Wenn eine Person COVID-19 hat, kann sie länger ansteckend sein als bei Grippe. Die meisten Menschen mit Grippe sind etwa einen Tag lang ansteckend, bevor sie Symptome zeigen.

Ältere Kinder und Erwachsene mit Grippe scheinen in den ersten drei bis vier Tagen ihrer Krankheit am ansteckendsten zu sein, aber viele Menschen bleiben etwa sieben Tage lang ansteckend. Säuglinge und Menschen mit geschwächtem Immunsystem können noch länger ansteckend sein.

Wie lange ist man bei Grippe und Covid-19 ansteckend?

Wie lange jemand das Virus verbreiten kann, das COVID-19 verursacht, wird noch untersucht. Folgendes wissen wir aus Studien früherer Corona-Varianten, einschließlich der Deltavariante:
Im Durchschnitt können Menschen zwei bis drei Tage vor Beginn ihrer Symptome mit der Verbreitung des Virus beginnen, aber die Infektiosität erreicht einen Tag vor Beginn ihrer Symptome ihren Höhepunkt.

Im Durchschnitt können Menschen das Virus weitere acht Tage nach Beginn ihrer Symptome weiterverbreiten. Diese Informationen stammen aus Studien früherer Varianten. Wir müssen noch viel über neue Varianten lernen, einschließlich Omikron.

Karl Lauterbach warnt vor einer "Killervariante" des Coronavirus im Herbst. Er erntete sehr viel Kritik. (Foto: IMAGO, IMAGO/Rene Traut)
Karl Lauterbach warnt vor einer "Killervariante" des Coronavirus im Herbst. Er erntete sehr viel Kritik.

Sowohl COVID-19 als auch die Grippe können sich von Person zu Person zwischen Personen ausbreiten, die in engem Kontakt miteinander stehen (innerhalb von etwa 1,80 Meter). Beide werden hauptsächlich durch große und kleine virushaltige Partikel verbreitet, die ausgestoßen werden, wenn Menschen mit der Krankheit (COVID-19 oder Grippe) husten, niesen oder sprechen.

Diese Partikel können in Mund oder Nase von Personen in der Nähe gelangen und möglicherweise in die Lunge eingeatmet werden. Unter bestimmten Umständen, z. B. in Innenräumen mit schlechter Belüftung, können sich kleine Partikel auch deutlich weiter als 1,80 m ausbreiten und so Infektionen verursachen.

Obwohl die Übertragung hauptsächlich durch Einatmen erfolgt, ist es möglich, dass sich eine Person ansteckt, indem sie eine andere Person berührt (z. B. jemandem, der das Virus an den Händen hat, die Hand schüttelt) oder eine Oberfläche berührt, auf der sich Viren befinden und dann wieder selbst den eigenen Mund, die Nase oder die Augen berührt.

Sind Coronaviren ansteckender als Influenzaviren?

Während angenommen wird, dass sich das Virus, das COVID-19 verursacht, und Grippeviren auf ähnliche Weise verbreiten, ist das Virus, das COVID-19 verursacht, im Allgemeinen ansteckender als Grippeviren.

Außerdem wurde beobachtet, dass COVID-19 mehr Superspreading-Ereignisse aufweist als die Grippe. Dies bedeutet, dass sich das Virus, das COVID-19 verursacht, schnell und einfach auf viele Menschen ausbreiten und im Laufe der Zeit zu einer kontinuierlichen Verbreitung unter Menschen führen kann.

Welche Personengruppen sind besonders gefährdet?

Sowohl COVID-19 als auch Grippeerkrankungen können zu schweren Erkrankungen und Komplikationen führen. Zu den am stärksten gefährdeten gehören:

  • Ältere Erwachsene
  • Menschen mit bestimmten Grunderkrankungen (einschließlich Säuglinge und Kinder)
  • Schwangere

Influenza und Covid-19 sind vor allem eine Gefahr für Menschen mit Vorerkrankungen wie Bluthochdruck oder Patienten mit einer geschwächten Lunge, außerdem für Menschen mit chronischen Grunderkrankungen und Menschen, deren Immunsystem aus medizinischen Gründen mit Medikamenten unterdrückt wird, beispielsweise bei Rheuma- oder Krebspatienten.

Auch Grippe fordert alljährliche viele Todesopfer. Gegen das neue Coronavirus gibt es bisher allerdings nur eine geringe Grundimmunität in der Bevölkerung.  (Foto: IMAGO, imago)
Auch Grippe fordert alljährliche viele Todesopfer. Gegen das neue Coronavirus gibt es bisher allerdings nur eine geringe Grundimmunität in der Bevölkerung.

Insgesamt scheint COVID-19 bei manchen Menschen schwerwiegendere Erkrankungen zu verursachen. Eine schwere COVID-19-Erkrankung mit Krankenhauseinweisung und Tod kann auch bei gesunden Menschen auftreten. Einige Menschen, die COVID-19 hatten, können Post-COVID-Zustände oder ein Multisystem-Entzündungssyndrom (MIS) entwickeln. Insgesamt sind bei der Influenza Kinder stärker gefährdet als bei Covid-19.

Eine Impfung gegen das Coronavirus, die seit Dezember 2020 zur Verfügung steht und bereits weltweit an Milliarden Menschen verimpft wurde, bietet zwar leider keinen zuverlässigen Schutz vor einer Infektion, scheint jedoch nach wie vor gut, wenn auch nur für begrenzte Zeit, vor schweren Verläufen oder gar Tod zu schützen.

Welche Komplikationen kann es bei Grippe und Covid-19 geben?

Sowohl COVID-19 als auch die Grippe können zu Komplikationen führen, darunter:

  • Lungenentzündung
  • Atemstillstand
  • Akute Atemnot (Flüssigkeit in der Lunge)
  • Sepsis (eine lebensbedrohliche Krankheit, die durch die extreme Reaktion des Körpers auf eine Infektion verursacht wird)
  • Herzverletzung (z. B. Herzinfarkt und Schlaganfall)
  • Multiorganversagen (Atemversagen, Nierenversagen, Schock)
  • Verschlechterung chronischer Erkrankungen (unter Beteiligung von Lunge, Herz oder Nervensystem oder Diabetes)
  • Entzündung des Herzens, des Gehirns oder des Muskelgewebes
  • Sekundärinfektionen (bakterielle oder Pilzinfektionen, die bei Personen auftreten können, die bereits mit Grippe oder COVID-19 infiziert waren)

Die meisten Menschen, die an Grippe erkranken, erholen sich innerhalb weniger Tage bis zwei Wochen von selbst. Bei einigen Menschen treten allerdings schwere Komplikationen auf, die einen Krankenhausaufenthalt erfordern.

Bakterielle Sekundärinfektionen treten bei Influenza häufiger auf als bei COVID-19. Durchfall tritt bei Kleinkindern mit Grippe häufiger auf als bei Erwachsenen mit Grippe.

Todesopfer durch Covid-19 in Südkorea (Foto: IMAGO, imago images/Xinhua)
Auch Grippe fordert alljährliche viele Todesopfer. Doch das neue Coronavirus scheint bei Infizierten häufiger als bei Grippe zu schwereren Komplikationen bis hin zu tödlichen Verläufen zu führen.

Zusätzliche Komplikationen im Zusammenhang mit COVID-19 können sein:

  • Blutgerinnsel in den Venen und Arterien der Lunge, des Herzens, der Beine oder des Gehirns
  • Multisystemisches entzündliches Syndrom bei Kindern (MIS-C) und bei Erwachsenen (MIS-A)
  • Post-COVID-Zustände sind eine Reihe von Symptomen, die Wochen oder Monate nach der ersten Infektion mit dem Virus, das COVID-19 verursacht, anhalten oder Wochen nach der Infektion auftreten können.

Long Covid kann jeder bekommen, der COVID-19 hatte, selbst wenn seine Krankheit leicht verlaufen ist oder wenn er keine Symptome hatte.

Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es bei Grippe und Covid-19?

Menschen mit einem höheren Risiko für Komplikationen oder die wegen COVID-19 oder Grippe ins Krankenhaus eingeliefert wurden, sollten unterstützende medizinische Versorgung erhalten, um die Symptome und Komplikationen zu lindern. Personen, die mit Grippe ins Krankenhaus eingeliefert werden oder die ein erhöhtes Risiko für Komplikationen haben und Grippesymptome haben, wird empfohlen, so bald wie möglich nach Ausbruch der Krankheit mit antiviralen Medikamenten behandelt zu werden.

Auch zur Behandlung von Covid-19 gibt es mittlerweile Medikamente, die bereits zugelassen sind oder kurz vor einer Zulassung stehen. So soll das Corona-Medikament Sabizabulin bei mittelschweren und schweren Covid-Fällen mehr als die Hälfte der Todesfälle verhindern.

Mittlerweile wurde auch der antivirale Wirkstoff Ritonavir (Handelsname: Paxlovid) von der EMA als Medikament gegen Covid-19 empfohlen. Und es ist das erste Medikament gegen Covid-19, welches oral eingenommen werden kann. Laut EMA könne es bei Patienten eine schwere Erkrankung nach einer Corona-Infektion verhindern.

Wie gut wirken Impfstoffe gegen Corona- und Influenzaviren?

In Europa sind aktuell zwei mRNA-Impfstoffe, zwei Vektorimpfstoffe und ein proteinbasierter Impfstoff gegen das Coronavirus SARS-CoV-2 zugelassen.

Das Grundprinzip, wie uns diese Impfstoffe trotz aller Unterschiedlichkeit vor dem Coronavirus schützen ist bei allen gleich: Ein bestimmter Bestandteil des Coronavirus SARS-CoV-2, das sogenannte Antigen, wird dem Immunsystem präsentiert. Das in den Impfstoffen verwendete Oberflächenprotein des Virus, das sogenannte Spikeprotein, wird vom Immunsystem als Fremdkörper erkannt und es entwickelt einen Immunschutz dagegen.

Für die vierte Corona-Impfung gibt es unterschiedliche Empfehlungen. (Foto: IMAGO, imago)
Für die vierte Corona-Impfung gibt es unterschiedliche Empfehlungen.

Dabei kommt es zur Ausbildung von Antikörpern und bestimmter Immunzellen, sogenannter T-Zellen, gegen das Virus. Bei erneutem Kontakt mit dem Coronavirus erkennen die Antikörper und Immunzellen (nach Aufbau des Immunschutzes ) das Spikeprotein und bekämpfen das Virus. Diese Abwehrmechanismen verringern das Risiko einer Infektion mit dem Coronavirus SARS-CoV-2 und scheinen einen relativ guten vor schweren Krankheitsverläufen zu bieten.

Laut aktueller Empfehlung der Ständigen Impfkommission (STIKO) sind beide Impfungen (gegen Grippe und Covid-19) im Prinzip sogar gleichzeitig möglich – wenn nötig.

Die Virologin Sandra Ciesek sagt, dass vor allem diejenigen, die zu einer Risikogruppe gehören, also Vorerkrankte oder Ältere, sich auf jeden Fall beim Hausarzt gegen Grippe impfen lassen sollten. Aber auch wenn man viel Kontakt zu anderen Personen habe, zum Beispiel im Krankenhaus oder im Verkauf. Der größte Vorteil der Impfung: Genau wie bei Corona trägt auch die Impfung gegen Grippe oft dazu bei, dass Menschen nicht so schwer krank werden, falls sie das Virus doch erwischt.

Ein Problem könnte allerdings sein, dass die Grippeimpfung weniger wirksam ist als in den Vorjahren, weil wegen der weltweit geringeren Verbreitung der Influenza auch weniger Daten zu den jeweils aktuellen Virenstämmen vorliegen. Insofern hatte es durchaus auch gewisse Vorteile, dass die Omikron-Welle die Grippe wieder einmal klein gehalten hat.