Über die Hauptschlagader, die Aorta, werden bei Belastung bis zu 20 Liter Blut pro Minute durch den Körper gepumpt. Arteriosklerose, Rauchen, Bluthochdruck und erbliche Anlagen sind Risikofaktoren, die zu einer krankhaften Erweiterung der Aorta führen können. Diese Arterienerweiterung oder umgangssprachlich "arterielle Aussackung" nennt man im medizinischen Fachjargon Aneurysma.
Gerissenes Aneurysma ist lebensbedrohlich
Reißt ein Aneurysma, kommt meist jede Hilfe zu spät: 2.000 Menschen verbluten jedes Jahr in Deutschland innerlich als Folge eines Aneurysmas.
Für Männer ab 65 gibt es seit wenigen Jahren eine Vorsorgeuntersuchung - für Frauen nicht. Der Grund: 5 Prozent der Männer sind betroffen, nur 0,5 Prozent der Frauen.

Fachgellschaft empfiehlt Vorsorge für Frauen mit Risikofaktoren ab 65
Aber inzwischen wird klar: Frauen sind zwar seltener betroffen, haben aber ein viel höheres Risiko, dass ein Aneurysma reißt – etwa 4-fach erhöht. Auch Eingriffe im Krankenhaus (ob Not-OP oder Vorsorge-OP) überleben sie seltener.
Deswegen startet die Fachgesellschaft der Gefäßchirurgen den Appell: Vorsorgeuntersuchung auch bei Frauen mit Risikofaktoren ab 65 J. durchführen. Hausärzte können ein Aneurysma mit einem einfachen Ultraschall erkennen. Ab ca 5 cm-Aderdurchmesser wird ein Eingriff empfohlen (normal sind 2-3 cm).

Vorsorge-OP senkt Risiken
Dann kann eine Vorsorge-OP Leben retten: Stents kleiden die geweitete Bauchaorta von innen aus. Alternative: Eine offene OP, bei der vom Brustbein bis zur Scham der Körper geöffnet und eine Art Gefäßprothese gesetzt wird.
Beide Operationen haben Risiken – aber das Risiko, dass ein unbehandeltes Aneurysma platzt und zum Tod durch Verbluten führt, ist größer.
