Ernährung

Woher kommt die faserige Struktur im Mozzarella?

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Autor/in
Gábor Paál
Gábor Paál

Gebrühter Frischkäse zum Schneiden – "mozzare"

Die Faserigkeit des Mozzarella hängt mit seiner Herstellung zusammen. Es gibt ja verschiedene Sorten von Käse: Hartkäse, Weichkäse, Frischkäse. Mozzarella ist ein Frischkäse, der im Gegensatz zu anderen Frischkäsesorten bei 70 bis 80 °C aufgebrüht wurde. Dieses Aufbrühen sorgt für eine noch stärkere Verklumpung der Eiweißmoleküle. Das macht den Käse so fest, dass man ihn schneiden kann – italienisch "mozzare".

Außerdem wird er – und das bewirkt die faserige Struktur – beim Brühen geknetet und gezogen. Früher hat man das per Hand gemacht, heute übernehmen das Maschinen. Danach wird der Käse mit kaltem Wasser abgeschreckt. Das alles zusammen – die Kombination aus der Eiweißgerinnung und diesem Ziehen – ergibt die faserige Struktur.

Manchmal ist der Käse trotzdem etwas pappig, bröselig und eher matschig. Das kann daran liegen, dass er alt ist. Irgendwann bildet sich dieses Faserige wieder zurück. Es kann aber auch daran liegen, dass man am Kneten und Ziehen gespart hat bzw. dass man es nicht mit der Sorgfalt gemacht hat, mit der man es eigentlich machen sollte.

Caprese
Caprese

Konsistenz erinnert an Hähnchenfleisch

Übrigens habe ich bei einem namhaften Mozzarella-Hersteller angerufen. Der Techniker sagte mir, dass sich im Optimalfall die Struktur im Mund so anfühlen soll wie Hähnchenfleisch. Daran können Sie beim nächsten Mal den Mozzarella messen – falls Sie Lust haben, bei Mozzarella an Hähnchenfleisch zu denken.

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