Astronomie

Wie misst man die Entfernung von Sternen?

Stand
AUTOR/IN
Bruno Martin Deiss

Audio herunterladen ( | MP3)

Geometrische Parallaxe

Es gibt viele Methoden, die aufeinander aufbauen. Die erste ist die sogenannte geometrische Parallaxe. Das ist das, was Sie mit beiden Augen machen, wenn Sie z.B. die Entfernung von einem Tisch, der etwa 5 Meter vor Ihnen steht, abschätzen. Sie können das deshalb so genau machen, weil Ihre Augen zwei unterschiedliche Bilder in Ihr Hirn senden. Die Augen haben einen Abstand von 6 oder 7 Zentimetern. Und wenn wir mal das linke oder rechte Auge zukneifen, sehen wir, wie die Bilder hin- und herspringen. Unser Hirn verarbeitet diese beiden unterschiedlichen Bilder zu einem Entfernungseindruck.

Und genau das machen wir in der Astronomie auch. Die Erde bewegt sich um die Sonne herum. Das heißt, im Herbst oder im Frühjahr hat sie eine andere Position. Das führt dazu, dass zumindest die nahen Sterne ebenfalls ein wenig verrutscht scheinen. Je näher der Sern an uns dran ist, umso mehr „verrutscht“ er. Das kann man benutzen, um die Entfernung zu messen. Der Bereich, den wir damit überdecken können, hat durchaus einen Durchmesser von 2.000 Lichtjahren.

Leuchtkraft

Für größere Entfernungen klappt das aber nicht mehr; da muss man andere Methoden anwenden, die auf den vorherigen aufbauen. Man hat ja mit der geometrischen Methode schon mal ein Volumen von ein paar Tausend Sternen. Dann stellt man fest, dass Sterne von einem ganz bestimmten Typ gelblich leuchtend, so wie die Sonne, und die Leuchtkraft haben. Jetzt sehe ich einen ganz weit entfernten Stern, der genauso gelb leuchtet wie unsere Sonne, also genau die gleichen Charakteristika hat, mir aber lichtschwächer erscheint. Dann kann ich das sofort umrechnen, denn in Wahrheit ist er ja eigentlich so hell, ich sehe ihn aber nur so schwach, der muss so und so weit weg sein.

Ist das nicht auch abhängig von der Größe des Sterns? Wenn der Stern hundertmal so groß ist, kann er ja weiter weg sein, um gleich hell zu leuchten.

Aber wenn er hundertmal so groß ist, würde er – das sagt die Physik – gar nicht mehr gelb leuchten, sondern blau. Ein gelb leuchtender Stern ist immer gleich groß, das heißt, zu jeder Farbe gibt’s genau einen Sterntyp.

Derzeit gefragt

Redensart Woher kommt "der Teufel ist ein Eichhörnchen"?

Der weit verbreitete Spruch hängt damit zusammen, dass das Eichhörnchen immer schon im Aberglauben negativ besetzt war. Denn zwei Faktoren verbinden es mit dem Teufel. Von Rolf-Bernhard Essig.

Ornithologie In welchen Abständen legen Meisen ihre Eier?

Eine Blaumeise kann bis zu 12 Eier legen – jeden Tag eins. Trotzdem schlüpfen die Jungen alle gleichzeitig, denn gebrütet wird erst, wenn das Gelege vollständig ist. Von Hans-Heiner Bergmann

Gesundheit Mit dem Rauchen aufhören: Wann ist der Körper wieder auf Nichtraucherniveau?

Das Rauchen hat viele Auswirkungen auf den Körper. Manche verschwinden, wenn man aufhört, schneller, andere brauchen länger. Recht schnell verschwinden die unmittelbaren Symptome, also der Raucherhusten und die Kurzatmigkeit. Von Gábor Paál | Text und Audio dieses Beitrags stehen unter der Creative-Commons-Lizenz CC BY-NC-ND 4.0.

Klima Versprühen Flugzeuge am Himmel Aluminium, um eine weitere Klimaerwärmung zu verhindern?

Nein, stimmt nicht. Es ist eine Verschwörungstheorie, die sich seit Jahren hält: Die „bösen Amerikaner“ sprühen, damit sie an ihrer Klimapolitik nichts ändern müssen, stattdessen Metalle in die Atmosphäre, sodass die die Sonnenstrahlen reflektieren und sich das Klima auf diese Weise wieder abkühlt ... Von Gábor Paál | Text und Audio dieses Beitrags stehen unter der Creative-Commons-Lizenz CC BY-NC-ND 4.0.

Redensart Warum sagt man "zum Kuckuck", "weiß der Kuckuck" oder "geh doch zum Kuckuck“?

Der Kuckuck gehört zu den schlecht beleumundeten Tieren, zu den "Teufelstieren". Natürlich auch deswegen, weil der Kuckuck ein hinterhältiger Vogel ist, der einem gerne etwas unterjubelt. Von Rolf-Bernhard Essig