Das "Gedächtnis" verliert man nicht, denn es gibt ganz verschiedene Gedächtnissysteme. Wir haben mindestens vier Gedächtnissysteme, nämlich das autobiografische Gedächtnis, das Faktengedächtnis, ein prozedurales Gedächtnis, mit dem wir vor allem motorische Abläufe abspeichern und wir haben ein Wahrnehmungsgedächtnis. Jedes dieser Gedächtnissysteme können wir verlieren.
Am bekanntesten sind Fälle, in denen Personen ihr Faktengedächtnis und ihr autobiografisches Gedächtnis verloren haben. Dabei sind häufig nur einzelne Gehirnstrukturen geschädigt. Zum Beispiel der Hippocampus, ein Teil des Gehirns, der eine Art Eingangspforte für autobiografisches Gedächtnis und Faktengedächtnis ist. Wenn dieser Filter nicht mehr funktioniert, können wir uns zwar Dinge noch für drei bis fünf Minuten merken, aber es geht nichts mehr in den Langzeitspeicher der Großhirnrinde über.