Dreißigjährigen Krieg: Kipper- und Wipperzeit
Um den Dreißigjährigen Krieg herum spricht man auch von der Kipper- und Wipperzeit. Damals nutzte man aus, dass die Münzen in vormoderner Zeit noch nicht standardisiert geprägt wurden. So konnte eine Münze mehr wiegen als die andere, obwohl es sich um den gleichen Münztyp und das gleiche Nominal handelte. Durch kippen und wippen der Waage, daher der Ausdruck, konnte man beim Auswiegen die schwereren Exemplare identifizieren. Die Münzen mit mehr Metallgehalt, also die von größerem Wert, behielt man selbst. Die Münzen mit weniger Gewicht, die weniger wertvoll waren, nutzte man z.B. zum Zahlen von Renten. Das war natürlich beim Zahlungsempfänger wenig beliebt, sodass man sich mit der Zeit Gedanken machte, wie das verhindert werden konnte.
Trick zur Kriegsfinanzierung
In der Kipper- und Wipperzeit wurde dieses Verfahren auf die Spitze getrieben. Grund war in der Frühphase des Dreißigjährigen Krieges die Kriegsfinanzierung. In dieser Zeit fand das also auf staatlich organisierter Ebene statt. Die Münzherren selbst waren damals daran beteiligt, höherwertiges Geld aus dem Umlauf zu ziehen, es umzuprägen und Gewinn daraus zu ziehen. Folge dieser berüchtigten Kipper- und Wipperzeit war eine recht heftige Inflation.
Redewendung Woher kommt der Ausdruck "alter Schwede"?
Bei dem Ausruf "Alter Schwede!" kann es sich um einen Ausdrucks des Lobs oder der Überraschung handeln. Von Rolf-Bernhard Essig
Sprachgeschichte Woher kommt der "Zapfenstreich"?
Es geht hier um den Zapfhahn von Bier-, Wein- oder Schnapsfässern. Auch das Wort „Streich“ hatte früher eine andere Bedeutung: Damit war kein sanftes Streichen gemeint, sondern ein Schlag, so wie im englischen „strike“. Von Gábor Paál | Text und Audio dieses Beitrags stehen unter der Creative-Commons-Lizenz CC BY-NC-ND 4.0.
Ökologie Warum wird Wein kaum in Pfandflaschen angeboten?
Es gibt kaum mehr Weinflaschen, auf denen Pfand drauf ist. Ökologisch ist das sehr bedenklich, weil diese Glasflaschen bei der Herstellung sehr viel Energie erfordern. Von Klaus Wiesen
Finanzen Warum waren die Zinsen früher höher als heute?
Wer Geld verleiht, kann Zinsen verlangen, wer sich selber Geld leiht, muss Zinsen bezahlen. Wie hoch die Zinsen konkret sind hat damit zu tun, wie viel Geld im Umlauf ist und viel Geld gebraucht wird. In den 1970ern und 1980ern gab es in Deutschland noch ordentliche Zinsen auf das klassische Sparbuch: 1980 waren es im Durchschnitt 4,6 Prozent. Allerdings ging es bald abwärts mit den Zinsen. Das lag unter anderem daran, dass sich die Finanzwelt geändert hat: Von Jutta Kaiser | Text und Audio dieses Beitrags stehen unter der Creative-Commons-Lizenz CC BY-NC-ND 4.0.
Wirtschaft Was macht die Europäische Zentralbank (EZB)?
Die Hauptaufgabe der EZB ist es, dafür zu sorgen, dass die Preise in den Euroländern ungefähr gleich bleiben – dass sie also weder total steigen noch fallen. Das heißt: Unser Geld soll morgen ungefähr genauso viel wert sein wie heute. Von Jutta Kaiser | Text und Audio dieses Beitrags stehen unter der Creative-Commons-Lizenz CC BY-NC-ND 4.0.