Optik

Warum wirken Marionetten auf der Bühne größer als in Wirklichkeit?

Stand
AUTOR/IN
Gábor Paál
Gábor Paál (Foto: SWR, Oliver Reuther)

Audio herunterladen ( | MP3)

Es handelt sich um eine optische Täuschung, die absichtlich eingesetzt wird. Das bestätigte mir Karin Birkhold-Gerhards vom Marionettentheater in Schwäbisch Hall.

Optische Täuschung wird durch mehrere Effekte erzielt

  1. Die Marionetten erscheinen so groß, weil die Requisiten – also die Gegenstände, mit denen sie zu tun haben, wie Stühle, Tische oder Türen – im Verhältnis etwas kleiner gestaltet sind. Neben diesen kleinen Gegenständen wirken die Figuren fürs Auge umso größer.
  2. Außerdem ist die Bühne selbst zwar relativ breit, hat aber nach hinten nur wenig Tiefe. Der Raum, in dem sich die Marionetten nach vorne und hinten bewegen, ist also relativ schmal. Das Bühnenbild wird aber so gestaltet bzw. gezeichnet, dass es so aussieht als wäre nach hinten sehr viel Raum. Und auch dies lässt die Figuren größer erscheinen.
  3. Das alles funktioniert aber vor allem deshalb, weil der Zuschauer es mit künstlichen Figuren zu tun hat, bei denen er nicht weiß, wie groß sie wirklich sind. Wir sehen also die Tische, die Stühle und Türen und gehen davon aus: Die sind "normal" groß – gleichzeitig sieht das Auge die Figuren, die im Vergleich dazu übergroß erscheinen. Würde statt der Figuren ein Mensch die Bühne betreten, wäre die optische Täuschung weg – dann würde man sofort sehen, dass der Mensch "normal" groß ist und es sich bei den Tischen und Stühlen im Vergleich dazu um Mini-Gegenstände handelt.

Redewendung Woher kommt der Ausdruck "eine Marotte haben"?

"Marotte" bezeichnete nicht nur eine Marienstatue, sondern auch den Herrscherstab der Narren. Der war eine Art komisches Zepter mit einem Narrenkopf am oberen Ende und ähnelte insofern einer Puppe. Von Rolf-Bernhard Essig

Porträt zum 100. Geburtstag Der Puppenspieler Albrecht Roser – Meister der Marionetten

Albrecht Roser (21.5.1922 – 17.4.2011) war einer der bekanntesten Puppenspieler weltweit. Berühmt wurde er mit Marionetten wie dem Clown Gustaf oder den Puppen für den Film „Robbi, Tobbi und das Fliewatüüt“.

SWR2 Wissen SWR2

Redewendung "Bis in die Puppen wach bleiben" – Woher kommt der Ausdruck?

"Bis in die Puppen" ist eine ganz lustige Berliner Redensart. König Friedrich II. hat, als er inthronisiert wurde, am Großen Stern im Tiergarten Götterstatuen aufstellen lassen. Die Berliner waren ein bisschen respektlos und sagten, dass seien die Puppen des Königs. Von Rolf-Bernhard Essig

Derzeit gefragt

Redensart Woher kommt "der Teufel ist ein Eichhörnchen"?

Der weit verbreitete Spruch hängt damit zusammen, dass das Eichhörnchen immer schon im Aberglauben negativ besetzt war. Denn zwei Faktoren verbinden es mit dem Teufel. Von Rolf-Bernhard Essig.

Ornithologie In welchen Abständen legen Meisen ihre Eier?

Eine Blaumeise kann bis zu 12 Eier legen – jeden Tag eins. Trotzdem schlüpfen die Jungen alle gleichzeitig, denn gebrütet wird erst, wenn das Gelege vollständig ist. Von Hans-Heiner Bergmann

Gesundheit Mit dem Rauchen aufhören: Wann ist der Körper wieder auf Nichtraucherniveau?

Das Rauchen hat viele Auswirkungen auf den Körper. Manche verschwinden, wenn man aufhört, schneller, andere brauchen länger. Recht schnell verschwinden die unmittelbaren Symptome, also der Raucherhusten und die Kurzatmigkeit. Von Gábor Paál | Text und Audio dieses Beitrags stehen unter der Creative-Commons-Lizenz CC BY-NC-ND 4.0.

Klima Versprühen Flugzeuge am Himmel Aluminium, um eine weitere Klimaerwärmung zu verhindern?

Nein, stimmt nicht. Es ist eine Verschwörungstheorie, die sich seit Jahren hält: Die „bösen Amerikaner“ sprühen, damit sie an ihrer Klimapolitik nichts ändern müssen, stattdessen Metalle in die Atmosphäre, sodass die die Sonnenstrahlen reflektieren und sich das Klima auf diese Weise wieder abkühlt ... Von Gábor Paál | Text und Audio dieses Beitrags stehen unter der Creative-Commons-Lizenz CC BY-NC-ND 4.0.

Redensart Warum sagt man "zum Kuckuck", "weiß der Kuckuck" oder "geh doch zum Kuckuck“?

Der Kuckuck gehört zu den schlecht beleumundeten Tieren, zu den "Teufelstieren". Natürlich auch deswegen, weil der Kuckuck ein hinterhältiger Vogel ist, der einem gerne etwas unterjubelt. Von Rolf-Bernhard Essig