Früher hat man versucht, am Schädel beziehungsweise am Gesicht eines Menschen sein Wesen zu erkennen. Sie kennen das vielleicht von der Physiognomie, dass man also an der Art, wie jemandes Nase oder Mund ist, zu erkennen versucht, was für ein Charakter er ist.
Phrenologie: der Versuch, den Charakter am Schädel abzulesen
Es gab aber auch eine richtige Schädelforschung, die Phrenologie. Die glaubte, dass man an ganz vielen Dingen des Kopfes rausfinden könnte, wes Geistes Kind jemand wäre.
Volksglaube im Spiel
Dazu gehört der alte Volksglaube, dass man hinter den Ohren so eine Art Verdickung haben könnte. Und wenn man die erfühlt, dann merkte man: Das ist jemand, der den Schalk im Nacken hat; das ist ein Schelm. Der muss nicht böse sein, aber er ist durchtrieben.
Deswegen hat man tatsächlich, etwa beim Tanzen, wie von ungefähr mal das Ohr gekrault und gefühlt: "Na, ist da was?" Und wenn da eine Verdickung war, dann wusste man: "Oh, der hat’s faustdick hinter den Ohren, da muss ich ein bisschen aufpassen. Das kann ein ganz toller Schieber sein, aber vielleicht ist mit ihm nicht so gut Kirschen essen."
Redewendung "Passt wie die Faust aufs Auge" – Woher kommt das und ist es positiv oder negativ gemeint?
Diese Redewendung ist schon sehr alt; sie ist spätestens im 15. Jahrhundert gebräuchlich. Im Lauf der Zeit erlebte sie einen Bedeutungswandel. Von Rolf-Bernhard Essig
Redewendung Jemandem "nicht das Wasser reichen können" – woher kommt das?
Im Mittelalter hat man mit den Fingern gegessen. Zur Reinigung der Hände wurden Wasserschalen gereicht. Allerdings geschah das nicht auf Augenhöhe. Von Gábor Paál | Text und Audio dieses Beitrags stehen unter der Creative-Commons-Lizenz CC BY-NC-ND 4.0.
Redewendung Warum haben wir "die Faxen dicke"?
Es gibt ein altes deutsches Wort, das heißt "fickfacken". Das bedeutet, sich hin und her bewegen. Es hat auch mit "nicht lange fackeln" zu tun. Von Rolf-Bernhard Essig
Redewendung Warum beherrscht man etwas "aus dem Effeff"?
Im Duden-Band über Redewendungen heißt es: Das Wort "EffEff" stammt aus der Kaufmannssprache. Doch es gibt ernst zu nehmende Stimmen, die diesen Ursprung anzweifeln. Von Gábor Paál | Text und Audio dieses Beitrags stehen unter der Creative-Commons-Lizenz CC BY-NC-ND 4.0.
Redensart "Jemandem den Schneid abkaufen" – Woher kommt der Ausdruck? Was bedeutet er?
Bundesaußenminister Guido Westerwelle (1961 - 2016) verteidigte 2010 mit dieser Formulierung die Auswahl seiner Begleiter aus der Wirtschaft bei seinen Auslandsreisen, z. B. nach Brasilien. Von Gábor Paál | http://swr.li/schneid-abkaufen | Text und Audio dieses Beitrags stehen unter der Creative-Commons-Lizenz CC BY-NC-ND 4.0.