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Warum bekämpft man den "inneren Schweinehund"?

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Rolf-Bernhard Essig
Rolf-Bernhard Essig (Foto: IMAGO, SWR, imago/Lichtgut)

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Schweinehund: mutig und kämpferisch bereit zur Wildschweinjagd

Der Schweinehund ist tatsächlich eine besondere Rasse oder eine besonders trainierte Hundeart – nämlich die, die sogar mutig genug ist, auf Wildschweine zu gehen. Das war also eigentlich ein Wildschweinhund, den man so aber nicht genannt hat. Ein besonders mutiger, besonders kämpferischer und damit auch besonders schwer in den Griff zu kriegender Hund.

Glaube an Geister und Dämonen schon in der Antike

Lange ging man davon aus – bereits seit der Antike, aber auch noch im Mittelalter und in der Neuzeit – dass in einem drin es immer wieder so etwas wie Geister, Dämonen, Wesenheiten gäbe, die widerstreiten mit dem, was man eigentlich möchte. So sagt man beispielsweise, „jemandem die Würmer aus der Nase ziehen“ – damit sind Gedanken gemeint, die man sich wie Würmer da oben vorstellte. Oder jemand „hat einen Vogel“ – da hat man auch gedacht, dass die Seele so eine Art Vogel sei. Aber Vögel sind nicht so wahnsinnig klug und auch ein bisschen lustig und komisch. Und der Schweinehund gehört auch so ein bisschen dazu.

Wer den Schweinehund überwindet, überwindet starke Widerstände

Der innere Schweinehund ist also einer, der sehr schwer zu besiegen ist. Es geht ja immer darum, starke Widerstände zu überwinden wenn man sagt: „Mensch, eigentlich müsste ich um sieben Uhr aufstehen und eine Runde laufen.“ Aber dann ist da der innere Schweinehund und der knurrt einen an und sagt: „Bleib lieber liegen, das ist viel gemütlicher.“ Und da sagt man sich: „Na, bevor ich mich mit dem inneren Schweinehund anlege, schlafe ich lieber noch ein bisschen ...“

Der innere Schweinehund lässt sich nicht so leicht überwinden (Foto: IMAGO, imago images / Panthermedia)
Der (innere) Schweinehund lässt sich nicht so leicht überwinden imago images / Panthermedia

Redensart "Durch die Lappen gehen" – Woher kommt der Ausdruck?

Hier geht es um die Jagd. Man hat bei der Treibjagd ein Areal mit Seilen abgesperrt. Über diese Seile hat man Tücher gehängt, die teilweise sogar – wie man auf alten Kupferstichen sehen kann – mit Fratzen bemalt waren. Von Rolf-Bernhard Essig

Redewendung Woher stammt die Redensart "auf den Hund kommen"?

Auf dem Boden von Truhen waren früher Hunde eingeschnitzt, die man sah, wenn alle Vorräte aufgebraucht waren. Zum Tod Verurteilte wurden mit einem Hund auf dem Arm durch den Ort geführt. Von Rolf-Bernhard Essig

Redensart Warum sagt man: "Da liegt der Hund begraben"?

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Redewendung Woher stammt der Ausdruck "blau machen"?

Die schönste Erklärung ist die von den Färbergesellen, die beim Färben warten mussten, bis sich die Farben veränderten. Diese Zeit konnte man gut mit Trinken überbrücken. Von Rolf-Bernhard Essig

Redewendungen Warum haben wir „die Faxen dicke“?

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Redewendung Woher kommt "Hilf dir selbst, so hilft dir Gott"?

Es geht darum, dass Gott sich ja nicht um alles kümmern kann. Bei Kleinigkeiten, da muss man selbst was tun. Wenn man aber was macht, dann hilft einem auch Gott. Von Rolf-Bernhard Essig

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