Notfallranzen: gut bewacht immer in der Nähe des Präsidenten
Der legendäre Atomkoffer des US-Präsidenten ist in Wirklichkeit eine relativ unscheinbare schwarze Aktentasche aus Leder. Im Amerikanischen wird sie auch „nuclear football“ oder „president’s emergency satchel“ genannt. Dieser 20 Kilogramm schwere „Notfallranzen“ wird stets von einem Soldaten getragen und befindet sich immer in unmittelbarer Nähe des Präsidenten – egal ob der sich gerade an Bord der Air Force One oder auf dem Golfplatz befindet.
Entgegen der Legende befindet sich der rote Atomknopf, den der US-Präsident drücken muss, um einen nuklearen Angriff auszulösen, nicht in der Aktentasche. Was genau drin ist, ist streng geheim. Aber man weiß immerhin, dass sich in der Tasche ein weiterer Aluminiumkoffer der Marke Zero Halliburton befindet. Darin wiederum soll das sogenannte Black Book liegen, eine Sammlung von nuklearen Angriffsplänen. Außerdem die „Go Codes“, mit denen der Präsident die Angriffspläne umsetzen kann, ein Handbuch, das u.a. alle Atombunker der USA auflistet, und ein abhörsicheres Telefon.
Biscuit: Plastikkarte enthält Nuklearcodes
Zum dem Atomkoffer gehört auch das sogenannte Biscuit, ein kreditkartengroßes Stück Plastik, das der Präsident immer bei sich tragen muss. Auf diesem Biscuit befinden sich die Nuklearcodes, mit denen der Präsident den Befehl zum Zünden einer Atomrakete geben könnte.
Übergabe an den Nachfolger am Tag der Inauguration
Der Atomkoffer wird um Punkt 12 am Tag der Amtsübergabe – das nächste Mal also am 20. Januar 2021 – übergeben. Und zwar nicht von Präsident zu Präsident, sondern ein Militärangehöriger übergibt ihn an den nächsten. Ab dem Zeitpunkt wird auch die Code-Karte elektronisch scharfgeschaltet. Dann ist der neugewählte Präsident der Oberbefehlshaber über die US-Truppen und damit auch verantwortlich für den Atomkoffer.
Geschichte Musste in den USA schon mal ein Vizepräsident den Präsidenten ersetzen?
Ja, schon mehrmals. Insgesamt sind acht US-Präsidenten während ihrer Amtszeit gestorben. Vier davon wurden ermordet. Der letzte Fall war das Attentat auf John F. Kennedy im November 1963 in Dallas. Von Claudia Sarre | Text und Audio dieses Beitrags stehen unter der Creative-Commons-Lizenz CC BY-NC-ND 4.0.
USA Wann bekommt der neue US-Präsident den Koffer mit den Atomcodes?
Der legendäre Atomkoffer des US-Präsidenten ist in Wirklichkeit eine relativ unscheinbare schwarze Aktentasche aus Leder. Im Amerikanischen wird sie auch „nuclear football“ oder „president’s emergency satchel“ genannt. Von Claudia Sarre | Text und Audio dieses Beitrags stehen unter der Creative-Commons-Lizenz CC BY-NC-ND 4.0.
USA Was macht ein*e US-Vizepräsident*in?
Der Vizepräsident bzw. die Vizepräsidentin der Vereinigten Staaten von Amerika ist der Stellvertreter des amtierenden Präsidenten. Wenn dieser sein Amt aus welchen Gründen auch immer nicht mehr ausüben kann, zurücktritt oder des Amtes enthoben wird, muss der Vizepräsident einspringen und die Regierungsgeschäfte übernehmen. Von Claudia Sarre | Text und Audio dieses Beitrags stehen unter der Creative-Commons-Lizenz CC BY-NC-ND 4.0.
Kongress der Vereinigten Staaten von Amerika Was ist der Unterschied zwischen Senat und Repräsentantenhaus in den USA?
Das amerikanischen Parlament – genannt Kongress – hat zwei Kammern: den Senat und das Repräsentantenhaus. Sitz des Kongresses ist das Kapitol in Washington D.C. Von Claudia Sarre | Text und Audio dieses Beitrags stehen unter der Creative-Commons-Lizenz CC BY-NC-ND 4.0.
USA Kann ein US-Präsident sich selbst begnadigen?
Jeder US-Präsident hat laut Verfassung das Recht, Begnadigungen auszusprechen.Ob ein US-Präsident sich allerdings selbst begnadigen kann, ist unklar. Interessant ist das Beispiel von Ford und Nixon. Von Claudia Sarre | Text und Audio dieses Beitrags stehen unter der Creative-Commons-Lizenz CC BY-NC-ND 4.0.
USA Was passiert im Weißen Haus, wenn der Präsident wechselt?
Am Tag der Amtsübergabe – in Englischen „inauguration“ – ziehen der scheidende Präsident und sein Gefolge aus und die neuen Bewohner ein. Der Hausputz ist ein Kraftakt, denn das Weiße Haus hat 132 Räume, 35 Badezimmer, acht Treppenhäuser und drei Aufzüge. Von Claudia Sarre | Text und Audio dieses Beitrags stehen unter der Creative-Commons-Lizenz CC BY-NC-ND 4.0.
USA Warum wird in den USA nicht immer der Kandidat mit den meisten Stimmen Präsident?
Bei der Präsidentschaftswahl in den USA 2016 hatte Hillary Clinton fast drei Millionen Stimmen mehr als Donald Trump. Trotzdem wurde Trump Präsident. Der Grund liegt im Wahlmännersystem in den USA. Von Alexander Dietz | Text und Audio dieses Beitrags stehen unter der Creative-Commons-Lizenz CC BY-NC-ND 4.0
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Herbst 2000 | Am 7. November des Jahres 2000 wählen die US-Bürger einen Präsidenten. Doch fünf Wochen, bis zum 12. Dezember, dauert es, bis der Oberste Gerichtshof der Vereinigten Staaten durch ein Urteil schließlich George W. Bush zum Gewinner und Al Gore zum Verlierer machte – obwohl die Verteilung der Wählerstimmen andersherum war.
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1987 fordert US-Präsident Reagan den Fall der Mauer und unterzeichnet den INF-Abrüstungs-Vertrag. Trotzdem gilt er bis heute vor allem als Kalter Krieger. Ein Missverständnis?
Machtwechsel in Washington Joe Biden wird als neuer US-Präsident vereidigt
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US-Präsidentschaftswahl Die USA unter Trump
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