Ökologie

Verrotten Bananenschalen im Wald oder schaden sie der Umwelt?

Stand

Von Autor/in Gábor Paál

Das Wegwerfen von Bananenschalen ist eine Ordnungswidrigkeit – es handelt sich um eine unerlaubte Abfallentsorgung und kann mit einem Bußgeld bestraft werden. Das vorweg.

Im Fall der Bananenschalen gibt es dafür auch gute Gründe, denn sie verrotten tatsächlich extrem langsam – das kann fünf Jahre dauern. Zwar verändert sich die Bananenschale bereits zu Beginn dieses Prozesses – sie schrumpft etwas, wird schwarz und bekommt eine ledrige Konsistenz – aber so bleibt sie dann eben auch eine ganze Weile.

Optisches Problem, störend in der Natur

In erster Linie handelt es sich zunächst um ein optisches Problem. Eine einzelne Bananenschale richtet keinen wirklichen ökologischen Schaden an; die Tiere im Wald lassen die Bananenschalen in der Regel liegen. Aber es sieht nicht schön aus, und wenn viele Menschen viele Bananenschalen einfach wegwerfen würden und die Schalen den Boden bedecken, stört das auch die Natur.

Tropische Früchte verrotten langsamer als einheimische

Man hört oft als Gerücht, dass sich auf den Schalen so viel Chemie, Pestizide usw. befinden, dass sie nicht mehr verrotten. Das langsame Verrotten hat aber nichts damit zu tun, dass die Schalen chemisch besonders behandelt wären – auch Biobananen verrotten langsam. Vielmehr gilt die Faustregel, dass gerade die Schalen von tropischen oder subtropischen Früchten langsamer verrotten als andere. Orangen und Zitronenschalen, Ananas, Kiwi, Bananen und Mangos zersetzen sich in unseren Breiten relativ schlecht. Das hat damit zu tun, dass die Früchte in wärmeren Gegenden beheimatet sind.

Der biologische Abbau hängt sehr stark von der Temperatur ab. Man kennt das vom Komposthaufen: Im Winter passiert da fast nichts, der biologische Abbau ruht – im Sommer dagegen verrotten Speisereste sehr schnell, weil einfach alles – Bakterien, Pilze usw. – bei Wärme viel aktiver sind. Deshalb legen wir Gemüse in den Kühlschrank – es hält dort länger.

Natürlicher Schutz vor Schädlingsbefall und Verrottung

Umgekehrt heißt das: Tropenfrüchte sind von Natur aus an ein warmes, oft auch feuchtes Klima angepasst, in dem es vor Mikroben und Parasiten nur so wimmelt. Deshalb sind sie besonders geschützt und haben auf der Schale Abwehrstoffe, die sie vor Schädlingsbefall bewahren. Die gleichen Abwehrstoffe sind es dann, die später, wenn die Frucht abgefallen ist, den Verrottungsprozess hemmen. Und wenn es so kalt ist wie bei uns, geht das eben besonders langsam. Man kann das mit der Situation beim Tropenholz vergleichen – das wird deshalb so gerne für Gartenmöbel verwendet, weil es recht witterungsresistent ist. Und so ähnlich ist es mit den Schalen von tropischen Früchten.

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