Biologie

Warum hat die Evolution Insekten mit Flügeln ausgestattet?

Stand
AUTOR/IN
Lars Krogmann

Audio herunterladen ( | MP3)

Entwicklung von Flügeln: Schlüsselereignis der Evolution

Das war eines der großen Schlüsselereignisse in der Evolution der Insekten. Wenn die Insekten keine Flügel entwickelt hätten, wären sie wahrscheinlich nicht so eine artenreiche Gruppe geworden. Denn das Fliegen hat den Insekten die Möglichkeit gegeben, ganz neue Lebensweisen zu entwickeln und neue Lebensräume zu erobern.

Biologen debattieren schon lange darüber, aus welchen Teilen am Körper die Flügel hervorgegangen sind. Es gibt Fossilien, die in Plattenkalken erhalten geblieben sind. An denen kann man sehen, dass der Brustbereich, wo die Flügel bei den Insekten ansitzen, aus drei verschiedenen Segmenten besteht; und an jedem dieser Segmente sitzt immer ein Beinpaar.

Es gibt ein Fossil, bei dem an all diesen drei Segmenten Ausstülpungen sind. Es gibt eine sehr wissenschaftliche Debatte über die Frage, woraus diese Ausstülpungen entstanden sind – ob aus Rückenplatten oder anderen Bereichen.

Von der Membran zum Flügel

Das älteste Insekt, das man nachweisen konnte, ist über 400 Millionen Jahre alt. Wenn man sich diesen langen Zeitraum anschaut, in dem sich Insekten entwickelt haben, erkennt man, dass sich irgendwann an den Thoraxsegmenten Membranen gebildet haben. Die wurden vielleicht zu Beginn eher zum Segeln verwendet und haben sich dann durch eine spezialisierte Muskulatur zu Flügeln entwickelt.

Gleiten und Fliegen: ein Selektionsvorteil

Wenn man sich die Komplexität der meisten Strukturen der Insekten anschaut erkennt man, dass sie auch sehr komplexe Gehirne und eine komplexe Muskulatur besitzen. Man kann die Kompliziertheit der Organe durchaus vergleichen mit der Komplexität, wie wir sie bei Wirbeltieren haben. Flügel bei Insekten haben sich in diesem langen Zeitraum durch Selektion entwickelt. Insekten, die in der Lage waren zu gleiten und dann zu fliegen, hatten wahrscheinlich einen Selektionsvorteil.

Ökologie Beeinflusst der Klimawandel das Insektensterben?

In Deutschland gibt es noch keine drastische Klimaänderung. Vereinzelt beobachten wir sogar wärmeliebende Arten, die es früher nicht bei uns gab. Von Lars Krogmann

SWR2 Impuls SWR2

Insekten Wie besiedeln Libellen einen Teich innerhalb kürzester Zeit?

Libellen sind sehr gute Flieger und können weite Strecken abdecken. Die Weibchen sind immer auf der Suche nach geeigneten Ablageflächen für die Eier. Ein weiterer Vorteil sind ihre guten Augen. Von Lars Krogmann

Derzeit gefragt

Redensarten Einen Zahn zulegen – woher kommt das?

Immer wieder wird behauptet, bei dieser Redewendung gehe es um den Kräuel, eine Art Zahnstangenaufhängung für Töpfe. Das ist falsch. Tatsächlich geht es um die Zeit der Industrialisierung und der Dampflokomotiven. Von Rolf-Bernhard Essig

Ornithologie Benutzen Blaumeisen das Nest vom Vorjahr oder bauen sie neu?

Das alte Nest, so wie es ist, wird nie mehr direkt benutzt, sondern die Vögel bauen ein neues Nestchen darüber. Von Claus König

Tiere Warum kann eine Hummel fliegen, obwohl ihre Flügel so klein sind?

Die Hummel ist zu dick für die Fläche ihrer Flügel. Nach den Gesetzen der Aerodynamik dürfte sie nicht fliegen. Die Hummel weiß das aber nicht und fliegt einfach trotzdem. Von Martin Gramlich

Geografie Warum werden manche Seen als "Meer" bezeichnet und umgekehrt?

Ursprünglich haben beide Wörter „See" und „Meer" das gleiche bedeutet, und dann haben sie im Süden und Norden jeweils unterschiedliche Spezialbedeutungen angenommen. Von Gábor Paál | Text und Audio dieses Beitrags stehen unter der Creative-Commons-Lizenz CC BY-NC-ND 4.0.

Gesundheit Mit dem Rauchen aufhören: Wann ist der Körper wieder auf Nichtraucherniveau?

Das Rauchen hat viele Auswirkungen auf den Körper. Manche verschwinden, wenn man aufhört, schneller, andere brauchen länger. Recht schnell verschwinden die unmittelbaren Symptome, also der Raucherhusten und die Kurzatmigkeit. Von Gábor Paál | Text und Audio dieses Beitrags stehen unter der Creative-Commons-Lizenz CC BY-NC-ND 4.0.

Redensart Woher kommt "der Teufel ist ein Eichhörnchen"?

Der weit verbreitete Spruch hängt damit zusammen, dass das Eichhörnchen immer schon im Aberglauben negativ besetzt war. Denn zwei Faktoren verbinden es mit dem Teufel. Von Rolf-Bernhard Essig.

Ornithologie In welchen Abständen legen Meisen ihre Eier?

Eine Blaumeise kann bis zu 12 Eier legen – jeden Tag eins. Trotzdem schlüpfen die Jungen alle gleichzeitig, denn gebrütet wird erst, wenn das Gelege vollständig ist. Von Hans-Heiner Bergmann

Ernährung Woher hat der Leberkäs seinen Namen?

Kas steht im Bayrischen für eine kompakte essbare Masse. Kompliziert wird es beim Bestandteil Leber: Mal muss sie drin sein, mal darf sie nicht. Von Gábor Paál | Dieser Beitrag steht unter der Creative-Commons-Lizenz CC BY-NC-ND 4.0.