Gesundheit

Sind Stofftaschentücher unhygienisch?

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Gábor Paál
Gábor Paál (Foto: SWR, Oliver Reuther)

Als das Tempo-Taschentuch eingeführt wurde, lautete ein Verkaufsargument: Mit Stofftaschentüchern stecke man sich immer wieder selbst an und verlängere die Krankheit. Doch sind Stofftaschentücher wirklich so unhygienisch?

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Der entscheidende Unterschied ist, dass man das Papiertaschentuch nach Benutzung normalerweise wegwirft, das Stofftaschentuch dagegen nicht. Nur deshalb spielt das Material überhaupt eine Rolle.

Virus oder Allergie? Auf die Art des Schnupfens kommt es an

Zusätzlich kommt es auf die Art des Schnupfens an. Bei einem infektiösen Virus-Schnupfen ist Zurückhaltung geboten mit Stofftaschentüchern, die man sich nach Gebrauch in die Hosentasche steckt. Nicht, weil man sich selbst nochmal anstecken könnte. Das passiert nicht. Die Erreger sind ja längst im Körper und der hat schon angefangen, Abwehrkräfte dagegen zu entwickeln. Da machen ihm die paar zusätzlichen Keime im Taschentuch auch nichts mehr aus. Anderen Menschen allerdings schon. Ein benutztes Taschentuch in der warmen Hosentasche ist ein Paradies für Krankheitserreger. Wenn man es zum nächsten Schnäuzen aus der Tasche holt, wedelt man die Keime unter Umständen durch die Luft und stecken andere Menschen an.

Heuschnupfen ist nicht ansteckend

Anders ist es bei Allergien: Heuschnupfen ist nicht ansteckend. Ebenso wenig eine winterliche Triefnase, die einfach nur auf Kälte reagiert, bei der aber keine Krankheitserreger im Spiel sind. In solchen Fällen kann man guten Gewissens zum Stofftaschentuch greifen. Sicherheitshalber sollte man aber auch die regelmäßig waschen – und wenn man auf Nummer sicher gehen will – bügeln. Kein Witz! Nicht aus Ordnungsliebe, sondern weil das Bügeln mögliche Keime, die die 60-Grad-Wäsche überlebt haben, auf jeden Fall vernichtet.

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