Roter Farbstoff steckt meist in der Beerenhaut
Roséwein und Weißherbst entstehen dadurch, dass man rote Trauben relativ schnell abpresst. Der rote Farbstoff ist bei den meisten Traubensorten in den Beerenhäuten. Wenn man diese Trauben kurz einmaischt oder als ganze Traube auf die Kelter tut und sofort presst, kommt sehr wenig von der roten Farbe aus den Beerenhäuten mit.
Im Extremfall kann man so einen Weißwein aus roten Trauben erzeugen. Weißer Wein aus roten Trauben heißt auf Französisch Blanc de Noir.
Weißherbst muss reinsortig sein, Rosé darf Cuvée sein
Der Weißherbst muss nach deutschem Recht – diesen Wein gibt’s nur in Deutschland – ein reinsortiger Wein sein: Portugieser Weißherbst, Trollinger Weißherbst, Spätburgunder Weißherbst. So etwas wie "Cuvée-Weißherbst" ist nicht erlaubt.
Ein Rosé darf eine, muss aber keine Cuvée sein. Viele Winzer stellen Rosé Cuvées her, sie nennen aber auch ihre reinsortigen Roséweine Rosé. Sie meinen, dass das moderner sei und die jungen Verbraucher auf Rosé abfahren. Wenn man Weißherbst drauf schriebe, würden sie es nicht haben wollen.
Schillerwein: Produkt aus roten und weißen Trauben
Der Schillerwein ist eine Vermählung von Weiß- und Rotwein. Der Schillerwein heißt als Oberbegriff im Deutschen Weinrecht übrigens Rotling. Es gibt auch Badisch Rotgold, dafür sind die Sorten Grauburgunder und Spätburgunder vorgeschrieben, aber auch das ist je eine rote und eine weiße Sorte. Man kann Schillerwein auch aus jeder anderen beliebigen Sorte herstellen.
Körper Wirkt Alkohol in verschiedenen Getränken unterschiedlich?
Zucker, Kohlensäure, Hopfen, Melatonin, aber auch Erwartungen und kulturelle Unterschiede spielen beim Alkohlkonsum eine Rolle. Was wirkt wie? Von Ariane Hopp
Physik Wie kommt der Sprudel ins Mineralwasser?
Mit Druck. Dem Wasser wird CO2 zugesetzt – also das gleiche Gas, das als Treibhausgas unser Klima erwärmt. Dieses CO2 stammt häufig aus dem Wasser selbst. Denn das Wasser, das aus einer Mineralwasserquelle kommt, ist durch tiefere Schichten in der Erde gesickert, wo sich natürliches CO2 befindet. Von Gábor Paál | Text und Audio dieses Beitrags stehen unter der Creative-Commons-Lizenz CC BY-NC-ND 4.0.
Sprache Warum heißt Tee in manchen Ländern "Chai" oder "Cha"?
Das ist ein interessantes Phänomen und erzählt viel über die Kolonialgeschichte. Tee heißt auf Persisch Chai, ähnlich klingt der Name im Arabischen oder im Türkischen – Çay. Aber Chay heißt er auch in Russland, der Ukraine und in den Balkanstaaten. Doch dann gibt es plötzlich eine Sprachgrenze. Auf Deutsch heißt er eben Tee, auf Englisch "tea". Auf Französisch, Spanisch, aber auch auf Schwedisch und Finnisch wird das Getränk zwar unterschiedlich geschrieben, aber überall mehr oder weniger immer als "Tee" ausgesprochen. So lassen sich fast alle Länder der Welt in zwei Schubladen sortieren. In der einen spricht man das Getränk "Te" oder so ähnlich aus. In der anderen ist es eine Variante von Chay, Cay oder Cha. Das ursprüngliche chinesische Wort war aber das gleiche, so erklärt es der Kieler Tee-Historiker Martin Krieger. Von Gábor Paál | Text und Audio dieses Beitrags stehen unter der Creative-Commons-Lizenz CC BY-NC-ND 4.0.
Ernährung Muss Rotwein eine Stunde vor dem Genuss atmen?
Viele junge Rotweine profitieren, wenn sie ordentlich Luft abkriegen. Aber auch für den Weißwein ist das Lüften interessant. Warum? Von Werner Eckert
Teeanbau Ist Tee immer handgepflückt oder kommen auch Erntemaschinen zum Einsatz?
Der meiste Tee auf der Welt wird per Hand gepflückt, weil man von jedem Zweig nicht mehr als zwei bis drei Blätter abpflückt. Das können professionelle Pflückerinnen und Pflücker sehr gut, während es sehr schwer ist, diese Feinheiten einer Maschine beizubringen. Von Gábor Paál | Text und Audio dieses Beitrags stehen unter der Creative-Commons-Lizenz CC BY-NC-ND 4.0.