Die Redensart scheint es schon sehr lange zu geben, wobei sich die Bedeutung möglicherweise gewandelt hat. Das Wort "Buckel“ steht bei uns heute als flapsiger Ausdruck für den Rücken. Den Rücken wiederum zeigt man jemandem, von dem man sich abwendet. In einer ersten – noch eher harmlosen Deutung – liegt der Redewendung also folgender Gedankengang zugrunde: Du bist doof, ich dreh dir den Rücken zu, du siehst mich nur noch von hinten und kannst mir den Buckel runterrutschen.
Der Buckel endet – am Arsch
Darin ist aber noch ein deftigeres Bild versteckt. Denn wo landet man beim Runterrutschen am Ende des Buckels? Am Hintern. Und genau darauf spielt die Redewendung durchaus auch an. Wenn es um verächtliche Gesten geht, dann ist die Steigerung von "jemandem den Rücken zuwenden" bekanntlich die Präsentation des Allerwertesten. Zu sagen: "Du kannst mir den Buckel runterrutschen" spielt somit auf ein ähnliches Bild an wie: "Du kannst mich am Arsch lecken".
Blutig am Schildbuckel des Feindes runterrutschen
Das ist zumindest die neuere Bedeutung dieser Redensart. Sie setzt aber voraus, dass der Buckel ein Synonym für Rücken ist. Das ist er in der deutschen Sprache aber erst ab dem 15./16. Jahrhundert. Das Wort Buckel gab es vorher aber auch schon. Es drückte allgemein gewölbte Formen aus – allerdings eher außerhalb des menschlichen Körpers. Wir kennen den Ausdruck auch als Bezeichnung für rundliche Berge. Und es gab noch eine spezielle Bedeutung, nämlich den Buckel in der Mitte eines Kampfschildes.
Ein Schild hat ja an der Seite, die zum Feind zeigt, in der Mitte einen rundlichen Beschlag, eine Verstärkung. Und deshalb wird vermutet, dass sich die Redensart ursprünglich auf eine blutige Kampfsituation bezieht. Sinngemäß: Ich verachte dich, ich bekämpfe dich, ich werde dich mit dem Schwert besiegen, sodass du dann tot an meinem Schild – und somit auch am Schildbuckel – herunterrutschst.
Es ist möglich, dass die Redensart ursprünglich auf diese Vorstellung zurückgeht und die Assoziation mit dem menschlichen Hintern erst später kam.
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