Redewendung

Teile und herrsche – divide et impera. Wie ist diese Redewendung zu interpretieren?

Stand
AUTOR/IN
Hans-Joachim Gehrke

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Auf der einen Seite steht eine bedingungslose Unterwerfung nach dem Motto: "Willst du nicht mein Bruder sein, so schlag ich dir den Schädel ein." Wenn man ein römischer Freund war, musste man mit den Römern auch durch dick und dünn gehen. Wenn man dagegen kein römischer Freund war, war das ziemlich ungemütlich.

Römisches Reich: Aufgaben mussten delegiert werden

Nachdem die Römer ihre Herrschaft aber wirklich etabliert hatten, bliebt ihnen nichts andere übrig, als sehr vieles abzugeben und Aufgaben zu delegieren. Denn Sie müssen bedenken, dass das Römische Reich riesengroß war. Es reichte von Schottland bis in die arabische Wüste, nach Nordafrika usw. Dieses große Gebiet war mit vormodernen Mitteln nicht so einfach zu beherrschen. Darum mussten die Untertanen das Reich unterstützen.

So haben die Römer quasi das Prinzip der Subsidiarität erfunden. Das heißt, sehr viele Dinge wurden an der Basis erledigt, und zwar von sich weitestgehend selbst organisierenden Gemeinden und Städten, von denen es heute ja noch sehr viele gibt. Und die Zentrale, der Kaiser oder die Statthalter, griffen eigentlich nur ein, wenn es Probleme gab.

Hat sich diese Subsidiarität bis in das moderne Europa erhalten?

Ja, durchaus. Man spricht ja in der EU vom Subsidiaritätsprinzip. Ich glaube, da könnte man von den Römern noch einiges lernen.

Paläogenetik Stammen wir alle von Augustus ab?

Armin Laschet sieht sich als Nachfahre von Karl dem Großen. Das wäre gar nicht so erstaunlich, denn viele von uns sind vermutlich auch Nachfahren von Augustus. Von Gábor Paál. | Text und Audio dieses Beitrags stehen unter der Creative-Commons-Lizenz CC BY-NC-ND 4.0.

Redensart Warum drücken wir "die Daumen"?

Den Ausdruck kannten offenbar schon die alten Römer, für die das Daumendrücken zu tun hatte mit "jemandem Glück wünschen", "jemanden in Gedanken unterstützen". Von Gábor Paál | Dieser Beitrag steht unter der Creative-Commons-Lizenz CC BY-NC-ND 4.0.

Geschichte Welches war das erste Weltreich?

Der Begriff "Weltreich" weckt die Vorstellung eines Reiches, das die ganze Welt beherrscht hat. Ein solches Reich hat es nie gegeben. Von Gábor Paál | Text und Audio dieses Beitrags stehen unter der Creative-Commons-Lizenz CC BY-NC-ND 4.0.

Redewendung Brennt mir etwas "auf den Nägeln" oder "unter den Nägeln"?

Das hängt davon ab, ob man lieber die Rolle des Mönchs oder eines mittelalterlichen Folteropfers annehmen möchte. Denn die beiden Versionen haben unterschiedliche Ursprünge. Von Rolf-Bernhard Essig

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Hühner haben ständig zu allen Situationen irgendwelche akustischen Kommentare abzugeben; sie sind ständig in akustischer Kommunikation. Und es sind hoch soziale Vögel. Das bedeutet, dass dieses Gegacker nach der Eiablage in diesem Zusammenhang gesehen werden muss. Von Hans-Heiner Bergmann

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Eine Blaumeise kann bis zu 12 Eier legen – jeden Tag eins. Trotzdem schlüpfen die Jungen alle gleichzeitig, denn gebrütet wird erst, wenn das Gelege vollständig ist. Von Hans-Heiner Bergmann

Tierverhalten Warum krähen Hähne bei Sonnenaufgang?

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Biologie Warum sind manche Eier weiß und manche braun?

Als Faustregel stimmt tatsächlich, was man oft hört, nämlich dass braune Hühner braune Eier und weiße Hühner weiße Eier legen. Von Gábor Paál | Text und Audio dieses Beitrags stehen unter der Creative-Commons-Lizenz CC BY-NC-ND 4.0.

Redewendung "Da lachen ja die Hühner"? – Woher kommt der Ausdruck?

Dass die Hühner lachen, wenn jemand etwas ankündigt, ist etwas eher Lachhaftes und Scherzhaftes. Auf diese Art und Weise kann man das, was da im Raume steht, auch heruntermachen und sagen: "Das ist so, dass da die Hühner sogar lachen." Von Rolf-Bernhard Essig