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Woher kommt "sich nicht ganz grün sein" und "dasselbe in Grün"?

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Rolf-Bernhard Essig
Rolf-Bernhard Essig (Foto: IMAGO, SWR, imago/Lichtgut)

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Grün steht für Positives

Die Farbe Grün ist eine wunderbare Farbe, die ich über den grünen Klee loben könnte. Oder ich könnte sagen: "Ach, du grüne Neune" oder "auf keinen grünen Zweig kommen".

Das Grün steht eher für etwas Positives. Für das Grünen im Frühjahr etwa, wenn die Natur wieder ausschlägt. Das ist alles sehr positiv.

Jemandem grün sein kommt auch von dieser positiven Bedeutung der Farbe. Wenn ich jemandem grün bin, dann bin ich ihm gegenüber sozusagen wachstumsorientiert, es ist in einen positiven Bereich hineingehend. "Komm an meine grüne Seite" sagt man ja auch. Das kommt wirklich aus dieser landwirtschaftlich geprägten Zeit, in der das Grünen eine unglaublich starke Wirkung hatte, gerade auch im Vergleich zu heutigen Zeiten, wo uns das nicht mehr so wichtig ist.

Aber wenn man bedenkt, dass gerade im Mittelalter und etwas später Zwischeneiszeiten existierten – da war das Grünen ein ganz wunderbarer Vorgang und deswegen fast durchweg positiv besetzt.

Dasselbe in Grün ist Jacke wie Hose: ununterscheidbar

Das Gleiche in Grün oder dasselbe in Grün hat einen anderen Hintergrund; hier geht es um Kleidung. Wenn man den Rock und die zugehörige Hose oder die Weste und den Rock aus dem gleichen Stoff hatte, sagte man: Das ist das das Gleiche in Grün. Warum nun gerade Grün? Das war einfach eine der beliebten Farben und man sagte dazu, das ist Jacke wie Hose, also eigentlich das Gleiche, es ist ununterscheidbar.

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