Biologie

Gibt es Frühjahrsmüdigkeit wirklich?

Stand

Von Autor/in Christian Burg

Träge, schläfrig, antriebslos

Tatsächlich fühlen sich beim Übergang vom Winter auf den Frühling viele Menschen träge, schläfrig und antriebslos. Das sind die Symptome, die oft als Frühjahrsmüdigkeit bezeichnet werden. Die letzte Umfrage, die ich dazu gefunden habe, stammt aus dem Jahr 2012. Sie stammt von den Hildesheimer Wickert-Instituten. Demnach haben 54 Prozent der Männer und 60 Prozent der Frauen wenigstens einige dieser Symptome. Woher das kommt, ist noch nicht vollständig geklärt. Klar ist allerdings: Mehrere Faktoren spielen zusammen.

Körper muss raus aus dem winterlichen Sparmodus

Vor allem zehrt, dass sich der Körper an die wärmere und hellere Jahreszeit anpassen muss. Von Natur aus ist der Körper nämlich im Winter in einer Art Sparmodus. Das hat mit der Evolution zu tun: Früher gab es im Winter weniger Nahrung, also musste der Verbrauch von Kalorien so gering wie möglich gehalten werden. Auch wegen der Kälte musste man sich ruhig verhalten. In unserer heutigen Welt gilt das zwar so nicht mehr, denn wir haben auch im Winter genug zu essen und viele machen auch Sport. Trotzdem ist der Körper noch ein bisschen in seinem evolutionsbedingten Winterzustand.

Das ändert sich im Frühjahr: Es wird wärmer und die Tage werden länger. An die wechselnden Licht- und Wärmeverhältnisse muss der Körper sich anpassen. Der Kreislauf wird hochgefahren.

Das geschieht auch durch eine erhöhte Blutzufuhr. Durch die Wärme weiten sich unsere Blutgefäße, so kann mehr Blut Sauerstoff zu den Organen und anderen wichtigen Systemen transportieren. Durch die erweiterten Blutgefäße fällt aber auch der Blutdruck ab, was uns müde und träge macht.

Melatonin und Serotonin: Hormone ins Gleichgewicht bringen

Neben dem Blutdruck spielt auch die Konzentration des Hormons Melatonin im Blut eine Rolle. Das Schlafhormon wird in den kalten und dunklen Wintermonaten vermehrt ausgeschüttet. Mit mehr Licht und Wärme wechselt die Produktion von Melatonin zu Serotonin. Zwischen den beiden Hormonen muss erst ein neues Gleichgewicht gebildet werden.

Der Körper stellt sich also auf eine veränderte Umgebung ein. Und wie Muskeln, die man trainiert, braucht auch der Körper eine gewisse Zeit, um sich an die höhere Belastung anzupassen.

Wetterfühlige sind besonders betroffen

Die Frühjahrsmüdigkeit hält zwischen zwei und vier Wochen an. Wann genau sie aber anfängt, ist von Mensch zu Mensch unterschiedlich. Einige Menschen merken die Umstellung gar nicht. Bei anderen kommen zur Müdigkeit noch Schwindel und Kopfweh hinzu. Bei manchen setzt sie früh ein, bei anderen später.

Pauschal kann man aber sagen: Besonders betroffen sind wetterfühlige Menschen und Menschen mit ohnehin schon niedrigem Blutdruck.

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