Ernährung

Muss Rotwein eine Stunde vor dem Genuss atmen?

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Werner Eckert
Werner Eckert (Foto: SWR)

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Den Wein durch Lüften zugänglicher machen

Ja, viele junge Rotweine profitieren davon, dass sie ordentlich Luft abkriegen. Ich öffne diese Weine daher nicht nur eine Stunde vorher, sondern ich mache junge Rotweine, also die aus dem Vorjahr oder Vorvorjahr (bei Barrique auch drei- oder vierjährige Weine) auf und lasse sie ganz dramatisch in eine große Karaffe "pullern", sodass es sprudelt und lüftet. Das ist dann kein Dekantieren, sondern ein Lüften des Weins.

Dieses Lüften lässt die Weine etwas runder werden, wenn sie etwa sehr viel Holz, sehr viele Gerbstoffe haben. Das ist das, was die Zähne so pelzig macht. Wenn diese Pelzigkeit noch auftritt, fehlt Reife. Viele bessere Rotweine trinken wir zu jung. Das Lüften ist ein Weg, um dieses Weine zugänglicher zu machen.

Lüften lohnt sich auch beim Weißwein

Da auch immer mehr Weißweine etwas "auf der Maische stehen" – die Trauben werden dann nicht sofort gepresst, sondern stehen mit ihren Schalen gequetscht eine Weile herum – ziehen sie Gerbstoffe. Daher ist es bei manchen Weißweinen heute ebenfalls empfehlenswert, die ein bisschen zu lüften. Das macht sie schöner, runder, besser.

Lüften lohnt sich also bei Weinen, die Holzeinfluss haben und noch nicht den Reifehöhepunkt erreicht haben.

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