Überdurchschnittlich viele Sterbefälle im Winter
Die meisten Sterbefälle gibt es im Winter, konkret zwischen Dezember und März. Ich habe einige Leute raten lassen: Fast alle, die ich gefragt habe, vermuten spontan, dass es die meisten Todesfälle im November gibt – vielleicht, weil sie damit den Totensonntag und Allerheiligen verbinden. Oder weil der November als ein besonders trister Monat gilt. Tatsächlich aber ist der November ein durchschnittlicher Monat. Erst danach steigen die Todesfälle an; die höchste Sterberate verzeichnet der Februar: Da rechnet die Bestattungswirtschaft mit fast 10 Prozent mehr Todesfällen als im Durchschnitt. Sie beruft sich dabei auf Zahlen des Statistischen Bundesamtes. Das ist insofern bemerkenswert, als der Februar der kürzeste Monat ist – trotzdem sterben da im langjährigen Durchschnitt mehr Menschen als in jedem anderen Monat.
Körper ist in den Wintermonaten anfälliger
Die gleichen Gründe spielen hier eine Rolle, die in diesen Monaten für Erkältungen und Krippe sorgen: Der Körper ist geschwächt und deshalb anfälliger.
Man kann es sich vielleicht so vorstellen: In den meisten Todesfällen spielt die Jahreszeit gar keine Rolle. Die bilden einen Durchschnitt, der das ganze Jahr über gleich ist. Im Winter kommen einige Sterbefälle hinzu; das sind vor allem Menschen, die ohnehin schon angeschlagen sind und denen das Winterwetter dann besonders zu schaffen macht. Es gibt mehr Herzinfarkte, mehr Infektionskrankheiten, mehr Lungenentzündungen. Ärzte gehen davon aus, dass auch psychische Faktoren hinzukommen und dass gerade älteren depressiven Menschen in den dunklen Tagen der „Lebenswille“ verloren geht – auch das kann ja eine Rolle spielen.
Niedrigste Sterberate im Spätsommer
Im Spätsommer, also im August und September, liegt die Sterberate besonders niedrig: 7 Prozent unter dem Durchschnitt.