Kaliumhydrogentartrat entsteht, wenn Kalium mit Weinsäure reagiert
Bei Weinstein handelt es sich um kleine Kristalle, die bei Rotwein rötlich gefärbt sind. Weinstein ist kein Zeichen von schlechter Qualität. Er mag den ein oder anderen stören, stellt aber einen ganz natürlichen Vorgang dar. In der Regel handelt es sich um Kaliumhydrogentartrat. Das ist ein Salz, das entsteht, wenn Kalium – also Mineralien – mit der Weinsäure reagiert. Das geschieht in jedem Fall.
Es kann sein – letztlich zu klären ist das nur mit dem Winzer bzw. der Kellerei – dass dort früher eine Weinsteinausfällung vorgenommen wurde und in der Zwischenzeit nicht mehr, sodass es zu Unterschieden bei verschiedenen Jahrgängen kommt.
Weinstein vermeiden erfordert viel Energie
Man kann Weinstein, indem man den Wein sehr stark abkühlt – unter null – und mit Weinsäurekristallen impft, dazu bringen, vorzeitig Weinsteine zu bilden, sodass man sie vor dem Abfüllen aus dem Wein nehmen kann. Das hält eine ganze Weile vor.
Heute sagen viele Winzer wieder, dass die Bildung von Weinstein ein ganz natürlicher Vorgang ist und die Weinfreunde das als solchen akzeptieren sollten. Sie plädieren daher dafür, sich diesen Umweg zu sparen, der ja auch viel Energie kostet. Irgendwann tritt der Weinstein ohnehin auf, denn wenn man hochwertige Trockenbeerenauslesen lange liegen lässt, findet man am Korken oder auch unten in der Flasche immer diese Kristallausbildungen.
Weinstein hat weder Vorteile noch Nachteile für den Wein
Übrigens kann man diese Kristalle knabbern. Sie sehen zwar aus wie Glassplitter, schmecken aber interessant, etwas sauer. Weinstein ist somit weder ein Nachteil noch ein Vorteil.
Gesundheit Fördert heißer Tee Speiseröhrenkrebs?
Ganz allgemein gesprochen: Ja. Aber, wenn man die Studien genauer liest, stellt sich der Zusammenhang längst nicht so dramatisch dar, wie es teilweise auch im Internet zu lesen ist. Die meisten Teetrinker dürften davon nicht betroffen sein. Das Gleiche gilt übrigens auch für Kaffeetrinker – denn auch wenn die Studien mit Tee durchgeführt wurden, wird der Effekt ausschließlich auf die Temperatur zurückgeführt, nicht auf das Getränk als solches.
Bekannt wurde vor einigen Jahren eine Langzeitstudie aus dem Iran, die zu dem Ergebnis kam: Wer täglich mehr als 0,7 Liter heißen Tee mit einer Temperatur von mehr als 60°C trinkt, hat ein fast doppelt so großes Risiko, an Speiseröhrenkrebs zu erkranken, als der Rest der Bevölkerung. Genauer geht es um eine bestimmte Form von Speiseröhrenkrebs, das Plattenepithelkarzinom. Es gibt auch noch eine Studie aus Japan, die in eine ähnliche Richtung weist wie die aus dem Iran. Mehr Tee-Wissen für Euch: http://x.swr.de/s/teewissen | Von Gábor Paál | Text und Audio dieses Beitrags stehen unter der Creative-Commons-Lizenz CC BY-NC-ND 4.0.
Ernährung Warum trinken Männer viel mehr Bier als Frauen?
Deutsche Männer trinken mehr als sechsmal so viel Bier wie die Frauen. Die Gründe sind unklar. Zum einen trinken Männer grundsätzlich mehr Alkohol. Aber beim Bier sind die Unterschiede besonders auffallend. Von Gábor Paál | Text und Audio dieses Beitrags stehen unter der Creative-Commons-Lizenz CC BY-NC-ND 4.0.
Physik Wie kommt der Sprudel ins Mineralwasser?
Mit Druck. Dem Wasser wird CO2 zugesetzt – also das gleiche Gas, das als Treibhausgas unser Klima erwärmt. Dieses CO2 stammt häufig aus dem Wasser selbst. Denn das Wasser, das aus einer Mineralwasserquelle kommt, ist durch tiefere Schichten in der Erde gesickert, wo sich natürliches CO2 befindet. Von Gábor Paál | Text und Audio dieses Beitrags stehen unter der Creative-Commons-Lizenz CC BY-NC-ND 4.0.
Sprache Warum heißt Tee in manchen Ländern "Chai" oder "Cha"?
Das ist ein interessantes Phänomen und erzählt viel über die Kolonialgeschichte. Tee heißt auf Persisch Chai, ähnlich klingt der Name im Arabischen oder im Türkischen – Çay. Aber Chay heißt er auch in Russland, der Ukraine und in den Balkanstaaten. Doch dann gibt es plötzlich eine Sprachgrenze. Auf Deutsch heißt er eben Tee, auf Englisch "tea". Auf Französisch, Spanisch, aber auch auf Schwedisch und Finnisch wird das Getränk zwar unterschiedlich geschrieben, aber überall mehr oder weniger immer als "Tee" ausgesprochen. So lassen sich fast alle Länder der Welt in zwei Schubladen sortieren. In der einen spricht man das Getränk "Te" oder so ähnlich aus. In der anderen ist es eine Variante von Chay, Cay oder Cha. Das ursprüngliche chinesische Wort war aber das gleiche, so erklärt es der Kieler Tee-Historiker Martin Krieger. Von Gábor Paál | Text und Audio dieses Beitrags stehen unter der Creative-Commons-Lizenz CC BY-NC-ND 4.0.
Kulturgeschichte Warum sind Teekannen anders geformt als Kaffeekannen?
Die Gründe dafür sind historisch und lassen sich aus der traditionellen Zubereitung von Kaffee und Tee herleiten.
Ernährung Schmeckt frisch gezapftes Bier besser als Flaschenbier?
Entscheidender ist, wo sich das Bier vorher befindet – in einer Flasche oder einem Fass. Der Unterschied besteht darin, dass Fassbier ein bisschen mehr Kohlensäure enthält – etwa 5 Prozent. Es bilden sich also mehr Bläschen; dadurch wirkt es im Mund frischer, es bizzelt mehr. Oder, wie der Fachmensch sagt: Es hat eine höhere „Rezenz“. Von Gábor Paál | Text und Audio dieses Beitrags stehen unter der Creative-Commons-Lizenz CC BY-NC-ND 4.0.