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Welches Speiseöl ist am gesündesten?

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AUTOR/IN
Hans-Ulrich Grimm

Was ist gesünder: natives Olivenöl „extra virgine“ mit ca. acht Prozent mehrfach ungesättigter Fettsäure oder Sonneblumenöl, das vierundsechzig Prozent Linolsäure auf hundert Gramm hat und im Gegensatz zu Olivenöl völlig cholesterinfrei ist?

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Olivenöl zählt zu den gesündesten Ölen

Das ist eine ganz komplizierte Frage. Es gibt nicht „das“ Öl für alle Menschen, für alle Zwecke, für jeden Tag, das man trinken kann wie Wasser. Es gibt auch keine Hitliste von Ölen, wo man ein „Number-one-, Number two-ranking“ machen kann.

Olivenöl zählt aber – daran besteht kein Zweifel – sicherlich zu den gesündesten Ölen, die es gibt. Dies ist einfach aufgrund der Inhaltsstoffe so und aufgrund der Empirie. Diese besagt, dass diejenigen Menschen in den Mittelmeerländern, die über die Nahrung viel Olivenöl zu sich nehmen, gesünder sind als diejenigen, die das nicht tun. Hier gibt es verschiedene Gründe.

Leinöl ist reich an Omega-3-Fettsäuren

Ich habe ein Buch geschrieben über Leinöl, das bei uns ja völlig in Vergessenheit geraten ist. Es hat unglaublich viel Omega-3-Fettsäuren.

Nun sagen manche zu mir: „Aber Olivenöl soll doch so gesund sein. Soll ich jetzt doch Leinöl nehmen?“ Und andere sagen: „Und was ist mit Rapsöl?“ Wieder andere sagen Arganöl sei gut. Und die Chinesen beispielsweise benutzen vorwiegend Soja- und Erdnussöl.

Es gibt viele verschiedene Öle, die in verschiedenen Weltgegenden verwendet werden. Sie haben verschiedene Inhaltsstoffe und sind für verschiedene Menschen gut. Ich würde nicht zu jemandem sagen: "Benutze jetzt nur noch Olivenöl und lasse alles andere weg."

Warum sind Omega-3-Fettsäuren wichtig?

Es gibt verschiedene Fettsäuren; die sind in verschiedenem Ausmaß verbreitet in der Bevölkerung. An Omega-3-Fettsäuren – da besteht wohl Einigkeit – herrscht bei vielen Menschen Mangel. Omega-3-Fettsäuren finden sich beispielsweise in hoher Konzentration in Seefisch.

Also empfiehlt man Menschen, die an einem Omega-3-Fettsäurmangel leiden, fetten Seefisch zu essen. Woher der Omega-3-Mangel kommt, darüber gibt es keine seriösen Untersuchungen. Manche sagen, er komme daher, weil die Menschen immer weniger Seefisch esse. Aber ich habe das recherchiert, und im Mittelalter haben die Menschen nicht mehr Seefisch gegessen.

Omega-3-Fettsäuren sind gut für das Herz, das Hirn, die Geistesentwicklung, die Sehkraft, die Gewichtsregulation, möglicherweise auch für die Reproduktion und für die Psyche. Es gibt Untersuchungen mit psychisch Kranken, die zeigen, wie sich die Gabe von Omega-3-Fettsäuren auf deren Psyche und auf das allgemeine Wohlbefinden ausgewirkt hat.

Bei Menschen mit den verschiedensten psychischen Erkrankungen wie Depressionen oder Schizophrenie, aber auch bei gesunden Menschen hat sich gezeigt, dass sich das allgemeine Wohlbefinden verbessert, wenn man Omega-3-Fettsäuren zu sich nimmt.

Nahrungsergänzungsmittel bringen nicht so viel wie natürliche Lebensmittel

Nun hat die Industrie immer das Interesse, irgendwelche Zusatzstoffe zu verkaufen. Da gibt es wiederum Erkenntnisse, die zeigen, dass die Einnahme von Omega-3-Fettsäuren in Pillenform oder als Nahrungsergänzungsmittel nicht den gleichen Effekt hat, wie wenn man sie in Form natürlicher Nahrung zu sich nimmt.

Kochen Olivenöl, Palmfett oder Butterschmalz: Welches Bratfett kann man guten Gewissens verwenden?

Bis auf wenige Ausnahmen sind die meisten Pflanzenöle zum Braten durchaus geeignet. Allerdings gilt die Faustregel: Je gesünder ein Öl ist, desto weniger verträgt es hohe Temperaturen. Von Gábor Paál | Text und Audio dieses Beitrags stehen unter der Creative-Commons-Lizenz CC BY-NC-ND 4.0.

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