Gesundheit

Sind Orientierungslosigkeit und Aggressivität typisch bei Demenz?

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AUTOR/IN
Sylvia Kern

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Kleine Zeichen der Verwirrtheit zu Beginn der Demenz

Orientierungsstörungen gehören auf jeden Fall mit zur Demenz. Die sind am Anfang zwar nicht so deutlich, nehmen aber zu. Möglicherweise so weit, dass man am Ende gar nicht mehr weiß, wer man selber ist. Aber das betrifft die allerletzte Phase.

Am Anfang sind es Kleinigkeiten, die auffallen. Da ist man noch geneigt zu denken: Der Mensch hat gerade ein bisschen Stress. Oder manchmal ist die Beziehung zwischen Ehepartnern nicht so ganz wunderbar. Dann denkt man vielleicht, der andere will einen ärgern.

Anfangs sind das also eher kleine Störungen und Anzeichen der Verwirrtheit. Aber wenn eine Demenz weiter voranschreitet, dann werden das massive Störungen, wo man wirklich nicht mehr weiß, ob Morgen oder Abend ist, was für eine Bedeutung eine Toilette hat und andere Dinge. Das äußert sich auch darin, dass man nahe Familienmitglieder nicht mehr erkennt und zum Schluss auch sich selbst nicht mehr.

Persönlichkeitsstruktur: Manche Menschen werden aggressiv, andere depressiv

Das Thema Aggression ist eine ganz andere Geschichte. Es gibt immer wieder Persönlichkeitsveränderungen bei Menschen mit Demenz. Je nach Persönlichkeitsstruktur kann der Mensch aggressiv werden, weil er eben merkt, dass sich ganz viel verändert, dass er ganz viel nicht mehr hinkriegt. Und weil er Angst davor hat, dass andere das entdecken. Natürlich auch, weil sein ganzes Selbstwertgefühl, seine ganze Selbstachtung massiv beeinträchtigt sind.

Es kann auch sein, dass der Mensch sehr depressiv reagiert und überhaupt nicht aggressiv ist, sondern sehr weinerlich wird und über sich sagt: Ich will sterben.

Alle diese Dinge können auftreten und sind häufig mit einer Demenz verbunden.

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