Religion

Ist der Buddhismus friedfertiger als andere Religionen?

Stand
AUTOR/IN
Carola Roloff

Audio herunterladen ( | MP3)

Der Buddhismus gilt als besonders friedfertige und tolerante Religion. Aber man muss auch darauf achten, dass man keinen Mythos kreiert, der kaum noch etwas mit dem realen Buddhismus zu tun hat. Es sind ja immer Menschen, die solch einer Religion folgen.

Interessant ist, dass Buddha selbst bei den Kshatriyas geboren wurde, also in der Kriegerkaste. Er hat sich davon aber abgewandt und ist im Alter von 29 Jahren bei Nacht und Nebel von zu Hause weggelaufen und in die Askese gegangen, bis er dann im Alter von 35 durch die Meditation die Erleuchtung erlangt hat.

Gewaltlosigkeit als Grundprinzip

Die Vorstellung von Gewaltlosigkeit, "Ahimsa", ist eins der beiden Grundprinzipien im Buddhismus. Ein Grundprinzip ist das abhängige Entstehen, dass nichts aus sich selbst heraus existiert, sondern immer nur in Abhängigkeit von Ursachen und Umständen. Das andere Grundprinzip ist die Gewaltlosigkeit und darauf aufbauend Altruismus und liebevolle Zuneigung. Das prägt den Buddhismus sehr; das merkt man, wenn man in buddhistische Länder fährt.

Religiöse Streitigkeiten auch im Buddhismus Teil der Geschichte

Man sieht aber auch andere Bilder, beispielsweise im Vorfeld der Olympischen Spiele [2008 in Peking]; hier wurden tibetische Mönche gewaltvoll gezeigt. Auch in Burma oder Sri Lanka konnte man Gewalt bei den Auseinandersetzungen mit den Tamilen sehen. Es hat durch die Geschichte des Buddhismus hindurch auch immer wieder Auseinandersetzungen gegeben, auch religiöse Streitigkeiten, die teilweise mit dem Militär durchgesetzt wurden.

Man sagt manchmal, dass es keine Kreuzzüge im Buddhismus gegeben hat in dem Sinne, dass man versucht hat, anderen mit Gewalt den eigenen Glauben aufzuzwingen. Das hat es wohl in der Tat nicht gegeben. Im Vergleich zu anderen Religionen ist Buddhismus sicher eine der friedvollsten, aber man darf nicht verleugnen, dass es auch im Buddhismus durchaus Gewalt gibt.

Geschichte Gab es Kreuzigungen ausschließlich im Orient oder auch in Europa?

Die Kreuzigung war eine besonders schlimme und perfide Art der Hinrichtung. Sie war bereits vor den Römern Praxis und wurde von diesen fortgeführt. Von Hans-Joachim Gehrke

Derzeit gefragt

Redensart Woher kommt "der Teufel ist ein Eichhörnchen"?

Der weit verbreitete Spruch hängt damit zusammen, dass das Eichhörnchen immer schon im Aberglauben negativ besetzt war. Denn zwei Faktoren verbinden es mit dem Teufel. Von Rolf-Bernhard Essig.

Derzeit gefragt

Redensart Woher kommt "der Teufel ist ein Eichhörnchen"?

Der weit verbreitete Spruch hängt damit zusammen, dass das Eichhörnchen immer schon im Aberglauben negativ besetzt war. Denn zwei Faktoren verbinden es mit dem Teufel. Von Rolf-Bernhard Essig.

Gesundheit Mit dem Rauchen aufhören: Wann ist der Körper wieder auf Nichtraucherniveau?

Das Rauchen hat viele Auswirkungen auf den Körper. Manche verschwinden, wenn man aufhört, schneller, andere brauchen länger. Recht schnell verschwinden die unmittelbaren Symptome, also der Raucherhusten und die Kurzatmigkeit. Von Gábor Paál | Text und Audio dieses Beitrags stehen unter der Creative-Commons-Lizenz CC BY-NC-ND 4.0.

Ornithologie In welchen Abständen legen Meisen ihre Eier?

Eine Blaumeise kann bis zu 12 Eier legen – jeden Tag eins. Trotzdem schlüpfen die Jungen alle gleichzeitig, denn gebrütet wird erst, wenn das Gelege vollständig ist. Von Hans-Heiner Bergmann

Klima Versprühen Flugzeuge am Himmel Aluminium, um eine weitere Klimaerwärmung zu verhindern?

Nein, stimmt nicht. Es ist eine Verschwörungstheorie, die sich seit Jahren hält: Die „bösen Amerikaner“ sprühen, damit sie an ihrer Klimapolitik nichts ändern müssen, stattdessen Metalle in die Atmosphäre, sodass die die Sonnenstrahlen reflektieren und sich das Klima auf diese Weise wieder abkühlt ... Von Gábor Paál | Text und Audio dieses Beitrags stehen unter der Creative-Commons-Lizenz CC BY-NC-ND 4.0.

Redewendung Grinsen wie ein Honigkuchenpferd – Woher kommt das?

Eine der beliebtesten Formen für Lebkuchen war früher ein Pferd. Und den Kopf dieser leckeren Honigkuchenpferde zierte ein lustiges Dauergrinsen aus weißem Zuckerguss. Von Rolf-Bernhard Essig