Was ist die Robinsonliste und wer steckt dahinter?
Robinsonlisten sind Sperrlisten: Wer keine unerwünschte Werbung mehr bekommen möchte, kann sich dort kostenlos eintragen. In Deutschland gibt es zwei Robinsonlisten. Eine gilt nur für Werbebriefe und das schon seit den 70er-Jahren.
Verschiedene Kontaktwege absichern
Die andere Robinsonliste ist breiter aufgestellt. Sie wird seit mehr als 25 Jahren von einem Verbraucherschutzverband namens "Interessensverband Deutsches Internet" angeboten. Auf deren Seite „Robinsonliste.de“ kann man verschiedene Kontaktdaten hinterlegen: Postanschrift, Handy-, Festnetznummer und Mail-Adresse. Bis zu zehn Einträge sind zu jedem Kontaktweg möglich. Dann sollen diese hinterlegten Kanäle besser vor unerwünschten Anrufen oder Post geschützt sein.
Registrieren, ausfüllen, abgleichen - weniger Werbung?
Für den Eintrag muss man sich erst mal mit einer Mail-Adresse kostenlos auf der Seite der Robinsonliste registrieren. Dort wird dann ein "Schutzkonto" mit den eigenen Kontaktdaten angelegt. Seriöse Werbetreibende greifen auf diese Listen zu. Sie gleichen die Daten mit ihren eigenen Werbe- und Versandlisten ab und löschen automatisch Kontaktdaten aus ihren Listen, wenn sie auf einen gleichlautenden Kontakt bei der Robinsonliste stoßen.
"Spamschleudern" beachten keine Schutzkonten
Wie gut das in der Praxis funktioniert, ist schwer zu beurteilen. Gerade bei Werbung per Mail landet vieles im Postfach, das nicht von seriösen Werbetreibenden kommt - sondern von internationalen Spamschleudern. Der Erfolg des Angebots spricht allerdings für einen gewissen Effekt: Mehr als vier Millionen Menschen sollen laut eigenen Angaben die digitale Robinsonliste nutzen.
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Datensicherheit in der Robinsonliste
Die Verwalter der Robinsonliste sagen, dass ihre Kommunikation immer über eine verschlüsselte Verbindung abläuft. Die Server dafür würden in Deutschland stehen. Das Risiko für Datendiebstahl sei somit reduziert.
Bei der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg rät man trotzdem zur Vorsicht. Keine Verschlüsselung gibt komplette Sicherheit, so der Experte gegenüber dem SWR. Ein gewisses Restrisiko bleibe immer. Es kann sich also jeder selbst überlegen, ob man das in Kauf nimmt oder ob man lieber andere Wege geht, um sich gegen unerwünschte Werbung zu wehren.
So muss es zum Beispiel bei seriösen Werbemails am Ende der Nachricht einen Link geben, über den man die Adresse aus dem Werbeverteiler entfernen kann. Wer da regelmäßig drauf klickt, hat schon eine Menge für ein aufgeräumtes Postfach getan.