Veganes Gericht. Der Veganuary soll motivieren, einen Monat vegan zu leben, um Umwelt, Klima und Tiere zu schützen. Würden alle Menschen vegan essen, gäbe es viele Vorteile.

Veganuary

Was wäre, wenn sich alle Menschen vegan ernähren würden?

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Marcel Fehr
Marcel Fehr auf der CMT

Der Veganuary soll motivieren, einen Monat vegan zu leben, um Umwelt, Klima und Tiere zu schützen. Würden alle Menschen vegan essen, gäbe es viele Vorteile. Alles Wichtige dazu.

Rund eine Million Menschen in Deutschland leben vegan. Wer seine Ernährung auf pflanzliche Produkte umstellt, muss sich erst mal zurechtfinden, gewohnte Produkte weglassen und neue Produkte entdecken: Soja statt Kuhmilch, Tofu und Nüsse statt Sahne und Käse.

Die Motivation dafür hat meist ethische und moralische Gründe: Wer sich vegan ernährt, trägt dazu bei, die Umwelt zu schonen und Tiere zu schützen. Dass sich alle Menschen auf der Welt vegan ernähren werden, ist wohl reine Utopie. Den Fleischkonsum zu reduzieren, hätte jedoch große Vorteile für Klima, Umwelt und Gesundheit.

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Ohne Nutztiere: Treibhausgase in der Landwirtschaft mehr als halbiert

Gut die Hälfte der klimaschädlichen Treibhausgase in der Landwirtschaft entstehen durch die Haltung von Nutztieren. Gäbe es keine Rinder, Schweine und Hühner in Massentierhaltung, würde das Klima stark entlastet werden.

In Bezug auf den Klimawandel hat ein Forscherteam aus Oxford errechnet, dass eine vegane Ernährung rein rechnerisch einen Rückgang der nahrungsspezifischen Emissionen um bis zu 70 Prozent bedeuten könnte.

Ohne Massentierhaltung: Freiwerdende Ackerfläche so groß wie Afrika

Ohne Nutztiere bräuchte man viel weniger Ackerfläche. Aktuell wird beispielsweise der Regenwald abgeholzt, um dort Futter für die Massentierhaltung anzubauen. Würde man all diese Flächen einsparen, könnten wieder viel mehr Wälder entstehen.

Wenn sich alle Menschen vegan ernähren würden, könnte man laut der Studie der Uni Oxford die weltweiten Acker- und Weideflächen um 75 Prozent reduzieren und trotzdem alle Menschen ernähren. Besonders drastisch fallen beispielsweise Rinder ins Gewicht, die auf der Fläche eines abgeholzten Regenwaldes weiden: Sie verursachen zwölfmal mehr Treibhausgase und benötigten 50-mal so viel Land als Rinder auf natürlichen Weideflächen.

Insgesamt würde bei einer veganen Ernährung der Weltbevölkerung eine Fläche größer als der afrikanische Kontinent zur Verfügung stehen. Das wäre ungefähr ein Fünftel der gesamten Landfläche der Erde, auch wenn Teile davon nicht für anderweitigen Anbau geeignet wären.

Weniger Fleisch, weniger Wasserverbrauch

Knapp 15.000 Liter Wasser werden für 1 Kilogramm Rindfleisch verbraucht. Das ist so viel wie 80 volle Badewannen. Zum Vergleich: Ein Kilogramm Obst benötigt lediglich 900 Liter Wasser.

Durch den Klimawandel wird Süßwasser ohnehin immer knapper. Der hohe Wasserverbrauch der Lebensmittelproduktion verschärft das Problem. Ungefähr 70 Prozent des weltweiten Wassers werden in der Landwirtschaft verbraucht.

Vegan, vegetarisch, flexitarisch oder omnivor Ernährung im Wandel

Die Zahl der Menschen, die sich vegan oder zumindest vegetarisch ernähren, steigt stetig. Das lässt sich auch in den Supermärkten beobachten. Fleischersatzprodukte sind im Trend.

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Größte Klimakiller: Rinder, Schafe und Ziegen

Die meisten Treibhausgase aus der Tierhaltung stammen von Rindern, Schafen und Ziegen. Durch Rülpsen und Pupsen wird bei Wiederkäuern besonders viel vom klimaschädlichen Gas Methan ausgestoßen. Da der Konsum von Rindfleisch und Kuhmilch am höchsten ist, erreicht man bei Verzicht auf Rindfleisch und Milchprodukte von der Kuh den größten Effekt für die Umwelt.

Auch die Studie der Universität Oxford kommt zu dem Ergebnis, dass es schon viel helfen würde, wenn die Hälfte der klima- und umweltschädlichsten Tierprodukte durch pflanzliche Produkte ersetzt werden würde. Damit könne man bereits zwei Drittel der Vorteile einer komplett veganen Ernährung erreichen.

Bei über 570 Millionen Bauernhöfen weltweit, die alle ihre Arbeit anpassen müssten, wäre das eine umfangreiche Umstellung. Gleichzeitig fließen jährlich über 500 Milliarden Dollar an Zuschüssen in die Landwirtschaft, die man dann zum Teil für andere Dinge einsetzen könnte.

Vegan „isst“ gesünder

Durch viele Studien ist mittlerweile bewiesen: Je pflanzenbasierter wir uns ernähren, also je mehr Obst, Gemüse, Getreide - und je weniger tierische Produkte - desto gesünder ist das für den Menschen. Wer sich jedoch komplett vegan ernähren möchte, der muss aber darauf achten, dass er trotzdem mit allen Nährstoffen versorgt wird und einige Vitamine wie B12 über Nahrungsergänzungsmittel einnimmt.

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In Deutschland wird laut Studien aber noch immer zu viel Fleisch gegessen – ungefähr 52 Kilo pro Jahr und Kopf im Jahr 2022. Das bedeutet, das jeder Deutsche ungefähr ein kleines Schnitzel pro Tag verzehrt. Von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfohlen sind jedoch etwa 31 Kilo pro Jahr und Kopf beziehungsweise 300 bis 600 Gramm pro Woche. Für Schwangere und Kinder wird eine vegane Ernährung von der DGE nicht empfohlen.

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