Tipp 1: Richtig lüften
Der ideale Zeitpunkt zum Lüften ist nachts und am frühen Morgen. Dann sind die Temperaturen draußen niedriger als drinnen und die warme Luft aus der Wohnung hat mehrere Stunden Zeit, um nach draußen zu entweichen. Zusätzlich hilft es, alle Fenster gleichzeitig zu öffnen, sodass ein Luftzug entsteht und die aufgeheizten Wände abkühlen können.
Tipp 2: Ventilator verkehrt rum ans Fenster stellen
Ist es windstill in der Nacht oder am frühen Morgen, hilft ein Ventilator. Diesen mit der Vorderseite nach außen gedreht ans geöffnete Fenster stellen, sodass der Ventilator die warme Luft von drinnen nach draußen zieht.
Tipp 3: Rollläden, Jalousien und Co. schließen
Sobald es draußen wärmer wird, sollten alle Fenster geschlossen bleiben, um die kalte Luft in der Wohnung zu halten. Dafür ist auch Schatten wichtig. Am besten Rollläden oder Jalousien schließen.
Rollläden und Fensterläden, die außen angebracht sind, bringen dabei erheblich mehr als Gardinen oder Jalousien auf der Innenseite der Fenster. Geschlossene Rollläden lassen nur zehn Prozent der Sonneneinstrahlung durch!
Tipp 4: Sonnenschutzfolie außen an die Fenster anbringen
Wer keine Rollläden hat, kann sich mit Sonnenschutzfolie behelfen. Die Folie ist selbstklebend und durchsichtig, sodass die Aussicht nicht versperrt wird. Laut Herstellern soll die UV-Folie knapp 60 Prozent der Sonnenstrahlen reflektieren und so die Wärme draußen halten. Der Praxistest überzeugt: Am Fenster mit der UV-Folie außen beträgt die Temperatur etwa 29 Grad. Am Fenster, an dem die Folie innen anklebt ist, sind es circa 33 Grad.
Auch ein Trick aus dem Internet mit einer Rettungsdecke zeigt gute Ergebnisse: Die Rettungsdecke mit der silbernen Seite zur Sonne außen am Fenster anbringen. Das vermindert die Innentemperatur am Fenster ebenfalls um etwa drei bis vier Grad.
Tipp 5: Ventilator
Ventilatoren kühlen zwar die Luft nicht, erzeugen aber einen angenehmen Luftstrom. Um den kühlenden Effekt des Ventilators zu verstärken, kann man sich Wasser auf die Haut sprühen. Die Wassertropfen verdunsten durch den Luftstrom, und in diesem Prozess wird Wärme von unserer Haut abgeführt.
Tipps für Eigentümer: Begrünung, Dämmung und helle Fassaden
Bei immer heißer werdenden Sommern kann es sich lohnen, das Haus oder die Wohnung von außen auf die hohen Temperaturen vorzubereiten. Die richtige Dämmung, eine bepflanzte und hell gestrichene Fassade und ein begrüntes Dach helfen, die Temperaturen im Inneren in Schach zu halten.
- Wohnung richtig isolieren: Eine gute Dämmung schützt nicht nur vor Kälte im Winter, sondern auch vor Hitze im Sommer. In Deutschland wird für die Isolierung am häufigsten Mineralwolle oder das erdölbasierte Polystyrol verwendet. Polystyrol ist günstig und gut gegen Kälte - aber nur bedingt hilfreich gegen Hitze. Mineralwolle dagegen schützt vor Kälte und Hitze.
- Dächer und Fassaden bepflanzen: Pflanzen kühlen nicht nur durch den Schatten, den sie geben, sondern produzieren auch Verdunstungskälte. Verdunstungskälte entsteht, wenn Pflanzen über ihre Blätter Wasser verdunsten. Dadurch schützen sie sich selbst vor Überhitzung. Gleichzeitig entziehen sie der Umgebungsluft die Wärme. Begrünte Dächer sind beispielsweise bis zu 15 Grad kühler als herkömmliche dunkle Dächer. Übrigens: In Frankfurt am Main etwa ist seit Mai 2023 die Begrünung von Fassaden, Dächern oder Vorgärten in der Regel vorgeschrieben, wenn neu- oder umgebaut wird.
- Fassaden hell streichen: Dunkle und versiegelte Flächen wie Beton und Asphalt in Städten laden sich stark mit Wärme auf. Helle Fassaden und Dächer reflektieren dagegen mehr Sonnenlicht und bleiben daher kühler.
Diese Klimageräte gibt es: Monoblock, Split-Geräte und Wärmepumpe
Ist eine Beschattung durch Pflanzen oder eine Isolierung durch bauliche Maßnahmen nicht möglich, kommen oft Klimaanlagen zum Einsatz. Dabei unterscheidet man zwischen zwei Arten:
- Zum einen gibt es die Monoblöcke. Sie sind in Deutschland am weitesten verbreitet. Das sind mobile Klimageräte, die keine Installation benötigen: Einfach den Abluftschlauch aus dem Fenster hängen, Klimaanlage an den Strom anschließen und anschalten. Sie sind im Baumarkt oder Elektrofachmarkt erhältlich und kosten bis zu 1.000 Euro.
- Zum anderen gibt es die leistungsstärkeren, festinstallierten Split-Geräte. Diese bestehen aus zwei Teilen. Ein Gerät befindet sich draußen, das Zweite im Inneren der Wohnung. Gute Split-Geräte kosten etwa 2.000 Euro. Neben den zusätzlichen Installationskosten sind sie vor allem auch laut. Bis zu 60 Dezibel erreicht das Außengerät. Die Lautstärke ist vergleichbar mit normalem Straßenverkehr.
- Eine dritte Option ist die Wärmepumpe. Damit lässt sich nicht nur wärmen, sondern auch kühlen.
Weniger Schwitzen im Sommer Klimaanlage oder Wärmepumpe: Was kühlt besser bei Hitze?
Wenn die Hitze im Haus steht, helfen geschlossene Fensterläden und nächtliches Lüften oft nicht mehr viel. Neben Klimaanlagen können auch Wärmepumpen kühlen. Das müssen Sie wissen.
So viel Energie frisst eine Klimaanlage
Neben den teils hohen Anschaffungskosten und der Lautstärke sind Klimaanlagen echte Stromfresser. Ein Monoblock-Klimagerät hat einen Stromeinsatz von etwa 1.000 Watt. Im Vergleich dazu verbraucht ein Ventilator nur 50 Watt.
Das spiegelt sich auch in der Stromrechnung wider: Laut der Verbraucherzentrale kostet der Strom für einen Monoblock je nach Gerät bei 500 Betriebsstunden etwa 100 bis 200 Euro im Jahr. Bei einem Ventilator müsse man nur mit 10 bis 15 Euro zusätzlichen Stromkosten im Jahr rechnen.
Warum Klimaanlagen keine nachhaltige Lösung sind
Damit Klimaanlagen kühlen, brauchen sie Kältemittel. Es gibt synthetische Kältemittel und natürliche. Der Vorteil bei natürlichen Kältemitteln ist, dass sie vergleichsweise harmlos für Umwelt und Klima sind. Das natürliche Kältemittel Propan zum Beispiel ist nicht ozonschädlich und besitzt einen sehr geringen Treibhauseffekt.
Im Gegensatz dazu machen die synthetischen Kältemittel meist Probleme: Sie können extrem klimaschädlich sein. Oder sie schaden der Umwelt, weil sie zur umstrittenen Stoffgruppe der PFAS gehören, die auch als "Ewigkeitschemikalien" bezeichnet werden.
Global Warming Potential – die Maßeinheit für Kühlmittel
Alle Kältemittel werden nach ihrem Global Warming Potential, kurz GWP, bemessen. Dieses beschreibt, wie stark das Kältemittel zur Erderwärmung beiträgt. Die Referenzgröße dabei ist Kohlendioxid, also CO2, mit einem GWP-Wert von 1.
Zum Vergleich: Das Kühlmittel R410A hat einen Wert von 2088 - es ist also über 2.000 Mal klimaschädlicher als CO2. Es galt jahrelang als Standardmittel für Split-Klimageräte und Wärmepumpen, wird aber nach und nach vom Markt genommen und darf nur noch bei Wartungsarbeiten und Inspektionen von Bestandsgeräten nachgefüllt werden. Ab 2025 soll R410A komplett verboten sein. Ersetzt wird es meist durch das synthetische Kältemittel R32 mit einem GWP von 675 oder durch das natürliche Kältemittel Propan mit einem GWP-Wert von 3.
Mobile Geräte, also Monoblocks, dürfen aus Klimaschutzgründen bereits seit dem 01.01.2020 nur noch mit Kältemitteln mit einem Global Warming Potential Wert, der kleiner als 150 ist, auf dem europäischen Markt angeboten werden. Neugeräte werden daher ausschließlich mit dem natürlichen Kältemittel Propan angeboten, was diesen Wert um ein Vielfaches unterschreitet.