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Hämatome können überall dort entstehen, wo Blutgefäße unter der Haut verletzt werden und Blut in das umliegende Gewebe austritt. Ein Stoß oder ein kleiner Sturz können ausreichen.
Was bedeutet die Farbe eines Hämatoms?
Das Farbenspiel eines klassischen Hämatoms verläuft immer gleich: Direkt nach der Verletzung ist das Hämatom rot, da frisches, sauerstoffreiches Blut ins Gewebe austritt. Innerhalb weniger Stunden wird es dunkelblau oder violett – weil die Blutzirkulation in diesem Bereich unterbrochen ist und die roten Blutkörperchen keinen neuen Sauerstoff mehr aus der Lunge transportieren können. Nach einigen Tagen wird das Hämatom grün, da der Blutfarbstoff Hämoglobin zu dem grünen Gallenfarbstoff Biliverdin abgebaut wird. Dann wird es gelbbraun, blassgelb und verschwindet schließlich ganz.
Medizin Blut – Lebensspender, Abwehrkraft und Jungbrunnen
Eine Blutspende kann Leben retten. Aber nur, weil die meisten seiner Bestandteile seit gut 100 Jahren konserviert werden können. Viele Kulturen geben ihm eine symbolische Bedeutung.
Wer ist besonders anfällig für blaue Flecken?
Es gibt unterschiedliche Neigungen zu Hämatomen. Frauen bekommen schneller welche, denn das weibliche Bindegewebe ist weniger fest und elastisch als das männliche, wodurch die kleinen Blutgefäße unter der Haut anfälliger für Verletzungen werden.
Hämatologe Prof. Dr. Hans-Georg Kopp erklärt: Am häufigsten seien ältere Menschen betroffen, da sie oft eine dünnere Haut haben. „Menschen, die zum Beispiel langjährig Cortison einnehmen müssen, haben dieses Problem häufig. Und auch die große Gruppe derjenigen, die Medikamente einnehmen, die die Gerinnbarkeit des Blutes herabsetzen“, so Prof. Dr. Kopp. Denn diese Medikamente stören die Blutgefäßwand und machen sie brüchig.
Hämatome: Wann sollte man zum Arzt?
„Abklärungsbedürftig sind sie dann, wenn sie plötzlich in großer Zahl ohne adäquates Trauma auftreten oder zusätzliche Symptome dazukommen, wie Fieber, Nachtschweiß, Leistungsknick oder Gewichtsverlust“, erklärt Prof. Dr. Kopp.
Welche Bedeutung haben Thrombozyten?
Thrombozyten, auch als Blutplättchen bekannt, spielen eine entscheidende Rolle bei der Blutgerinnung, Blutstillung und Wundheilung. Sie sind entscheidend für die Bildung eines Blutpfropfen, der die verletzten Gefäße abdichtet.
Fehlen sie, können selbst kleine Gefäßverletzungen nicht effektiv verschlossen werden. Das Blut tritt ins umliegende Gewebe aus und bildet Hämatome, blaue Flecken. Die normale Thrombozyten-Anzahl liegt etwa zwischen 150.000 und 450.000 pro Mikroliter Blut.
Dr. Anette Hoferer erklärt: Bei einer niedrigen Thrombozyten-Anzahl könne es bei einer Verletzung stark bluten. Darüber hinaus könne es auch zu spontanen lebensbedrohlichen Blutungen kommen. Besonders gefährlich: Blutungen im Hirn oder Magen-Darm-Trakt.
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Woher kann eine niedrige Thrombozyten-Anzahl kommen?
Grund für zu wenige Thrombozyten kann eine Immunthrombozytopenie (ITP) sein, eine seltene Autoimmunkrankheit. Der Körper von Betroffenen greife die eigenen Blutplättchen an, erkenne sie als fremd an und versuche sie zu eliminieren, so Dr. Anette Hoferer.
Auslöser für die Erkrankung kann eine vorangegangene Viruserkrankung sein. Nicht immer lässt sich die Ursache klären. Behandelt werden kann mit Cortison und Medikamenten, die die Thrombozyten-Produktion stimulieren, sodass mehr Blutplättchen produziert werden, als das Immunsystem zerstören kann.
Was tun gegen blaue Flecken?
Möchte man der Entstehung eines Hämatoms vorbeugen, kann man die betroffene Stelle nach der Verletzung sofort kühlen. Das sorgt dafür, dass sich die Blutgefäße zusammenziehen und nicht noch mehr Blut in das Gewebe austritt. Denselben Effekt erreicht man mit Komprimieren: Der Druck auf die verletzte Stelle stoppt die Blutung aus den beschädigten Gefäßen. Cremes mit Heparin oder Arnika können leichte Schwellungen lindern und die Haut etwas beruhigen – gegen die typischen Farbveränderungen helfen sie aber kaum.