Es ist immer noch Erkältungszeit. Wenn der Infekt nicht viral und trotzdem hartnäckig ist, kann ein Antibiotikum helfen. Aber zu oft sollte man nicht zu ihnen greifen. Der Grund: Antibiotika führen oft dazu, dass körpereigene Bakterien, die sich z.B. im Darm, auf der Haut oder auf den Schleimhäuten befinden, mutieren. Das können auch Bakterien sein, gegen die das Antibiotikum gar nicht genommen wurde, da ein Antibiotikum unspezifisch alle Bakterien abtötet. Je häufiger solche Bakterien mutieren, desto weniger Antibiotika können dann noch helfen. Da bestimmte Resistenzen bestehen und bestimmte Bakterien nicht mehr behandelt werden können, sterben bis zu 9.700 Menschen im Jahr in Deutschland, so das Robert Koch Institut.
Link: Das Robert-Koch-Institut über Antibiotikaresistenzen
Daher ist es empfehlenswert, beim Gang zum Arzt kritisch zu hinterfragen, ob eine Antibiotikagabe wirklich nötig ist. Nur wenn der Arzt das bejaht, sollte man das Antibiotikum einnehmen. Dabei ist es wichtig, die vorgeschriebene Dosierung in der vorgeschriebenen Zeit einzunehmen, selbst wenn sich Symptome schnell bessern. Man sollte weder "Reste" einnehmen, die man zu Hause noch in der Medikamenten-Schublade findet, noch bei Bekannten eigenmächtig nach Antibiotika fragen.
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Weil Antibiotika vielen auf den Darm schlagen, empfehlen vor allem Naturheilkundlerinnen und Naturheilkundler Probiotika: "gesunde" Darmbakterien Aber wie sinnvoll sind sie?