Haushalt

Vier Putzmittel sind genug

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Autor/in
Diana Stier
Diana Stier

Die Putzschränke sind voll mit Zaubermitteln, die versprechen, dass Dreck im Nu beseitigt wird. Für ein gezieltes Vorgehen bei der jeweiligen Schmutzart reichen aber wenige Mittel.

  • Tenside: sind synthetisch hergestellte waschaktive Substanzen. Sie sind für den Reinigungseffekt und die Emulgierung der Fette zuständig und lösen die Oberflächenspannung des Wassers auf. Die unterschiedlichen Bezeichnungen verstärken die Leistung untereinander. Seit 2005 müssen sie laut Gesetz biologisch abbaubar sein.
  • Säuren: wirken gegen Kalk und werden in organische (in der Natur vorkommende) und in anorganische (nicht abbaubar, umweltschädlich) unterschieden. Säuren können reizen und verätzen.
  • Alkalien: oder auch Laugen genannt. Sie zersetzen organische Stoffe wie Gummi, Wachse, Fette und Öle und reagieren mit Fett zu einer Seife. Enzyme: bauen Eiweiß, Kohlenhydrate, u.a. ab und überführen sie in einen wasserlöslichen Zustand
  • Abrasivstoffe: feine Schleifkörper, die den Reinigungsvorgang mechanisch unterstützen, wie z.B. Marmormehl in Scheuerpulver
  • Duft- und Hilfsstoffe: sollen den Produkten mit ihrem angenehmen Geruch ein Gefühl von Sauberkeit vermitteln. Hilfsstoffe sollen den anwendungsgerechten Zustand der Mittel sicherstellen.

Natürliche Alternativen

Mit Natron, Soda, Essig, Zitronensäure, Kernseife und Brennspiritus lassen sich sehr viele Reiniger für den Haushalt herstellen. Die Hausmittel sind entweder natürlichen Ursprungs oder einfach biologisch abbaubar. Dazu wird noch der Verpackungsmüll vermieden. Eine gute Ökobilanz.

  • Tenside Alternative: Soda - Soda gibt es in flüssiger oder Pulverform. Es ist eine wahre Wunderwaffe gegen Fett. Vor allem geeignet für starke Verschmutzungen. Einziger Nachteil: es entfettet auch die Haut, also bitte Handschuh tragen.
  • Säuren Alternative: Essig-, oder Zitronensäure - Essig wird viel gelobt, aber nicht jeder mag den Geruch. Die Säure wirkt gut gegen Kalk. Schadet aber den Dichtungen und Messingteilen. Besser ist hier die Verwendung von Zitronensäure, die ebenfalls sehr gut gegen Kalk hilft.
  • Alkalien Alternative: Natron, Soda - Natron eignet sich aufgrund seiner hohen Schmutzlösekraft sehr gut für die Reinigung von Vasen und neutralisiert Säuren. Er eignet sich nicht nur für die Reinigung, sondern auch für die Verwendung im Lebensmittelbereich.
  • Abrasivstoffe Alternative: Natronpulver - Sanfte Alternative zu den herkömmlichen Scheuermitteln.

Mit vier Mitteln wird alles sauber

Folgende Schmutzarten finden wir in unserem Haushalt: Fett in der Küche, Kalk im Bad, Staub auf den Möbeln, Schmutzkombinationen aller Art und ungewisser Herkunft.

Und hier die Lösung mit den Alternativen:

  • Fett in der Küche: Entfernung mit einer Sodalösung (s. Fettreiniger)
  • Kalk und Schmutz im Bad, WC Reinigung: mit Zitronensäure und Spülmittel (s. Badreiniger)
  • Staub auf Möbeln und Polstern: Mit einem nebelfeuchten Tuch nur mit Wasser oder einem Natronspray für die Polsterreinigung (s. Natronspray)
  • Unklare Schmutzkombinationen: Natron als Scheuerpulver, Sodalösung zum Einweichen bei starken Verschmutzungen

Somit kristallisieren sich Spülmittel, Soda, Natron und Zitronensäure als unsere vier wichtigsten Reinigungsmittel im Haushalt heraus.

Grundausstattung mit gekauften Putzmitteln

Wer keine Reinigungsmittel selbst herstellen möchte, kommt ebenfalls mit 4 Reinigern als Grundausstattung zurecht: Allzweckreiniger, Spülmittel, Sanitärreiniger, Scheuermittel.

Damit alles gut gelingt, sind natürlich auch effektive Reinigungstextilien wichtig, die einen großen Anteil am Ergebnis haben. Und natürlich auch eine regelmäßige Reinigung. Wer zu lange wartet, musss mit immer härterer Chemie dem Schmutz zu Leibe rücken.

Ausgenommen von der Auflistung sind Pflegemittel für spezielle Oberflächen. Auch diese lassen sich auf ein Holzpflege- und Metallpflegemittel reduzieren.

Vorteile für Gesundheit, Umwelt und Geldbeutet

Bei genauem Hinsehen gleicht unser Putzschrank einem Chemielager. Dabei bietet uns die Natur mehr als wir glauben. Durch eine Reduzierung der Inhaltsstoffe sind selbst hergestellte Reinigungsmittel ein Segen für die Umwelt und für Allergiker. Inhaltsstoffe können nach Bedarf verändert werden. Mit dem Selbstherstellen der Reinigungsmittel kann nicht nur auf unnötige Inhaltsstoffe verzichtet werden, sondern es spart auch Geld.

Rezepte für die Reiniger

Badreiniger: ½ l Wasser, 1 EL. flüssige Zitronensäure, 1 EL Spülmittel

Fettreiniger: ½ l Wasser, 1 Verschlusskappe flüssiges Waschsoda

Natronspray: ½ l handwarmes Wasser, 1 TL Natron auf drei Liter handwarmes Wasser.

Die Zutaten jeweils mischen und in eine Sprühflasche füllen.

Tipps für den Gebrauch

  • Bei Alkalien und Säuren bitte Handschuhe tragen.
  • Natürliche Reinigungsmittel brauchen oft etwas mehr Zeit. Bitte nicht ungeduldig werden.
  • Da in den selbstgemachten Mitteln die Konservierungsstoffe fehlen, immer nur kleine Mengen zubereiten.

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