Im Frühling erwischt es viele - doch welcher Husten ist normal und wann steckt mehr dahinter?
Husten geht nicht weg – wann sollte man zum Arzt?
Jeden Husten, der länger als sechs bis acht Wochen dauert, sollte vom Arzt abgecheckt werden. Weitere Warnzeichen für eine schwerere Erkrankung sind blutiger Auswurf oder starkes Fieber.
Für Asthma typische Symptome sind Luftnot – das Gefühl, durch einen Strohhalm atmen zu müssen – ein Pfeifen über der Brust, sogenanntes Giemen, Brustenge und Hustenanfälle.
Ist es wirklich Asthma? So läuft die Diagnose ab

Da auch andere Lungenerkrankungen hinter den Beschwerden stecken können, ist eine Diagnose nicht immer leicht zu stellen und umfasst mehrere Tests. Besonders wichtig ist bei starken Hustenbeschwerden ein Lungen-Check (z.B. durch Röntgen, Ultraschall, oder MRT).
Wie genau das gesamte Diagnoseverfahren aussehen kann, ist beim Lungeninformationsdienst des Deutschen Zentrums für Lungenforschung ausführlich beschrieben.
Was sind Risikofaktoren für Asthma?
- Wer Familienmitglieder hat, die unter Asthma, Heuschnupfen oder Neurodermitis leiden, hat statistisch gesehen eine höhere Wahrscheinlichkeit, an Asthma zu erkranken.
- Frauen sind etwas häufiger betroffen als Männer.
- Rauchen gilt zwar nicht als Ursache für Asthma, macht aber Ausprägung, Kontrolle und Therapie der Krankheit schwieriger
- Arbeitsbereiche, bei denen man viel mit Staub, Dämpfen oder Lösungsmitteln in Kontakt kommt
- Ist ein Säugling bestimmten Faktoren ausgesetzt, begünstigt das eine Asthma-Erkrankung.
Allergien können Asthma auslösen

Das körpereigene Immunsystem reagiert mit heftiger Abwehr gegen einen eigentlich harmlosen Stoff. Die Schleimhäute der Bronchien schwellen an, die Drüsenzellen produzieren vermehrt zähen Schleim, der nur schwer abgehustet werden kann. Es kommt zu einer chronischen Entzündungsreaktion, bei der sich die Bronchien verengen.
Kann man sich vor Asthma schützen?
Etwa 25 Prozent der Bevölkerung haben eine erbliche Anlage für Allergien. Bei ihnen entsteht Asthma, wenn sie nur ausreichend lange mit Allergenen in Kontakt kommen. Wenn ein Betroffener, dessen Eltern beispielsweise Asthma oder allergischen Schnupfen haben, sich etwa ein Haustier anschafft, dann ist die Gefahr groß, dass er irgendwann allergisch darauf reagieren wird.
Es wird empfohlen bei familiärer Vorbelastung, die Allergenbelastung im Haushalt gering zu halten. Das heißt keine Haustiere, keine Berufe, wo man Allergenen ausgesetzt ist. Außerdem sollte die Belastung durch Hausstaubmilben so gering wie möglich gehalten werden.
Nicht gut vorbeugen lässt sich Asthma, dass sich in Folge eines Infekts entwickelt.
Basistherapie bei Asthma: Kortison und Beta-2-Sympathomimetika

Die Basistherapie bei Asthma besteht zum einen aus inhalativem Kortison. Es hemmt die Entzündung. Zum anderen gibt es inhalative Medikamente, die sofort wirken, indem sie die Bronchien erweitern. Dazu zählen sogenannte Beta-2-Sympathomimetika. Sie wirken symptomatisch.
Als Notfallmedikamente oder Langzeittherapie werden sie in Fixkombination mit Kortison empfohlen.
Kortison hat viele Nebenwirkungen
Patienten mit schwerem Asthma werden in der Regel mit hochdosiertem Kortison therapiert. Die künstlich hergestellte Substanz ist dem körpereigenen Hormon nachempfunden und wirkt wie kein anderes Medikament gegen die Entzündung bei Asthma. Doch hochdosiert als Infusion oder Tabletten-Therapie kann Kortison schwere Nebenwirkungen haben. Es erhöht etwa das Risiko für Osteoporose, Diabetes oder grauen Star.
Neue Antiköper-Therapie: Hoffnung für Asthma-Patienten
Hoffnung machen neue Antikörper-Medikamente, durch die auf Kortison verzichtet werden kann. Sie greifen in das entzündliche Geschehen beim Asthma ein und beeinflussen die Signalwege der Entzündung. Allerdings kommen bislang nur Patienten für die Antikörper-Therapie in Frage, bei denen die Werte bestimmter Biomarker auffällig sind.
Die Antikörper-Therapie wird von den Krankenkassen übernommen. Die Medikamente können vom Arzt gespritzt werden. Es gibt inzwischen auch Fertigspritzen, die man sich nach Anleitung selbst verabreichen kann.
Im Studio: Dr. Michael Barczok, Lungenfacharzt