Über Roaming-Gebühren muss man sich innerhalb der EU schon länger keine Gedanken mehr machen. Anders sieht es aus, wenn ein Urlaub etwa in Asien oder Amerika ansteht. In Kanada oder der Karibik kann mobiles Internet schnell teuer werden. Eine Lösung ist eine eSIM für Reisende.
Wer das Angebot zum ersten Mal nutzt, braucht etwas Zeit, um sich mit der Installation vertraut zu machen. Die Mühe lohnt sich aber auf jeden Fall für Reisende, die auch Zeit außerhalb von Hotelanlagen mit Wlan verbringen wollen.
Achtung: Eine eSIM ist eine Art virtuelles Datenpaket. Die eigene Telefonnummer bleibt in der Regel aktiv.
Am besten erkundigt man sich schon mal zu Hause in Ruhe im Freundeskreis nach Erfahrungen mit einer eSIM. Hilfreich können auch Video-Clips von Reisebloggern sein, die das Prinzip erklären. Wer erst in der Hektik am Ziel-Flughafen anfängt zu recherchieren, ist leicht überfordert von der Fülle der Anbieter und Tarife.
App herunterladen - Tarif wählen - Zugangsdaten eingeben
Um an eine eSIM zu gelangen, gibt es zwei Wege: Man kann alles direkt auf dem Handy erledigen oder am PC. Die Zugangsdaten werden dann entweder zugeschickt oder sie sind in der zuvor installierten App. Sie müssen dann meist mit einer Mail-Bestätigung oder einem Code aktiviert werden. Bezahlt wird die eSIM mit Kreditkarte oder anderen gängigen Zahlungssystemen.
Neuere Smartphones meist eSIM tauglich
Ob ein Handy technisch für eine eSIM geeignet ist, kann im Zweifel rasch online gecheckt werden. Die Spitzenmodelle von Apple, Samsung und Google können dies schon lange.
eSIM auch für Schweiz-Pendler
Man kann eSIM-Pakete vorab in Deutschland kaufen und die virtuelle "SIM-Karte" dann erst später im Ausland aktivieren. Interessant ist das etwa auch für Leute, die an der Schweizer Grenze leben oder dorthin pendeln. Denn auch dabei werden auch Roaminggebühren fällig. 5 Gigabyte im Monat für die Schweiz gibt es online per eSIM für um die 5 Euro.
Jahrespakete für die ganze Welt
Die Auswahl an Daten-Tarifen ist riesig. Von Paketen für ein paar Tage in einem bestimmten Land bis hin zu Jahrespaketen, die in der ganzen Welt funktionieren: Alles ist dabei. Da muss man schon genau drauf achten: Was brauche ich wirklich die nächsten Tage oder Wochen?
Internet für zwei Wochen für ein wenig Geld
Alle großen Tourismus-Destinationen haben inzwischen an fast jeder Ecke WLAN. Deshalb werden für die meisten Leute im Urlaub bei Ausflügen oder Wanderungen ein paar Gigabyte völlig reichen. Die gibt es für viele Länder schon für deutlich weniger als 10 Euro für zwei Wochen, etwa als Prepaid-Datenpaket.
Vorsicht vor unseriösen Testberichten
Welche Anbieter wirklich gut sind, ist sehr schwer zu sagen. Das Internet ist voll mit Tests und Vergleichen. Ganz oft sind diese aber gesponsort. Sie locken mit Werbecodes oder Ähnlichem. Besser, man hört auf Tipps von Kollegen oder Freunden, die viel im Ausland unterwegs sind.
Oder man vergleicht einige Erfahrungsberichte im Netz auf verschiedenen Seiten. So kristallisieren sich die vier, fünf großen Anbieter heraus, die vertrauenswürdig und zuverlässig sind.
Deutsche Mobilfunkanbieter haben Pakete fürs Ausland
Wer gar kein Risiko eingehen will, der kann auch bei seinem Heim-Anbieter bleiben. Die großen drei Mobilfunkanbieter in Deutschland - O2, Telekom und Vodafone - bieten auch Auslands-Datenpakete an. Diese sind aber teurer. Sie kosten schon für eine Woche 15 bis 20 Euro.
Abofallen oder automatische Zubuchungen
Probleme mit eSIM-Anbietern sind durchaus bekannt: Es gibt Anbieter, bei denen die Preise in der App andere sind als auf der Homepage. Bei anderen muss man aufpassen, nicht versehentlich ein Dauer-Abo abzuschließen. Oder dass nicht automatisch nochmal Extra-Pakete hinzugebucht werden, wenn das Datenlimit überschritten wird. Deshalb gilt die alte Regeln: vor dem Kauf die Bedingungen checken.
Smartphones funktioneren mit eSim wie gehabt
Beim Umschalten von der eigenen SIM auf die Urlaubs-eSIM müsste eigentlich alles gleich bleiben: Beispielsweise sollte der Whatsapp-Chat einwandfrei funktionieren. Die meisten Reise-eSIM-Anbieter vergeben auch keine Telefonnummer. Sie stellen wirklich nur die Internetverbindung her. Die deutsche Karte geht beim Surfen oder Chatten nicht ins Netz, sodass keine Roaming-Gebühren anfallen.
Vorsicht bei "normalen" Telefonaten
Das bedeutet aber auch: Wenn jemand anruft oder man in Asien oder in der Karibik über das vorhandene Telefonnetz einen Anruf absetzt, kostet das unter Umständen viel Geld. Um das zu vermeiden, sollte man nur über Whatsapp, Threema, FaceTime, Signal oder andere Messenger-Dienste telefonieren. Wenn beispielsweise die Großeltern diese Dienste nicht nutzen, kann man Festnetz-Nummern auch für geringe Gebühren über Anbieter wie beispielsweise Skype anrufen.