Nachhaltig Reisen

Test: Welche Öko-Labels und Siegel für Hotels sind aussagekräftig?

Stand

Von Autor/in Jenny Beyen

Umweltbewusst Urlaub machen? Immer mehr Hotels haben ein Nachhaltigkeits-Siegel oder Zertifikat. Doch auf manche davon ist kein Verlass, so die Stiftung Warentest.

Sie versprechen den Einsatz von Ökostrom, einen geringen Wasserverbrauch und regionale Produkte – Nachhaltigkeits-Siegel für Hotels. Allein in Deutschland gibt es über 50 verschiedene Zertifikate, Bio-Siegel oder Eco-Label. Nicht alle davon sind allerdings aussagekräftig und verlässlich. Worauf sollte man bei der Suche nach umweltfreundlichen Unterkünften also achten?

Stiftung Warentest: Nur bei drei Siegeln gibt es klare Vorgaben

Stiftung Warentest hat sich insgesamt sechs Nachhaltigkeits-Siegel für Hotels angeschaut. Das Ergebnis: nur drei Siegel konnten die Tester überzeugen - und zwar "Bio Hotels", "Green Key" und "Greensign Hotel". Nur bei diesen gebe es demnach klare und überprüfbare Vorgaben, zum Beispiel zum Energieverbrauch, der Strom-Art oder dem Umgang mit Plastikmüll, aber auch zu sozialen Kriterien wie den Arbeitsbedingungen.

In diesen Hotels gibt es Bio-Lebensmittel und Bio-Kosmetika

Laut den Waren-Testern werden diese Vorgaben auch regelmäßig vor Ort kontrolliert. Es geht dann also tatsächlich jemand in das jeweilige Hotel und prüft, ob die Angaben wirklich eingehalten werden.

Einige der Vorgaben können die Urlauber sogar selbst kontrollieren, sagt Stiftung Warentest: zum Beispiel wirbt das Siegel „Bio Hotels“ dafür, dass es in den so ausgewiesenen Unterkünften nur Bio-Lebensmittel und Bio-Kosmetika gibt – und das könne man beim Aufenthalt direkt sehen, so Stiftung Warentest. 

Keine Kontrollen vor Ort - Werte werden online übermittelt

Bei drei der geprüften Siegel gebe es allerdings keine Kontrollen, bemängelt Stiftung Warentest. Dazu gehören die Label "Blaue Schwalbe", "Viabono" und "Dehoga Umweltcheck", also das Siegel des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes. Neben den fehlenden Überprüfungen kritisieren die Tester außerdem, dass die Vorgaben entweder zu schwammig seien oder gar nicht erst offengelegt würden, sodass sie auch nicht kontrolliert werden können.

Um mit einem "Viabono"-Siegel oder dem "Dehoga Umweltcheck" ausgezeichnet zu werden, müssen Hotels laut Stiftung Warentest verschiedene Werte und deren Einhaltung einfach nur online übermitteln. Das war den Testern einfach zu wenig.

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Kritik: Auswahl der Siegel zu klein

Kritik am Test kommt indes vom Hotelverband Deutschland. Die Auswahl der getesteten Siegel sei zu klein, außerdem seien nur deutsche Siegel getestet worden. Viele Hotels würden aber eher auf europäische und internationale Nachhaltigkeits-Siegel setzen, heißt es.

Der Hotelverband erklärt zudem, er hoffe auf Signale aus der EU – denn im Sommer soll es eine neue Green-Claims-Richtline geben. Sie soll einen strengeren rechtlichen Rahmen dafür geben, wann Unternehmen ihre Produkte zum Beispiel „nachhaltig“ oder „klimaneutral“ nennen dürfen.

Ein sogenanntes Greenwashing auch bei Nachhaltigkeits-Siegeln für Hotels, soll damit künftig nicht mehr möglich sein - darauf setzt auch der Hotelverband.

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Jenny Beyen
Onlinefassung
Petra Thiele
SWR-Wirtschaftsredakteurin Petra Thiele