Ein neues Software-Update soll normalerweise nur Sicherheitslücken schließen und Anwendungen ergänzen. Doch das Update für Apple-iPhones mit der Software iOS 18.3 sorgt für Unruhe.
In Internet-Foren war darüber spekuliert worden, ob man sich dadurch "Elon Musk unterwerfen" müsste.
Soll ich das iOS Update installieren?
Bleibt Elon Musk draußen?
Warum setzen Smartphone-Hersteller auf diese Technologie?
Was leisten die Satelliten von Elon Musk?
Software-Update mit Support zu Starlink
Zum Hintergrund: Das iOS-Update enthält einen Support zu einer Starlink-Satellitenverbindung. Starlink ist ein Netzwerk von rund 7.700 Satelliten, die über uns kreisen. Es gehört der Weltraumfirma SpaceX von Elon Musk. Sein Angebot an Firmen und Privatleute lautet: "Zuverlässiges Highspeed-Internet, wo immer Sie leben."
Mit der Verbindung zu den Satelliten durch das Software-Update will beispielsweise die Telekom-Tochter T-Mobile in den USA iPhone-Kunden in ländlichen Gebieten gewinnen. Sie haben oft keine stabile Verbindung. Der Werbeslogan von T-Mobile dazu: "If you can see the sky, you´re connected" - zu deutsch: Wenn Du den Himmel sehen kannst, bist Du verbunden.
Das Angebot soll aber prinzipiell von jedem Smartphone mit dem iOS 18.3-Update unabhängig vom Netzbetreiber getestet werden können.
Soll ich das Update installieren?
Alexander Winkler, SWR-Wirtschaftsredakteur, meint: "Auf jeden Fall installieren." Die neueste iOS-Version schließe unter anderem eine kritische Sicherheitslücke, sodass gesperrte iPhones und iPads nicht per USB-Kabel ausgelesen werden könnten.
Elon Musk bleibt draußen, erklärt Alexander Winkler. "Was hier mit Blick auf das Satellitennetzwerk Starlink von Elon Musk passiert, ist erst einmal nur ein technisches Update."
Das Modell iPhone 14 und auch die noch neueren Modelle können dadurch neben Apples eigenem Satellitenservice Globalstar auch andere Systeme nutzen. Die knapp 50 Satelliten von Globalstar seien für eine weltweite Abdeckung einfach sehr wenig, so der Experte.
Eine Alternative seien die mehr als 7.700 Satelliten von Starlink. Mit ihnen habe Apple selbst aber gar nichts zu tun, sondern der amerikanische Handynetzbetreiber T-Mobile USA. Er bietet Starlink seinen Kunden an. "Das heißt also, es gibt keine automatische Verbindung mit den Musk-Satelliten. Und in Deutschland steht das Angebot ohnehin erst mal noch nicht zur Verfügung", sagt Alexander Winkler.
Es gibt keine automatische Verbindung mit den Musk-Satelliten.
Warum setzen Smartphone-Hersteller auf diese Technologie?
Es handelt sich bei der Satellitentechnik um ein Sicherheits-Feature. In den riesigen Nationalparks in den USA verirren sich immer wieder Wanderer ohne mobile Daten. Auf dem Meer haben Segler kein Handynetz. Auch in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz gibt es viele Gebiete ohne Handy-Empfang.
Für solche Fälle verfügen neuere Smartphones von Apple, aber auch von Samsung, Xiaomi oder OnePlus über diese Satellitentechnik. So kann man mit einer speziellen App im Ernstfall eine Notruf-SMS absetzen.
Das ist bisher zum Teil etwas umständlich: Man muss zunächst einen Satelliten suchen. Dann braucht eine SOS-SMS 15 bis 30 Sekunden für die Übermittlung. Das ist keine Komfort-Funktion – aber im Notfall womöglich lebensrettend.
Gedrängel im All Starlink-Satelliten stören Radioastronomie
Kommerzielle Mini-Satelliten wie Starlink oder One Web produzieren Strahlung, die im Frequenzbereich der Radioastronomie liegt. Lässt sich das verhindern?
Was leisten die Satelliten von Elon Musk?
SOS-Nachrichten oder auch Telefonieren in ländlichen Gebieten soll komfortabler werden. Man muss bei Starlink zum Beispiel nicht mehr das Handy irgendwie in den Himmel strecken. Anrufe sollen möglich werden, Bilder oder Audios zumindest in mittlerer Qualität übertragen werden können.
Das alles muss aber nicht unbedingt mit Starlink passieren, sondern kann auch mit jedem anderen Satellitennetzbetreiber geschehen.
Welcher das ist, hängt nicht an Apple oder Samsung: Der jeweilige Handynetzbetreiber entscheidet, mit wem er zusammenarbeitet. In den meisten Fällen wird der Satellitenservice extra kosten.
Unbehagen über Updates von Apple
Bei der Spekulation über das aktuelle Update erinnerten jetzt auch iPhone-Nutzer in Chats und Foren an eine ältere Apple-Geschichte: Der Konzern hatte vor einigen Jahren ein U2-Album auf alle iPhones geladen.
Dies löste bei etlichen Datenschützer ein Unbehagen aus und sorgte weltweit für Kritik. Die Aktion wirkte übergriffig.