Das System hinter dynamischen Stromtarifen ist inzwischen bekannt und einfach: Es gibt keinen festen Preis für die Kilowattstunde, sondern er ist dynamisch, kann sich also ändern. Manchmal sogar jede Stunde – je nachdem, was Strom gerade an der Börse kostet. Solche Tarife können alle nutzen, die einen geeigneten Stromzähler haben.
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Netzentgelt: Was genau ändert sich ab April 2025?
Ab April geht es um die Berechnung der Netzentgelte, also die Gebühren für das Transportieren und Verteilen des Stroms. Sie machen ungefähr 20 bis 30 Prozent der Stromkosten aus.
Bisher gab es dafür einen Festpreis. Jetzt müssen die Netzbetreiber aber auch eine dynamische Variante anbieten – also einen flexiblen Preis.
Wer von dynamischen Netzentgelten profitieren kann
Die Änderung betrifft Menschen, die ein Eigenheim besitzen und eine Wärmepumpe, eine Ladestation für ein E-Auto oder eine Photovoltaikanlage mit Batteriespeicher haben. Außerdem müssen sich diese Geräte von außen steuern lassen können durch den Netzbetreiber - das ist bei aber eigentlich bei all diesen Geräten so, die seit Januar 2024 eingebaut wurden.
Haushalte, die solche Anlagen schon länger betreiben, sollen bis Ende 2028 dazu kommen. Wie die betroffenen Haushalte darüber informiert werden, ist aber laut Verbraucherzentrale noch nicht klar.
Wie funktioniert das dynamische Netzentgelt?
Das Ganze ist im Prinzip eine Art Tauschgeschäft: Verbraucherinnen und Verbraucher geben dem Netzbetreiber zeitweise ein Mitspracherecht, wann wie viel Strom von der Photovoltaikanlage in das Netz eingespeist wird oder wie schnell das E-Auto lädt. Für bis zu zwei Stunden am Tag darf der Netzbetreiber eingreifen – per Fernsteuerung.
Betroffene geben also ein Stück Freiheit und Selbstbestimmung auf, bekommen aber im Gegenzug einen Rabatt auf die Netzentgelte. Dadurch haben es die Netzbetreiber leichter, Schwankungen im Stromnetz auszugleichen.
Mit dem steigenden Anteil an erneuerbaren Energien im Strommix wird die Steuerung für die Netzbetreiber nämlich immer schwieriger. Denn die Natur lässt sich nicht so steuern wie die fossile Stromproduktion.
Die Stromversorgung für alle ist aber nur gesichert, wenn zu jeder Zeit genau soviel Strom ins Netz eingespeist wird, wie auch verbraucht wird.
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Was passiert, wenn der Netzbetreiber die Leistung meiner Geräte drosselt?
Wenn der Netzbetreiber bei den Stromkundinnen und -kunden eingreift und drosselt, sollte das nicht zum Problem für die Betroffenen werden – so schätzen es zumindest die Energieexperten der Verbraucherzentrale ein.
Denn dafür sei die Zeit, in der die Leistung im Haushalt abfalle, zu kurz, so die Experten. Der Grund: Wärmepumpen haben einen Wasserspeicher, auch ein Fußboden speichert viel Wärme, selbst wenn die Fußbodenheizung zeitweise gedrosselt läuft.
Wenn allerdings zeitweise kein oder weniger Solarstrom aus der Photovoltaikanlage ins Netz eingespeist wird, mindert das die Einspeisevergütung für die Stromkunden.
Und auch beim Laden eines Elektroautos könnte es etwas länger dauern, wenn die Netzbetreiber eingreifen. Allerdings sollen die Kundinnen und Kunden vorab vorgewarnt werden, wann die Leistung gedrosselt wird, damit sie reagieren können.
Laut Verbraucherzentrale lassen sich durch dynamische Netzentgelte – je nach Stromverbrauch – zwischen 100 und 300 Euro pro Jahr für die Kundinnen und Kunden sparen.