Es lohnt sich wohl nicht mehr: Weltweit nutzen nur noch rund 30 Millionen Menschen Skype. Zu Spitzenzeiten hatte der Dienst über eine Milliarde Nutzer. Zum Vergleich: WhatsApp zählt etwa 3 Milliarden. Die sinkenden Nutzerzahlen und viele andere Angebote haben dafür gesorgt, dass Skype für seinen Besitzer Microsoft nicht mehr rentabel läuft.
Trotzdem bleibt eine Träne im Knopfloch, denn mit dem Ende von Skype verschwindet wieder einmal ein Internet-Urgestein vom Markt.
Telefonate aus dem Ausland ins deutsche Festnetz
Wer Skype noch nutzte, um beispielsweise ältere Verwandte auf der Festnetznummer zu erreichen, hat mit der App "Satellite" eine Alternative, bei der sogar monatlich etwas mehr als eineinhalb Stunden gratis sind. In der Satellite-App vom Düsseldorfer Internet-Telefonie-Anbieter Sipgate bekommt man eine deutsche Handynummer zugeteilt, unter der man weltweit erreichbar ist und 100 Minuten in 60 Länder (darunter Deutschland, Frankreich, Kanada, Australien etc.) kostenlos telefonieren kann.
Bei der App "Viber" von der japanischen Rakuten-Gruppe gibt es die Möglichkeit für 2 Cent pro angefangener Minute ins deutsche Festnetz zu telefonieren. Dafür muss man ähnlich wie bei Skype ein Guthaben aufladen.
Mehrere Alternativen zu Skype
Microsoft empfiehlt den Skype-Nutzern auf die kostenlose Software Teams Free zu wechseln, das biete viele der gleichen Kernfunktionen und mehr. Dazu muss man sich mit seinen Skype-Anmeldeinformationen bei Microsoft Teams Free anmelden. Dann sollen die Kontakte und Chats automatisch übertragen werden.
Wer Teams nicht benutzen möchte, kann seine Daten auch exportieren. Das geht bis Januar 2026, anschließend werden sie gelöscht.
Skype war viele Jahre auch deshalb so beliebt, weil man damit weltweit Festnetztelefonate für wenig Geld führen konnte. Das gibt es künftig in Teams nicht mehr. Wer noch ein Guthaben hat, kann es noch abtelefonieren, Microsoft bietet aber keine kostenpflichtigen Skype-Funktionen mehr an.
Neben Microsoft Teams gibt es außerdem die bekannten Messenger Apps, die ähnliche Funktionen wie Skype haben. Viele werden einfach vom Smartphone aus WhatsApp oder Signal nutzen, um Video-Gespräche zu führen, darüber hinaus gibt es für Laptops und andere Rechner die Anwendungen Zoom oder Jitsi. Jitsi ist ein Open Source-Angebot, das kostenfrei genutzt werden kann.
Apple-Nutzer haben Facetime, das schon in den Apple Systemen iOS und MacOS eingebaut ist. Die Alternativen sind zahlreich vorhanden, so dass es nicht schwer sein sollte, auf Skype künftig zu verzichten.
Mehrere Gründe für das Ende von Skype
Mehrere Gründe gibt es für das Ende von Skype. Microsoft hatte Skype im Jahr 2011 übernommen und war damit zunächst sehr erfolgreich. Vor allem bei Geschäftskunden. Mit aufkommenden Messengern wie WhatsApp und in Zeiten von Corona gab es immer mehr Alternativen.
Microsoft selbst brachte 2017 die Software Teams auf den Markt, mit ähnlichen und zum Teil besseren Funktionen. Darauf will man sich künftig konzentrieren.
Geringe Telefonkosten aus dem Ausland
Skype wurde 2003 von dem Schweden Niklas Zennström und dem Dänen Janus Friis in Luxemburg gegründet. Der Dienst ermöglichte erstmals einem Massenpublikum per Internet kostenlose Sprach- und Videoanrufe. Es war für internationale Kontakte beliebt, da hohe Telefonkosten beispielsweise aus dem Urlaub vermieden werden konnten.