Geschäftsbericht 2019

Bericht des Intendanten

Stand

Das Jahr 2019 ist für den SWR gleichzeitig ein Jahr des Abschieds und des Neuanfangs. Das ist eng mit dem Amt des Intendanten verbunden. Nach 16 Jahren bei ARD-aktuell in Hamburg, davon viele Jahre als Chefredakteur, fühlt es sich als neuer Intendant nach einer echten Rückkehr zum Heimatsender im Südwesten an, viele bekannte Gesichter von früheren und Jetzt-Wieder-Kolleginnen und -Kollegen inklusive.

Kai Gniffke wird zum neuen Intendanten gewählt. Er löst damit Peter Boudgoust ab. (Foto: SWR, Alexander Kluge)
Kai Gniffke wird zum neuen Intendanten gewählt. Er löst damit Peter Boudgoust ab. © SWR/Alexander Kluge

Nach der Wahl am 23. Mai beginnt die Amtszeit am 1. September. Gleichzeitig endet die erfolgreiche Ära des Vorgängers. Peter Boudgoust hat diesen Sender maßgeblich geprägt und ist verantwortlich dafür, wie solide der SWR am Ende dieses Jahrzehnts dasteht. Die Amtsübergabe funktioniert nahtlos, was einerseits an Peter Boudgoust, andererseits daran liegt, dass Gründlichkeit und Ernsthaftigkeit nicht nur ein schwäbisches Vorurteil sind, sondern im SWR in vielen Bereichen zutreffen.

Mit Mission und Vision in die Zukunft

Der SWR hat den Anspruch, das beste Medienunternehmen im Südwesten zu sein, dem die Menschen in allen Alters- und Bevölkerungsgruppen vertrauen. Wir bieten Orientierung, Heimat und Geborgenheit. Diese Leitgedanken beeinflussen die Arbeit daran, wie sich der SWR in den kommenden Jahren entwickelt. Dazu gehört auch, an bestimmten Stellen Impulse zu setzen, beispielsweise durch ein Innovationslabor, das von Baden-Baden aus den gesamten SWR voranbringt.

Auch unsere Nachrichtenmarke SWR Aktuell unterziehen wir einer umfassenden Analyse, um entsprechend nachsteuern zu können: Wo wird Arbeit im Moment doppelt gemacht, in welchen Bereichen, insbesondere online, brauchen wir mehr Personal und wo eventuell weniger? Stück für Stück werden wir auch die anderen Bereiche des Unternehmens auf diese Fragen hin überprüfen und die Weichen stellen, um den SWR weiter multimedial zu entwickeln.

Weitsichtiges Wirtschaften

Vor dem Abschluss steht ein zehnjähriger Einspar- und Umbauprozess, der dem SWR viel abverlangt hat, der aber deshalb notwendig war, um den Sender zukunftssicher zu machen. Mit großen Anstrengungen hat der SWR rund 165 Millionen Euro dauerhaft eingespart und bis 2021 knapp 600 Beschäftigungsverhältnisse abgebaut und damit seine selbstgesteckten Vorgaben vollumfänglich erreicht. Alles folgte dem Ziel, den SWR multimedial umzubauen und trotz der Maßnahmen das Programm nicht zu gefährden, das immer im Zentrum unserer Überlegungen steht. Freigewordene Mittel können dafür eingesetzt werden, immer wieder journalistische und fiktionale Projekte anzuschieben, die sich der SWR sonst nicht leisten könnte.

Dieser Logik folgen auch die Bemühungen des SWR innerhalb der ARD. Dazu gehören zahlreiche Strukturprojekte. Bis 2028 ist geplant, dass vornehmlich in Infrastrukturbereichen knapp 600 Millionen Euro ARD-weit eingespart werden. Der SWR kümmert sich beispielsweise darum, die Archivprozesse zu vereinfachen. Mit dem Projekt Audiofingerprinting zum Beispiel sollen außerdem die GEMA-Meldungen automatisiert erstellt werden.

Mehr Power für die ARD Mediathek

Auch inhaltlich setzt der SWR Akzente innerhalb der ARD. Als verantwortlicher Sender für die ARD Mediathek bespielen wir die Plattform, die umso wichtiger wird, je weniger Menschen klassisches Fernsehen schauen. Die neue ARD Mediathek hat sich seit dem Start zum Jahreswechsel 2018/2019 schnell etabliert und ist durch die neuen Funktionen deutlich nutzerfreundlicher.

Einstiegseite der ARD Mediathek © ARD (Foto: SWR, ARD)
Einstiegseite der ARD Mediathek © ARD

Um die Plattform noch attraktiver zu machen, hat der SWR dafür gesorgt, dass nun auch ein Channel-Manager direkt bei der ARD Programmdirektion angesiedelt ist, um für die ARD von vornherein attraktive Formate für die Mediathek zu konzipieren und dafür zu sorgen, dass beliebte Dokumentationen, Filme und Serien die Nutzer auch im Netz erreichen.

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SWR