Mit „Meister des Todes“ erzählte Autor und Regisseur Daniel Harrich eine brisante Whistleblower-Geschichte um Waffenexporte der fiktiven Firma HSW in nicht genehmigungsfähige Gebiete in Mexiko. Angeklagt wegen Verstößen gegen das Außenwirtschaftsgesetz und das Kriegswaffenkontrollgesetz versuchen im zweiten Teil „Meister des Todes 2“ die Manager von HSW, sich aus dem Prozess zu winden, während ihre Gegenspieler in Mexiko nach Beweisen suchen. Denn wenn die Verstrickung von HSW in das Verschwinden von 43 Studenten nachgewiesen würde, könnte das den Prozess wesentlich beeinflussen.
Ein Gerichtsverfahren wird zur Farce
Sabine Stengele, verheiratet mit dem Vertriebsleiter Mittel- und Südamerika der Rüstungsexportfirma HSW, begleitet ihren Mann Alex zu den Prozesstagen, obwohl sie selbst glühende Waffengegnerin ist. Während seine Kollegen mauern, kündigt Alex Stengele ein umfassendes Schuldgeständnis an. Er will damit seine Ehe retten, stirbt jedoch kurz darauf an einem Herzinfarkt. Als Sabine erkennt, dass ihr verstorbener Mann als Bauernopfer für die illegalen Waffenexporte herhalten soll, verbündet sie sich mit Rechtsanwältin Christiane Schumann, die als Prozessbeobachterin am Verfahren teilnimmt. Schumann hat Kontakt zu Angehörigen von sechs von der Polizei erschossenen und 43 verschwundenen mexikanischen Studenten. Sie will die wahre Dimension der illegalen Waffenexporte nach Mexiko ans Licht bringen und die Angehörigen deshalb in einer Nebenklage vor Gericht vertreten. In der Unruheprovinz Guerrero finden sie Beweise dafür, dass Studenten mit Schnellfeuerwaffen SG 38 von HSW erschossen wurden. Doch trotz dieses Fun- des lässt Richterin Wetzel die mexikanischen Angehörigen nicht als Nebenkläger zu. Christiane Schumann und Sabine Stengele wird klar, dass der Prozess zur Farce zu werden droht.
Spielfilm mit anschließender Dokumentation
Gert Heidenreich und Daniel Harrich schrieben das Drehbuch zu „Meister des Todes 2“, den Daniel Harrich inszenierte. In Bayern und in Mexiko stand ein hochkarätiges Ensemble vor der Kamera: Veronica Ferres, Katharina Wackernagel, Désirée Nosbusch, Heiner Lauterbach, Axel Milberg, Udo Wachtveitl, Oliver Mommsen und Barbara Philipp, Kristyan Ferrer, Tamara Vallarta, Ángeles Cruz und Ruben Jimenez gehören zum Cast. Produziert hat den Film Diwa-Film im Auftrag von SWR, ARD Degeto, rbb und SR.
Dokumentation „Tödliche Exporte – Rüstungsmanager vor Gericht
Auf den Fernsehfilm folgt die Dokumentation „Tödliche Exporte – Rüstungsmanager vor Gericht“. Sie zeigt die Wirklichkeit hinter der Fiktion des Spielfilms und beleuchtet einen der wichtigsten Gerichtsprozesse um Exporte deutscher Kriegswaffen. Filmemacher Daniel Harrich hat die Verhandlung am Landgericht Stuttgart genau beobachtet und analysiert in der Dokumentation deren Verlauf. Zudem fragt er nach der moralischen Mitverantwortung deutscher Regierungsbehörden: Wie konnten die Sturmgewehre von Heckler & Koch unter der Aufsicht deutscher Rüstungsexport-Kontrolleure in vier mexikanische Unruheprovinzen, für die es keine Ausfuhrgenehmigungen gab, gelangen? Seine Recherchen nach den Schwachstellen der deutschen Exportkontrolle stützt Harrich auf eine Vielzahl von Unterlagen sowie auf Aussagen von ehemaligen Mitarbeitern und Insidern. Daneben erhellt die Dokumentation auch das Umfeld des Gerichtsverfahrens in Deutschland und Mexiko.
Sendungen
Meister des Todes 2
1. April 2020, 20:15 Uhr, im Ersten
Im Anschluss:
Tödliche Exporte – Rüstungsmanager vor Gericht
1. April 2020, 21.45 Uhr im Ersten

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