Dokumentarfilm

„Crunch – Traum und Albtraum in der Gaming-Industrie“

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Claudia Lemcke

Khesrau Behroz blickt hinter die Kulissen der größten Unterhaltungsindustrie der Welt / ab sofort in der ARD Mediathek und am 27. März 2025 im SWR

„Grand Theft Auto“, „The Witcher“, „Fifa“: Videospiele sind das größte Unterhaltungsmedium der Welt, größer als Film und Musik zusammen. Für diesen Erfolg sind vor allem sogenannte Triple-A-Spiele verantwortlich. Das sind teuer produzierte Blockbuster, deren Macher:innen unter enormem Erfolgsdruck stehen. Ein Druck, der Konsequenzen für die Arbeitsbedingungen hat: In „Crunch“ erzählen Entwickler:innen nicht nur von ihrer Liebe zu Games – sondern auch von den oft ausbeuterischen Strukturen, von Machtmissbrauch, Ausbeutung und Burnouts. Der Film greift dabei auch den Missbrauchsskandal bei Ubisoft in Frankreich auf, der im März 2025 verhandelt werden soll. Der 75-minütige Dokumentarfilm ist ab sofort in der ARD Mediathek abrufbar und am 27. März im SWR zu sehen.

Arbeiten bis zum Zusammenbruch

„Crunch“ wird in der Videospielindustrie vor allem die Schlussphase einer Entwicklung genannt, in der Entwickler:innen Tag und Nacht durcharbeiten – und das über Wochen und Monate hinweg. Die Folge: Burnouts, Depressionen, zerstörte Familien. „Crunch“ beleuchtet die toxische Arbeitskultur, die hinter den Spielen steht – und die weit über die Grenzen der Gaming-Welt hinaus ein Spiegel unserer Leistungsgesellschaft ist. Der Film zeigt eindrücklich, wie nah Leidenschaft und Ausbeutung beieinander liegen können und wie hoch der Preis für den Traumjob ist.

Traum und Albtraum in der Gaming-Industrie

Ein erfahrener Spieleentwickler mit drei Burnouts, ein Animations-Genie mit jahrzehntelanger Mobbing-Erfahrung und eine idealistische Gründerin – sie alle haben ihr Privatleben aufgegeben, um ihren Traum von einem Job in der Gaming-Industrie zu verwirklichen. Dabei sind sie in einen Strudel aus Gruppenzwang, systematischer psychischer Gewalt und Ausbeutung geraten, der mittlerweile ein integraler Bestandteil dieser Branche geworden ist. Der Dokumentarfilm erzählt von den Opfern dieser Branche, von der systematischen Ausbeutung dieser Industrie und einer männerdominierten Welt, in der sexuelle Übergriffe zum Alltag gehören. In „Crunch“ kommen auch Expert:innen zu Wort, sie geben zusätzliche Einblicke – und sie führen die eigentlichen Kosten der Unterhaltung vor Augen, die auf den Opfern derer baut, die die Games für uns erschaffen.

Khesrau Behroz erstmals auch Filmproduzent

Host Khesrau Behroz ist bekannt für seine innovative Erzählart, er verbindet einfühlsame Geschichten mit gesellschaftlichen Phänomenen. Seine Podcasts („Cui Bono“, „Legion“, „SchwarzRotGold“ und „Judging Amanda Knox“) landen regelmäßig an der Spitze der Charts. In „Crunch“ taucht er erstmalig in einem Filmformat in unbekannte Tiefen der Gegenwartskultur. Videospiele haben ihm in seiner Jugend, als er gerade in Deutschland angekommen war, Halt gegeben in der neuen Heimat. Im Laufe des Films wird für ihn aber immer deutlicher, wie eine Industrie, die Träume verkauft, für viele plötzlich zum Albtraum wird. Der 75-minütige Dokumentarfilm „Crunch – Traum und Albtraum in der Gaming-Industrie“ ist eine Produktion von Undone im Auftrag des SWR. Für die Produktionsfirma von Khesrau Behroz und Patrick Stegemann ist das die erste Filmproduktion. Regisseurin des Films ist Mariska Lief, die neben Khesrau Behroz und Patrick Stegemann Co-Autorin ist.

„Crunch – Traum und Albtraum in der Gaming-Industrie“

Ab sofort in der ARD Mediathek und am 27. März 2025 im SWR

Khesrau Behroz sitzt an einem Schreitisch und schaut mit uns hinter die Kulissen der Gaming Industrie
Khesrau Behroz sitzt an einem Schreitisch und schaut mit uns hinter die Kulissen der Gaming Industrie. © SWR/Jan Kapitän Bild in Detailansicht öffnen
Spieleentwickler Osama zieht schlaflos durch die Stadt
Spieleentwickler Osama zieht schlaflos durch die Stadt nach einer Woche voller Überstunden. © SWR/Undone Bild in Detailansicht öffnen
Spieleentwicklerin Hannah schaut nachdenklich in die Kamera
Spieleentwicklerin Hannah arbeitet an ihrem neusten Spiel. © SWR/Undone Bild in Detailansicht öffnen
Khesrau Behroz spielt das Lieblingsspiel seiner Kindheit auf der Konsole.
Khesrau Behroz spielt das Lieblingsspiel seiner Kindheit auf der Konsole. © SWR/Undone Bild in Detailansicht öffnen
Jules, auf dem Bett sitzend, erzählt von seinen Erfahrungen bei Ubisoft
Jules erzählt von seinen Erfahrungen bei Ubisoft. © SWR/Undone Bild in Detailansicht öffnen
Khesrau (li.) zeigt seinem Vater, wie man Videospiele spielt
Host Khesrau Behroz (l.) zeigt seinem Vater, wie man Videospiele spielt. © SWR/Undone Bild in Detailansicht öffnen
Osama (re.) spielt gemeinsam mit seiner Tochter ein Videospiel
Protagonist Osama spielt gemeinsam mit seiner Tochter ein Videospiel. © SWR/Undone Bild in Detailansicht öffnen
Host Khesrau Behroz sitzt mit Videospiel-Controller auf dem Sofa
Was kostet der Erfolg von Videospielen? Host Khesrau Behroz sitzt mit Videospiel-Controller auf dem Sofa.© SWR/Max Kuwertz/Jan Kapitän Bild in Detailansicht öffnen
"Crunch"-Keyvisual zeigt Host Khesrau Behroz mit Videospiel-Controller auf dem Sofa sitzend.
Was kostet der Erfolg von Videospielen? Host Khesrau Behroz hat Gaming nach seiner Flucht aus Afghanistan Halt gegeben. Im Laufe des Films wird für ihn aber immer deutlicher, wie eine Industrie, die Träume verkauft, für viele plötzlich zum Albtraum wird. © SWR/Jan Kapitän Bild in Detailansicht öffnen

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