Intendant Kai Gniffke mit dem Team des SWR Studios Trier (Foto: SWR)

Unterwegs | 13.02.2020

In den Regionen zu Hause

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Bin gerade auf der Fahrt von Köln nach Stuttgart. Zwei Tage lang habe ich in der Domstadt mit den Intendantinnen und Intendanten der ARD zusammengesessen und dabei diskutiert, gerungen und gefeilscht. Bin ja gerade mal 5 Monate in der Runde, aber diese Sitzung war fast schon historisch.

Intendanten gelten ja eher als Management-Typen. Umso mehr hat es mir (und ich glaube auch den 8 Kolleginnen und Kollegen) gutgetan, dass wir darüber gesprochen haben, was unsere Aufgabe als öffentlich-rechtlicher Anbieter in diesen bewegten Zeiten ist. Und was das für unser Programm bedeutet. Dabei waren wir uns einig, dass gerade die ARD noch mehr Informationen aus den Regionen anbieten sollte. Also wollen wir den Tagesthemen mehr Zeit geben, um die Vielfalt der Regionen und der Milieus in Deutschland abzubilden. Da unsere Nachrichtenflaggschiffe im gesellschaftlichen Diskurs eine ganz wichtige Rolle spielen, wollen wir als ARD einen Beitrag leisten, um in den mitunter hitzigen Debatten zu zeigen, dass bundespolitische Themen in den Regionen oftmals ganz anders gesehen werden.

Auch die regionale Verankerung der ARD war Thema in Köln. Dazu zählen auch Sender wie der Saarländische Rundfunk und Radio Bremen. Beide haben aufgrund der Bevölkerungsstruktur weniger finanzielle Mittel zur Verfügung als sie zur Erledigung ihrer Aufgaben brauchen. Also ist die Solidarität der anderen ARD-Anstalten gefragt. Das heißt es ging ums Geld. Niemand rückt gerne Kohle raus, insofern war es ein zähes Ringen. Aber ich habe ganz deutlich gespürt, dass auch in der ARD ein neuer, solidarischer Spirit herrscht. In Rekordzeit haben wir uns auf einen Finanzausgleich geeinigt, den wir den Ländern vorschlagen werden. So ging ich aus der Sitzung mit dem Bewusstsein: Und sie bewegt sich doch (die ARD)!

Die Intendantinnen und Intendanten der ARD (Foto: ard-foto s1)
Die Intendantinnen und Intendanten der ARD

Die Rückfahrt von Köln nach Stuttgart führt mich durch eine Region, die mir vertraut ist, die Eifel. Hier bin ich groß geworden, hier kenn ich jeden Ort, in jedem zweiten habe ich Fußball gespielt - Heimat eben. Ich nutze die Rückreise zu meinem Antrittsbesuch im SWR Studio Trier. Die Botschaft, dass wir in der ARD noch mehr Informationen aus den Regionen anbieten wollen, kommt hier natürlich gut an. Es macht riesigen Spaß, mit dem Trierer Team zu diskutieren. Dabei wird einmal mehr klar: Die Studios sind das Rückgrat unserer Berichterstattung, nirgendwo ist der Kontakt zu den Menschen enger. Die regionale Verankerung ist und bleibt das Alleinstellungsmerkmal des SWR und der ARD. Und das heißt: Wir bleiben in Ihrer Nähe.

Ihr

Kai Gniffke

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