In Südkorea arbeitet eine Wahrheits- und Versöhnungskommission im Auftrag der Regierung derzeit eines der dunkelsten Kapitel der eigenen Geschichte auf. Es geht um tausende Kinder, die vor allem während der Militärdiktatur in den 1970er- bis 1980er-Jahren für Auslandsadoptionen freigegeben wurden. Sie wurden mit falschen Papieren nach Europa und in die USA gebracht; viele von ihnen waren gar keine Waisen.
Bis heute suchen Kinder ihre Wurzeln und Eltern nach ihren Kindern. Sie sind die Kollateralschäden politischer Kalküle, denn Südkorea und der Westen trafen im Nachklang des Koreakrieges Verabredungen, bei denen Auslandsadoptionen gegen internationale Unterstützung getauscht wurden.