DDR: Atomkraftwerke Lubmin und Rheinsberg schon über 30 Jahre alt
Wie sicher sind die Kernkraftwerke der DDR? Nach dem Fall der Mauer rückt diese Frage schnell nach oben auf der Tagesordnung von Bundesumweltminister Klaus Töpfer. Die DDR verfügt über zwei Atomkraftwerke, eines in Lubmin bei Greifswald, eins in Rheinsberg nördlich von Berlin. Beide sind zu dem Zeitpunkt schon über 30 Jahre alt. Ein drittes, Standal, befindet seit 15 Jahren im Bau. Seit etwa 1987 gab es daher Überlegungen, mit dem Westen zu kooperieren, um höhere Sicherheitsstandards zu erreichen.
Für den SWF hat Korrespondent Thomas Jung die Delegation begleitet.
Atomkraftwerke werden 1990 abgeschaltet, Baustelle Stendal wird aufgelöst
Als Klaus Töpfer und seine Fachleute die Kraftwerke besichtigen, ist schnell klar: da müsste soviel saniert werden, das lohnt sich nicht. Noch im selben Jahr werden die DDR-Kraftwerke abgeschaltet und auch die Baustelle in Stendal wird aufgelöst.
Quelle: W0983466
Epoche der Kernenergie in Originalaufnahmen
August 1945 "We don't mind about 100.000 Japs": Otto Hahn irritiert über Reaktion eines Engländers auf Hiroshima
August 1945 | Der Chemiker Otto Hahn erfährt vom Atombombenabwurf in Hiroshima als Gefangener in einem britischen Internierungslager. Dort saß er zusammen mit anderen hochrangigen deutschen Naturwissenschaftlern wie Carl Friedrich von Weizsäcker. Später erinnert er sich an diesen Moment im August 1945.
9.8.1945 / 1959 Atombombe auf Nagasaki – Fliegeroberst Cheshire erinnert sich
9.8.1945 / 1959 | Drei Tage nach dem Atombombenabwurf auf Hiroshima flogen drei US-Militärflugzeuge Richtung Nagasaki, morgens kurz nach vier Uhr. Eins der Flugzeuge trug eine weitere Bombe, die Plutoniumbombe "Fat Man". Ein zweites enthielt wissenschaftliche Instrumente. Das dritte war ein Begleitflugzeug mit weiteren Soldaten. Unter ihnen der englische Fliegeroberst Leonard Cheshire. Cheshire sprach auch Deutsch. Jahre später, 1959, erzählt er im Rahmen eines Radiofeatures mit dem Titel "Die Drohung" vom Einsatz über Nagasaki.
Die Bombe auf Nagasaki tötete 22.000 Menschen direkt, zehntausende starben innerhalb der nächsten Monate an den Folgen.
14.8.1947 Otto Hahn über die Entdeckung der Kernspaltung
14.8.1947 | Zuerst hatten die Chemiker Otto Hahn und Fritz Straßmann Zweifel an ihrer Entdeckung der Kernspaltung. Sie experimentierten 1938 mit Uran, dem schwersten in der Natur vorkommenden Element. Dass das Uran in zwei leichtere Atome zerfallen könnte, damit haben die Forscher nicht gerechnet – aber die Beobachtungen ließen keinen anderen Schluss zu. Hahn wurde für diese Entdeckung 1944 der Nobelpreis für Chemie zugesprochen – doch offiziell gab die Schwedische Akademie der Wissenschaften dies erst nach dem Krieg 1945 bekannt. Sie wollte Hahn nicht in die Verlegenheit bringen, den Preis ablehnen zu müssen, wozu er unter der Nazidiktatur gezwungen gewesen wäre. Zwei Jahre später schildert Hahn dem Journalisten Jobst Klinkmüller, wie er zusammen mit Lise Meitner der Atomspaltung auf die Spur kam. | Kernenergie