16.2.1933

Kurt Magnus verabschiedet Rundfunk-Pionier Hans Bredow

Stand

Von Autor/in ARD Archivradio

16. Februar 1933 – zwei Wochen nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten. Der Geschäftsführer der Reichsrundfunkgesellschaft Kurt Magnus verabschiedet den Gründer des Rundfunks in Deutschland, Hans Bredow.

Hans Bredow hatte den Rundfunk in seiner föderalen Struktur aufgebaut und war in der Weimarer Republik Staatssekretär für das Rundfunkwesen. Am Tag von Adolf Hitlers Wahl zum Kanzler reichte Hans Bredow seinen Rücktritt ein. Kurt Magnus, etwas jünger als Bredow, hatte mit diesem mehrere Jahre zusammengearbeitet.

Bei der offiziellen Verabschiedung spricht Hans Bredow am Ende sichtlich gerührt. Noch im selben Jahr kamen die beiden, zusammen mit anderen Rundfunkpionieren, in Haft.

Unter dem Vorwand der passiven Bestechung wurden prominente Rundfunkleiter im August 1933 von den Nazis ins Konzentrationslager Oranienburg gebracht. Das Foto zeigt die Einlieferung der Gefangenen. V.l.n.r.: Ernst Heilmann (SPD-Fraktionschef im preußischen Landtag), Fritz Ebert (Sohn des Reichspräsidenten), Alfred Braun (Rundfunkreporter), Heinrich Giesecke (Rundfunkverwaltung), Dr. Hans Flesch (Intendant der Funkstunde), Kurt Magnus (Rundfunkdirektor)
Unter dem Vorwand der passiven Bestechung wurden prominente Rundfunkleiter im August 1933 von der SA im Konzentrationslager Oranienburg inhaftiert. Das Foto zeigt die Einlieferung der Gefangenen. V.l.n.r.: Ernst Heilmann (SPD-Fraktionschef im preußischen Landtag), Fritz Ebert (Sohn des Reichspräsidenten), Alfred Braun (Rundfunkreporter), Heinrich Giesecke (Rundfunkverwaltung), Dr. Hans Flesch (Intendant der Funkstunde), Kurt Magnus (Rundfunkdirektor)

21.7.1948 Hans Bredow über die deutsche Rundfunkgeschichte

21.7.1948 | Drei Jahre nach Kriegsende hält Hans Bredow einen Vortrag an einer deutschen Universität. Ausführlich erzählt er, wie der Rundfunk in Deutschland zwischen den Weltkriegen entstanden ist – und welche Lehren sich daraus für den neu aufzubauenden Rundfunk der Nachkriegszeit ergeben. Er betont, dass es eine föderale Struktur braucht, um die kulturelle Vielfalt im Land abzubilden. Dass der Rundfunk nicht von Reklame leben soll. Interessant im folgenden Vortrag ist, dass er die Rundfunksituation in der NS-Zeit praktisch komplett ausklammert. Vielleicht, weil Bredow, der den Rundfunk in der Weimarer Zeit aufgebaut hat, von 1933 bis 1945 selbst buchstäblich außen vor war.
Am Tag der Machtergreifung Hitlers – war er von seinem Amt als Staatssekretär für das Telegrafen-, Fernsprech- und Funkwesen zurückgetreten. 16 Monate verbrachte er in der NS-Zeit im Gefängnis Berlin Moabit. Er wollte in die USA ausreisen, was ihm verweigert wurde. Umso mehr bringt er hier im Vortrag seine Freude zum Ausdruck, nach dem Krieg endlich wieder an einer Universität sprechen zu dürfen. Die einleitende Worte spicht der Medienjournalist und Leiter der Arbeitsgemeinschaft für Rundfunkkunde Kurt Wagenführ – der später das bis heute bestehende Hans-Bredow-Institut in Hamburg mitbegründet hat. | Rundfunkgeschichte

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Maximilian Schönherr