Im Mai 2004 wurde Horst Köhler Bundespräsident. Zuvor er vier Jahre lang Geschäftsführender Direktor des Internationalen Währungsfonds. Der CDU-Politiker ist der erste Bundespräsident, der einen Akzent auf eine nachhaltige globale Entwicklung setzt. Afrika gehört zu seinen Herzensthemen.
Eine seine ersten großen Reden im Amt hält er bei der Weltethos-Veranstaltung am 1. Dezember 2004 in Tübingen. Auch dort steht Afrika im Mittelpunkt.
Horst Köhler bleibt Bundespräsident bis zu seinem Rücktritt 2010. Er stirbt am 1. Februar 2025.
12.9.1949 Theodor Heuss wird erster Bundespräsident
12.9.1949 | Der FDP-Vorsitzende Theodor Heuss (1884 - 1963) wird erster Bundespräsident der Bundesrepublik Deutschland. Nach seiner Wahl hält er eine sehr persönliche Rede vor dem Bundestag. Darin spricht er sich gegen das Vergessen der Naziverbrechen aus. Die Aufgabe bestehe darin, ein neues Nationalgefühl zu bilden und er erklärt, was er damit meint. Vor seiner Ansprache wird er von Bundestagspräsident Erich Köhler auf das noch ganz junge deutsche Grundgesetz vereidigt.
16.12.1974 Bundespräsident Heinemann schreibt Ulrike Meinhof einen Brief
16.12.1974 | Bundespräsident Gustav Heinemann, der Meinhof von früher kennt, appelliert an die inhaftierte RAF-Terroristin, ihren Hungerstreik zu beenden.
Die Öffentlichkeit erfährt von diesem Brief erst fünf Tage später – im folgenden Bericht vom 16. Dezember 1974 wird der Brief vorgelesen, vorher ist noch der Schriftsteller Heinrich Böll zu hören, der von einem Wahnsinn spricht, der in Deutschland vor sich gehe und den politischen Umgang mit der RAF kritisiert.
Der Brief des Bundespräsidenten an Ulrike Meinhof, die er kennt, seit er sie einmal als Anwalt in einem Beleidigungsverfahren verteidigt hat, wird von einem Rundfunksprecher verlesen. Er beginnt mit "Sehr geehrte Frau Meinhof" und geht dann auf den Hungerstreik ein. "Sie kommen an die Grenzen Ihres Lebens."
Selbstopferung hält Heinemann für einen Irrtum. Ulrike Meinhof erschwere damit die Arbeit anderer, die sich um Besserung der Verhältnisse bemühen. Heinemann meint, er habe ihren Weg mit Aufmerksamkeit verfolgt und schließt mit den Worten: "Bitte nehmen Sie sich die Freiheit und beenden den Hungerstreik."
8.5.1985 Richard von Weizsäckers Rede zur Erinnerung an den 8. Mai 1945
8.5.1985 | In seiner Rede vor dem Deutschen Bundestag am 8. Mai 1985 zum 40. Jahrestag der Kapitulation bezeichnet Bundespräsident Richard von Weizsäcker das Kriegsende als einen "Tag der Befreiung". Das war damals eine Sensation, denn so eindeutig wie er hat das kaum ein konservativer Politiker vor ihm formuliert.
19.1.1996 Erster "Holocaust-Gedenktag"
19.1.1996 | Der 27. Januar – Jahrestag der Befreiung der Menschen im Konzentrationslager Auschwitz 1945 – ist in Deutschland Holocaust-Gedenktag. Das war nicht immer so. Dieser Gedenktag wurde erst 51 Jahre nach Ende der Nazi-Diktatur geschaffen. Die erste Feierstunde 1996 wurde allerdings wegen einer Dienstreise von Bundespräsident Roman Herzog eine Woche vorverlegt, auf den 19. Januar. Vor Herzog spricht Bundestagspräsidentin Rita Süßmuth.