INHALT
Konzerttermine
Programmfolge
Werkeinführungstext
Künstlerbiografien
Orchesterbesetzung
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KONZERTTERMINE
Do 8. Mai 2025, 20 Uhr
Fr 9. Mai 2025, 20 Uhr
Stuttgart, Liederhalle
Mo 12. Mai 2025, 20 Uhr
Freiburg, Konzerthaus
Kostenlose Einführungen jeweils eine Stunde vor Konzertbeginn
PROGRAMMFOLGE
Witold Lutosławski
(1913 – 1994)
Mała suita (Kleine Suite) für Kammerorchester
Fujarka. Allegretto
Hurra-Polka. Vivace
Piosenka. Andante molto sostenuto
Tanice. Allegro molto
ca. 12‘
Kaija Saariaho
(1952 – 2023)
"Graal théâtre" für Violine und Orchester
Delicato
Impetuoso
ca. 28‘
Pause
Kaija Saariaho
"Verblendungen" für Orchester und Tonband
ca. 13‘
Claude Debussy
(1862 – 1918)
"La mer" (Das Meer), drei sinfonische Skizzen für Orchester
De l’aube à midi sur la mer – très lent (Morgengrauen bis Mittag auf dem Meer – sehr langsam)
Jeux de vagues – allegro (Spiel der Wellen – Allegro)
Dialogue du vent et de la mer – animé et tumultueux (Dialog zwischen Wind und Meer – lebhaft und stürmisch)
ca. 25‘
Mitwirkende
Carolin Widmann, Violine
Matthias Schneider-Hollek, Klangregie
SWR Symphonieorchester
Bas Wiegers, Dirigent
Live-Videostream · Freitag, 9. Mai 2025 ab 20.03 Uhr auf SWR.de/so
Live-Radiosendung · Freitag, 9. Mai 2025 ab 20.03 Uhr auf SWR Kultur
Konzerteinführungen · Rafael Rennicke
WERKEINFÜHRUNGSTEXT
Zur Dramaturgie des heutigen Konzertprogramms
Den Fixpunkt bildet die 2023 verstorbene finnische Komponistin Kaija Saariaho. 1994 schrieb sie ihr Violinkonzert "Graal théâtre" als musikalische Reaktion auf den Tod des von ihr sehr verehrten Witold Lutoslawski. Dessen "Mała suita" (Kleine Suite), ein Frühwerk von 1951, geht Saariahos Solokonzert voraus. In ihren zehn Jahre vor "Graal théâtre" komponierten "Verblendungen" für Tonband und Orchester zeigt sich Saariaho als avangardistische Komponistin ihrer Zeit. Die bekannten Orchesterskizzen "La mer" (Das Meer) von Klangmagier Claude Debussy (auch er war ein großes Vorbild von Kaija Saariaho) beschließt dieses Porträtkonzert zu Ehren einer großen Künstlerin.
Klangliche Finessen
Claude Debussy bereicherte die Orchestermusik um raffinierte Farbgebungen und ausgeklügelte Harmonien, die man bis dahin so nicht gehört hatte. Und der Pole Witold Lutosławski begnügte sich in der unmittelbaren Nachkriegszeit – noch lebte Josef Stalin, und der sozialistische Realismus war auch in Polen Staatraison, – nicht damit, harmlose Volksliedchen für Orchester zu setzen. Sondern bemühte sich stattdessen, sie neuartig zu harmonisieren und durch eine ungewöhnliche Orchestrierung klanglich aufzuwerten. Die Finnin Kaija Saariho schließlich ging in ihren Werken immer vom Klang aus, den es zu variieren, umzudeuten und vor allem sinnlich erfahrbar zu machen galt. Ihre Werke sind häufig Reisen ins Innere des Klangs.
Witold Lutosławski: Kleine Suite für Orchester
Wie bei vielen europäischen Komponisten unterbrach auch im Falle Witold Lutosławskis der Beginn des Zweiten Weltkriegs eine erfolgversprechende Karriere. 1938 hatte er mit seinen "Symphonischen Variationen" für Orchester einen großen Erfolg verbuchen können. Wenig später machte der Einmarsch der deutschen Truppen in seiner polnischen Heimat seiner beruflichen Zukunft vorerst ein Ende. Lutosławski, Jahrgang 1913, schlug sich in den folgenden Jahren als Pianist in Cafés seiner Heimatstadt Warschau durch.

Nach Kriegsende beauftragte der polnische Rundfunk den nicht mehr ganz so jungen Komponisten damit, landestypische Folklore für Orchester zu arrangieren. Als "Kleine Suite" wurde das Werk im April 1951 vom Radio-Symphonieorchester Warschau unter Grzegorz Fitelberg aus der Taufe gehoben. Lutosławski griff bei der Komposition der viersätzigen Suite auf Volksmelodien aus der Region Rzeszow östlich von Krakau zurück. Zwar behielt er die Volkslied-Melodien im Original bei, verfremdete jedoch die Begleitung und gab so den traditionellen Weisen ein ganz neues Gesicht.
Im ersten Satz "Fujarka" wechseln ausdrucksstarke, rhythmisch pointierte Akkorde der Streicher mit der flotten Melodie, die zunächst von der Piccoloflöte vorgestellt wird. Der zweite Satz ist eine tänzerische, humoristische Schnell-Polka, die durch die ungleich langen Phrasen und eine ausgeklügelte Rhythmik mitunter ins Stolpern zu geraten scheint. "Piosenka" ("Lied"), ist der dritte Satz der Suite überschrieben, ein expressiver Klagegesang, der zunächst von den Klarinetten angestimmt und im weiteren Verlauf von Flöte und Oboe aufgegriffen wird. Den Streichern, die sich am Beginn auf einen bloßen klanglichen Hintergrund beschränken, kommt bei der groß angelegten Steigerung im zweiten Teil eine zentrale Rolle zu. Fröhlich lärmend, zunehmend rauschhafter und im Mittelteil sehr slawisch präsentiert sich der finale "Taniec" ("Tanz").
Kaija Saariaho: "Graal Théâtre" und "Verblendungen"
Kaija Saariaho, 1952 in Helsinki geboren und im Sommer 2023 in ihrer Wahlheimat Paris gestorben, war eine der renommiertesten Komponistinnen ihrer Generation. Ausgebildet in ihrer Heimatstadt und in Freiburg im Breisgau, ging sie 1982 nach Paris, wo sie sich intensiv mit den Mitteln elektronischer Musik beschäftigte. Einen großen Erfolg konnte sie mit ihrer ersten Oper "L’amour de loin" verbuchen, die im August 2000 im Rahmen der Salzburger Festspiele ihre Uraufführung erlebte.
Kaija Saariaho ließ sich zu ihren Kompositionen häufig durch literarische Vorlagen anregen. So auch im Fall von "Graal Théâtre", denn den Titel dieses Stücks hat sie dem gleichnamigen Buch des französischen Romanciers Jacques Roubaud entlehnt: "Roubauds Interpretation der alten Legende um den heiligen Gral mit seiner sehr persönlichen Darstellung ermutigte mich, etwas zu realisieren, das ich für mich lange für unmöglich gehalten hatte: ein Konzert für Violine und Orchester zu komponieren. Ein Genre, für das so viele Meisterwerke geschrieben wurden, habe ich nun mit meinen kompositorischen Mitteln und meiner musikalischen Sprache zu verbinden versucht."
Was Kaija Saariaho an dem Titel der Novelle von Jacques Roubaud vor allem faszinierte, waren die zwei ganz unterschiedlichen Sphären, die hier miteinander kombiniert und konfrontiert werden. Denn steht der "Gral" für Heiligkeit und eine eher introvertierte Haltung, so betont "Theater" das eher Extrovertierte, das die Außenwelt, den Zuschauer braucht. Dies spiegelt sich auch in der Anlage dieses Konzerts mit seinen zwei sehr unterschiedlichen, scharf kontrastierenden Sätzen wider.

Im ersten, "Delicato" überschriebenen Teil beginnt die Solovioline zunächst mit einer Folge kaum hörbarer, dunkel abgetönter Flageolettklänge, die anschließend durch zögernde Einsprengsel des Orchesters aufgegriffen und ergänzt werden. Dann ändert sich die Textur, der Orchestersatz belebt sich und führt zu einer Folge sich überlappender, anschwellender Klangbänder. Über diesen Klangwellen erscheint plötzlich eine melodische Phrase in der Trompetenstimme, die anschließend von der Solovioline aufgegriffen und weiterentwickelt wird. Im zweiten Teil des ersten Satzes dominiert zunächst das Soloinstrument, während das Orchester sehr zurückgenommen erscheint.
Ohne Pause schließt der zweite, "Impetuoso" überschriebene Satz an. Er beginnt mit kadenzartigen Ausbrüchen in der Stimme der Solovioline, die immer wieder durch Passagen völliger Stille unterbrochen werden. Fast durchlöchert wirkt hier der musikalische Satz. Nach und nach werden diese Pausen durch – zunächst zaghafte ‒ Antworten des Orchesters auf die expressiven Gesten des Soloinstruments ausgefüllt. Eine Art Wechselspiel entspinnt sich zwischen Orchester und dem/der Solist:in, wobei das Orchester zumeist die Vorgaben der Solovioline aufgreift, reflektiert oder auch verzerrt.
Der zunächst friedlich erscheinende Dialog zwischen Soloinstrument und Orchester bekommt allmählich eine andere Qualität, droht umzukippen. Die Solovioline kämpft regelrecht gegen den immer mächtigeren, klanggewaltigen Apparat an. "Mit maximaler Kraft, verzweifelt" hat Kaija Saariaho die letzte Passage in diesem Abschnitt überschrieben. Für die Komponistin ist dies der im Titel genannte "Gral", Ziel- und Endpunkt des gesamten Konzerts. Figuren und Gesten aus bereits Erklungenem werden wieder aufgegriffen und dann allmählich aufgelöst. Eine Art Rekapitulation, die die wichtigen Stationen des bisherigen Geschehens noch einmal zusammenfasst. Der musikalische Satz dünnt immer weiter aus, bis die Solovioline schließlich mit einem verhauchenden Tremolo allein zurückbleibt. Unüberhörbar schließt dieses Satzende an die Eröffnung des ersten Satzes an. Der Kreis schließt sich, die Gralsreise ist abgeschlossen, der Lichteinfall weicht wieder dem Dunkel des Beginns.
"Verblendungen" von 1984 war Saariahos erstes Orchesterwerk, mit dem sie sogleich in den interessierten Kreisen große Aufmerksamkeit erregte. In diesem Stück ging es ihr vor allem um eine möglichst kunstvolle Verknüpfung von instrumentalen Klängen und elektronischem Zuspiel. Der Tonbandpart wird dabei aus nur zwei Violinklängen abgeleitet, einem Pizzicato und einem Sforzato. Aus ihnen entwickelt die Komponistin durch elektronische Manipulationen ein breites Spektrum an Klängen und Geräuschen, die häufig orchestrale Gesten nachbilden. Dabei vertauschen Orchester und Elektronik im Verlauf des Stückes die Rollen. Während das Orchester sich mehr und mehr ins Geräuschhafte verliert, nehmen die elektronischen Klänge immer deutlicher instrumentale Konturen an. "Mir ging es um einen möglichst einheitlichen Mischklang, bei dem man nicht immer genau bestimmen kann, ob er orchestralen oder elektronischen Ursprungs ist", so die Komponistin. Formal handelt es sich um ein über vierzehn Minuten ausgehaltenes, auskomponiertes Diminuendo, bei dem eine zu Beginn exponierte klangliche Explosion allmählich zerfällt und verblasst. Der Titel des Werkes geht auf Elias Canettis Roman "Die Blendung" zurück: "Als ich das Buch las", so Saariaho, "hatte ich die Idee einer optischen Blendung. Diese Vorstellung faszinierte mich und ich dachte darüber nach, wie der Mensch geblendet und durch sein eigenes Tun schließlich erblinden wird."
Claude Debussys orchestrales Triptychon "La Mer"
"Es hat liebenswerte kleine Völker gegeben, die die Musik so leicht lernten wie das Atmen. Ihr Konservatorium ist der ewige Rhythmus des Meeres, ist der Wind in den Blättern, sind tausend kleine Geräusche, die sie aufmerksam in sich aufnehmen, ohne je in tyrannische Lehrbücher zu schauen." Das Erlebnis südostasiatischer Musik während der Weltausstellung in Paris 1889 hatte Claude Debussy in seiner antiakademischen Haltung noch bestärkt. Doch die Klänge eines Gamelan-Orchesters, die er dort gehört hatte, sollten auch kompositorische Folgen haben, insbesondere in dem zwischen 1903 und 1905 entstandenen Orchesterstück "La Mer".

"Sinfonische Skizzen" hat Debussy sein Triptychon im Untertitel genannt und damit zugleich seine Abwendung von der traditionellen sinfonischen Form dokumentiert. Bereits der erste Satz "De L’aube à midi sur la mer" vermittelt einen neuen und äußerst raffinierten Umgang mit formalen Prozessen. Die skizzierte Entwicklung von der Morgendämmerung bis zur Mittagszeit auf dem Meer wird wie in einer filmischen Montage präsentiert. Pentatonische Phrasen und an das Gamelan erinnernde Klangfarben prägen diesen ersten Abschnitt. Die klassische, deutlich gegliederte Harmonik wird zugunsten eines figurativen, arabeskenhaften Satzes aufgegeben. Verschlungene Linien, die sich auseinander entwickeln, sind typisch für Debussys musikalische Sprache in "La Mer". Die drei thematischen Blöcke, die sich innerhalb des ersten Satzes ausmachen lassen, unterscheiden sich zwar klanglich deutlich voneinander. Sie stehen sich aber nicht wie These und Antithese gegenüber, sondern werden kaleidoskopartig miteinander verwoben.
Nahezu die gesamte musikalische Substanz des Satzes leitet sich aus den zu Beginn übereinander geschichteten Quinten ab. Wenn Debussys Stil als impressionistisch bezeichnet worden ist, so meint das vor allem eines: nicht Themen oder motivische Arbeit stehen im Vordergrund, sondern der Klang als solcher gewinnt strukturbildende Kraft. Thematisch hat Debussy die drei Sätze dieses Triptychons geschickt miteinander verklammert. Das in der Einleitung des ersten Satzes in Trompete und Englischhorn exponierte Thema kehrt an den formalen Schnittstellen des Satzes signalhaft wieder und wird im letzten Satz noch einmal aufgegriffen, wo es im weiteren Verlauf die "Rolle" des Meeres übernimmt.
Der zweite Satz "Jeux de vagues" weist eine ungewöhnliche strukturelle Komplexität auf. Mehrere verschiedene Rhythmen und Farbwerte erklingen bisweilen gleichzeitig. "Musik hat der Malerei voraus, dass sie alle Variationen von Farbe und Licht auf einmal darstellen kann", so Debussy in einem Brief, den er kurz nach Vollendung des Werkes verfasste. Das Spiel der Wellen stellt der Komponist als eine Abfolge von tänzerischen Abschnitten im Dreivierteltakt dar. Die sinnlichen Gesten der Anfangstakte weichen nacheinander der Musik einer Gigue, eines Walzers und sogar der Andeutung eines Bolero, bevor diese Episode im fernen Klang einer arpeggierten Harfe endet.
Im dritten Satz "Dialogue du vent et de la mer" greift Debussy Themen aus den beiden ersten Sätzen erneut auf. Das Aufeinanderprallen von Naturgewalten nutzt der Komponist zu einem dramatischen, zum Teil geradezu lautmalerischen Kampf der Elemente.
Nach der Komposition von "La Mer" bekannte Debussy: "Ich liebe das Meer, ich habe ihm mit dem leidenschaftlichen Respekt, den man ihm schuldet, zugehört." Mit "La Mer" hat er der See ein musikalisches Denkmal gesetzt.
Martin Demmler ∙ geboren 1961 in Mainz, studierte Musikwissenschaft, Neuere Geschichte und Kunstwissenschaft an der Technischen Universität Berlin. Von 1988 bis 2018 arbeitete er als Redakteur beim Sender Freies Berlin (dem heutigen Rundfunk Berlin-Brandenburg). Martin Demmler hat mehrere Bücher zur Musikgeschichte veröffentlicht. Er lebt als freiberuflicher Autor in Berlin.
KÜNSTLERBIOGRAFIEN
Carolin Widmann
Die künstlerischen Aktivitäten der vielseitigen Musikerin Carolin Widmann reichen von den großen klassischen Konzerten über für sie eigens geschriebene Werke, Soloabende, eine große Bandbreite von Kammermusik bis hin zu Aufführungen auf historischen Instrumenten, die sie auch von der Geige aus leitet. Carolin Widmann wurde 2017 mit dem Bayerischen Staatspreis für Musik für ihre Individualität und ihr außerordentliches musikalisches Können ausgezeichnet. Des Weiteren erhielt sie den International Classical Music Award (in der Kategorie "Konzert") für ihre von der Fachpresse hoch gelobten Aufnahmen der Violinkonzerte von Mendelssohn und Schumann mit dem Chamber Orchestra of Europe, die Carolin Widmann von der Violine aus leitete. Als "Musikerin des Jahres" der International Classical Music Awards 2013 hat Carolin Widmann mit weltweit führenden Orchestern zusammengearbeitet, darunter die Berliner Philharmoniker, Orchestre de Paris, Orchestre National de France, Tschechisches Philharmonisches Orchester, Swedish Radio Symphony Orchestra, ORF Radio-Symphonieorchester Wien, London Philharmonic Orchestra, BBC Symphony Orchestra und Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks unter der Leitung von herausragenden Dirigenten wie Sir Simon Rattle, Riccardo Chailly, Vladimir Jurowski, Sakari Oramo, Daniel Harding, François-Xavier Roth und Jukka-Pekka Saraste. Außerdem tritt sie bei so bekannten Festivals wie dem Musikfest Berlin, den Salzburger Festspielen, dem Lucerne Festival, Edinburgh International Festival, Internationales Festival Prager Frühling, Pau Casals Festival und dem Festival d'Automne in Paris auf.

Zu den jüngsten Engagements zählen Konzerte mit den Berliner Philharmonikern, dem Los Angeles Philharmonic Orchestra, den Münchner Philharmonikern, dem DSO Berlin, dem Irish Chamber Orchestra, dem Royal Stockholm Philharmonic Orchestra, dem Netherlands Radio Symphony Orchestra, dem City of Birmingham Symphony Orchestra, dem WDR Sinfonieorchester und dem ORF Radio-Symphonieorchester. Carolin Widmann debütiert in der Saison 2024/25 mit einer Vielzahl von Orchestern, darunter mit dem Danish National Symphony Orchestra, dem Seoul Philharmonic Orchestra, dem Helsinki Philharmonic Orchestra, dem Royal Scottish National Orchestra und dem Philadelphia Orchestra. Weitere Höhepunkte sind das Robert-Gerhard-Konzert mit dem Orquestra Sinfònica de Barcelona, ein von Kurt Weill inspiriertes Programm mit dem Orchestre de Chambre de Paris mit Ute Lemper, eine Hommage an Kaaja Saariaho mit dem SWR Symphonieorchester und die britische Erstaufführung von Jörg Widmanns Violinkonzert Nr. 2, ein Stück, das für sie geschrieben und ihr gewidmet wurde. Außerdem ist sie in der Saison 24/25 Artist-in-Residence der Fondazione Arturo Toscanini sein. Carolin Widmann spielt auf einer G. B. Guadagnini-Violine von 1782 als Leihgabe einer gemeinnützigen Stiftung.
Bas Wiegers, Dirigent
Mit mitreißender Energie und großer Offenheit ist Bas Wiegers als Dirigent immer am Puls der Zeit. Souverän spannt er als Gast europäischer Sinfonieorchester, Solistenensembles und Opernhäuser den Bogen vom Barock bis zur Musik von heute. Genau diese programmatische Bandbreite kommt auch in seiner erfolgreichen Arbeit als Associated Conductor des Münchener Kammerorchesters zum Ausdruck. In der mittlerweile dritten gemeinsamen Saison 2024/25 ist Bas Wiegers mit dem MKO nicht nur regelmäßig in München, sondern unter anderem beim Now! Festival der Philharmonie Essen und beim Mozartfest Würzburg zu erleben. Gern und oft wird Bas Wiegers wieder eingeladen. So kehrt er im Laufe der neuen Saison für Konzerte und Gastspiele zum Royal Concertgebouw Orchestra anlässlich des 750. Geburtstags der Stadt Amsterdam, zum SWR Symphonieorchester, zum ORF Radio-Symphonieorchester Wien, zum Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin sowie zum Slovenian Philharmonic Orchestra zurück. 2024 debütierte er mit dem Klangforum Wien, dessen erster Gastdirigent er bis Sommer 2022 war, bei den Salzburger Festspielen mit einer konzertanten Aufführung von Georg Friedrich Haas‘ KOMA.

Mit dem Ensemble Modern gastiert er erstmals bei der Biennale Venedig. 2025, im Jahr des 100. Geburtstages von Pierre Boulez, tourt er dessen Werk Répons mit dem Asko Schönberg Ensemble in den Niederlanden und Belgien. In seiner niederländischen Heimat arbeitete Bas Wiegers mit allen großen Orchestern. Darüber hinaus gastierte er beim Belgian National Orchestra, Estonian National Symphony Orchestra, Polish National Radio Symphony Orchestra, Trondheim Symphony Orchestra, Konzerthausorchester Berlin, an der Oper Köln, der Opéra national de Lorraine (Britten, Mozart), am Theater Bern, Theater Klagenfurt (Haas, Sciarrino), Festspielhaus Erl, bei der Britten Sinfonia und dem SWR Vokalensemble, und er ist auf Festivals wie Musikfest Berlin, dem Holland Festival, Tongyeong International Music Festival, Prague Spring Festival, Huddersfield Contemporary Music Festival, Aldeburgh Music Festival, der Ruhrtriennale, den Wiener Festwochen und Avanti! Summer Sounds präsent. Eine enge Zusammenarbeit verbindet Bas Wiegers mit Komponist:innen wie Georges Aperghis, Georg Friedrich Haas, Helmut Lachenmann, Salvatore Sciarrino und Rebecca Saunders. Mit seinem Podcast The Treasure Hunt begibt sich Bas Wiegers regelmäßig in die Schatzkammer der Partituren und vermittelt seiner Hörerschaft einen ganz persönlichen Einblick in seinen Arbeitsprozess als Dirigent. Darüber hinaus engagiert er sich in der Nachwuchsförderung als Vorstandsmitglied der Kersjes-Stiftung und Gastprofessor für Orchesterdirigieren am Konservatorium von Amsterdam.
SWR Symphonieorchester
Das SWR Symphonieorchester hat in der Liederhalle Stuttgart und im Konzerthaus Freiburg sein künstlerisches Zuhause. Im September 2016 aus der Zusammenführung des Radio-Sinfonieorchesters Stuttgart des SWR und des SWR Sinfonieorchesters Baden-Baden und Freiburg hervorgegangen, zählen Interpretationsansätze aus der historisch informierten Aufführungspraxis, das klassisch-romantische Kernrepertoire sowie Musik der Gegenwart gleichermaßen zu seinem künstlerischen Profil. Von 2018 bis 2024 stand Teodor Currentzis als Chefdirigent an der Spitze des Symphonieorchesters. Ab der Saison 2025/2026 übernimmt François-Xavier Roth diese Position. Zu den jährlichen Fixpunkten im Konzertkalender des SWR Symphonieorchesters zählen die SWR eigenen Konzertreihen in Stuttgart, Freiburg und Mannheim sowie Auftritte bei den Donaueschinger Musiktagen und den Schwetzinger SWR Festspielen. Seit 2020 ist das SWR Symphonieorchester das Residenzorchester der Pfingstfestspiele im Festspielhaus Baden-Baden.

Einladungen führen das Orchester regelmäßig zu den Salzburger Festspielen, in die Elbphilharmonie Hamburg, nach Berlin, Köln, Frankfurt, Dortmund, Essen, Wien, Edinburgh, London, Barcelona, Madrid und Warschau. International gefragte Dirigenten wie Herbert Blomstedt, Peter Eötvös, Christoph Eschenbach, Pablo Heras-Casado, Manfred Honeck, Jakub Hrůša, Eliahu Inbal, Ingo Metzmacher, Kent Nagano, Sir Roger Norrington, Jonathan Nott, Andrés Orozco-Estrada, Michael Sanderling und Giedrė Šlekytė haben mit dem SWR Symphonieorchester zusammengearbeitet. Unter den hochkarätigen Solisten finden sich Yulianna Avdeeva, Renaud Capuçon, Martin Grubinger, Isabelle Faust, Vilde Frang, Hilary Hahn, Janine Jansen, Alexandre Kantorow, Sabine Meyer, Fazil Say, Gil Shaham, Antoine Tamestit und Anna Vinnitskaya. Ab September 2024 steht die Geigerin Patricia Kopatchinskaja dem SWR Symphonieorchester als Artistic Partner für zwei Spielzeiten zur Seite. Mit seinem umfangreichen Musikvermittlungsangebot erreicht das Orchester jährlich etwa 15.000 Kinder, Jugendliche und Erwachsene im Sendegebiet des SWR. Zahlreiche Live-Übertragungen auf SWR Kultur und Konzertstreams auf SWR.de/so ermöglichen vielen Musikfreunden in der ganzen Welt, an den Konzerten des Symphonieorchesters teilzuhaben. Seit 2024 ist das SWR Symphonieorchester offizieller Partner von "La Maestra", dem international bedeutendsten Wettbewerb für Nachwuchsdirigentinnen.
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Sonstige Informationen
Wir weisen freundlich darauf hin, dass unautorisierte Bild- und Tonaufnahmen jeglicher Art bei dieser Veranstaltung untersagt sind.
Impressum
Sabrina Haane, Gesamtleitung SWR Symphonieorchester
Dr. Henning Bey, Künstlerische Planung
Tabea Dupree, Redaktion SWR Kultur
Henrik Hoffmann, Redaktion Programmheft
Matthias Claudi, Leitung Kommunikation SWR Ensembles und Festivals
Sämtliche Texte sind Originalbeiträge für dieses Programmheft