Das SWR Symphonieorchester spielt unter der Leitung von François-Xavier Roth Werke von Carl Philipp Emanuel Bach, Edgar Varèse und Béla Bartók. Eine Produktion in der Liederhalle Stuttgart vom 1.-3. Juli 2020.
Programm
Carl Philipp Emanuel Bach
Sinfonie für Streicher und Basso continuo G-Dur Wq 182 Nr. 1 (H 657)
Edgar Varèse
Octandre für Bläser und Kontrabass
Revidierte Fassung von Wen-chung Chou
Edgar Varèse
Intégrales für elf Bläser und vier Schlagzeuger
Béla Bartók
Divertimento für Streichorchester Sz 113 (BB 118)
Mitwirkende
SWR Symphonieorchester
François-Xavier Roth, Dirigent
Am Puls der Zeit
Musik von unabhängigen Geistesgrößen wie Carl Philipp Emanuel Bach, Béla Bartók und Edgar Varèse erklang bereits zu Lebzeiten der Komponisten in den unbegrenzte Möglichkeiten verheißenden Vereinigten Staaten von Amerika. Zwar hatte C.P.E. Bach (1714-1788) das Land nie besucht, das am 4. Juli 1776 durch seine Unabhängigkeitserklärung staatliche Souveränität erlangte, aber durch seine langjährige Tätigkeit als Musikdirektor und Kantor im norddeutschen Hamburg kann ihm nicht entgangen sein, dass, angeregt durch Reiseberichte ab Mitte des 18. Jahrhunderts, die Auswanderungen nach Nordamerika zunahmen. Seinerzeit brachten wirtschaftliche und religiöse Gründe die Menschen dazu, ihr Glück jenseits des Atlantiks zu versuchen.
Im 20. Jahrhundert sahen sich Béla Bartók (1881-1945) und Edgar Varèse (1883-1965) durch Kriege genötigt, Europa den Rücken zu kehren. Die Werke von allen drei Musikern fanden in den USA ein neugieriges und aufgeschlossenes Publikum. Sie gehörten als Komponisten zu den führenden Neutönern ihrer Zeit und während C.P.E. Bach und Bartók als Virtuosen am Cembalo bzw. Klavier hervortraten, überzeugte Varèse vor allem als Dirigent zeitgenössischer Musik. Gefördert durch wohlhabende Gönner entwarfen sie Kompositionen, die dem Lebensrhythmus und Klangempfinden ihrer Ära nachspürten. Mit seinen affektgeladenen Werken inspirierte C.P.E. Bach die nachfolgende Generation ebenso wie Bartók und Varèse mit ihren Stilen die jungen Komponisten ihrer Epoche. Bartóks Divertimento entstand in einer Phase, als Kompositionen für Streichorchester im 20. Jahrhundert eine Renaissance erlebten, und Varèse verbindet mit Bachs Epoche eine geradezu alchemistische Experimentierlust auf der Suche nach ungeahnten Klangmöglichkeiten.
(Text von Meinhard Saremba, aus dem Programmheft)
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