Komponieren im Klassenzimmer mit Zeitungspapier, Quietscheentchen und Kazoo – das konnte eine 5. Klasse an der Albert-Magnus-Schule in Viernheim erleben. Im Rahmen eines Projekts für Neue Musik des Deutschen Musikrats war der Hamburger Komponist Benjamin Scheuer in der Schule zu Gast.
Im Projekt „Podium Gegenwart“ vom Deutschen Musikrat lernen Schülerinnen und Schüler Neue Musik kennen. Dafür kam der Hamburger Komponist Benjamin Scheuer an die Albert-Magnus-Schule in Viernheim. Musiklehrerin Maria Schneider wurde vom Deutschen Musikrat angefragt und sagte sofort zu.
Nachdem Benjamin Scheuer als geeignter Komponist vorgeschlagen wurde, entschied sich die Musiklehrerin für die Kompositionen „Bahnhof“ und „Paperwork“. Diese seien für ihre Schülerinnen und Schüler am spannendsten, da es viel mit der eigenen Lebenswelt zu tun habe.
Komponieren mit Zeitung, Back- und Geschenkpapier
Angelehnt an Scheuers Kompositionen „Paperwork“ und „Bahnhof“ komponierten die Fünftklässler in Gruppenarbeit einen ganzen Vormittag lang eigene Stücke. Dafür bekommen sie Tipps von Lehrerin Maria Schneider und Komponisten Benjamin Scheuer: Das Stück sollte eine Form mit Einleitung und Schluss haben. Und man könne ruhig mit der Lautstärke oder Besetzung experimentieren.

Quietscheentchen als Instrument
Vom Deutschen Musikrat gibt es während des Projekttages noch ein Geschenk: Kleine, gelbe Quietscheentchen. Kaum ausgehändigt geht ein riesen Lärm durch das Klassenzimmer. Die Kinder sollen die Entchen mit in ihre Kompositionen einbauen.
Das ist nicht nur eine Inspiration für die Fünftklässer, sondern auch für den Komponisten. Benjamin Scheuer freut sich, wie viele spannende Ideen die Schülerinnen und Schüler innerhalb kürzester Zeit entwickelt haben. Dass die Kinder mit so einer Offenheit und Spaß an die Kompositionen herangehen, stimme ihn sehr positiv.

Musik mit Alltagsgegenständen als niedrigschwelliger Einstieg
Für Benjamin Scheuer ist die musikalische Arbeit mit solchen Alltagsgegenständen sehr wichtig: „Man denkt ja immer bei gerade bei Musik, dass man eine unglaubliche Vorbildung braucht, um überhaupt in der Lage zu sein, einen Ton zu komponieren.“ Viele Kinder mit denen Benjamin Scheuer in seinen Vermittlungsprojekten zu tun hat, könnten kaum oder gar keine Noten lesen.
Das sei aber nicht schlimm, denn mit solchen Objekten könne man auch sofort Klänge erzeugen und sofort etwas komponieren. „Dieser niedrigschwellige Einstieg, der ist total wichtig.“, findet der Hamburger Komponist.

Zum krönenden Abschluss kombinieren die Schülerinnen und Schüler die Papiere, Quietscheentchen und die Kazoos. Wie bei einem Referat kamen die Gruppen von jeweils vier bis sechs Schülerinnen und Schülern nach vorne und feiern ihre ganz unterschiedlichen Uraufführungen.
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