Während des Zweiten Weltkriegs gab es etwa 20 ausländische Sender, die in deutscher Sprache gegen das Naziregime agierten. „Feindsender“ hießen sie im NS-Jargon, das Hören war bei Strafe verboten.
Das deutschsprachige Abendprogramm der BBC beginnt mit einem Signal: Dem Morsezeichen für den Buchstaben „V“ wie „Victory“, das Ähnlichkeit mit dem Eröffnungsmotiv von Beethovens Fünfter hat.

Als „Stimme der Wahrheit“ sendet der „German Service“ ab 1939 objektive Nachrichten über den Kriegsverlauf und entlarvt die Propaganda des deutschen Reichsrundfunks.
Daneben gibt es aber auch satirische Elemente, in denen das NS-Regime mit beißendem Spott bedacht wird. Zum Widerstand wird nur selten offen aufgerufen. Vielmehr versucht die BBC, Einfluss auf die Stimmung in Deutschland zu nehmen.
Übernahme des Reichsrundfunks durch die Alliierten
Nach Kriegsende übernehmen die Alliierten fast nahtlos den einstigen Reichsrundfunk. Das Medium ist nicht mehr das von Fanfaren begleitete Sprachrohr eines Regimes. Es trennt Nachricht und Meinung und berichtet, mit neuen Formaten wie Reportage und Feature, über den Alltag in den alliierten Besatzungszonen.

Der Aufbau eines unabhängigen öffentlich-rechtlichen Rundfunks findet in der Folgezeit in enormem Tempo statt. Musikalisch gesehen gibt es hier, nach Jahren voller Wagner und Bruckner, definitiv einen Hang zu Wolfgang Amadeus Mozart.
Und dem verdankt der junge Südwestfunk, der am 31. März 1946 auf Sendung geht, sogar seine Erkennungsmelodie.
Radio im Zweiten Weltkrieg
Märsche, Fanfaren, Wagner und Schlager So nutzten die Nationalsozialisten Musik für ihre Propaganda im Rundfunk
Märsche, Fanfaren, Wagner und Schlager. Das Radio zur Zeit des Zweiten Weltkriegs kennt zwei Musikstimmungen: banal oder bombastisch. Beides steht im Dienst zynischer Propaganda.