Ganz plötzlich wird das Kinderzimmer lebendig: Sessel, Teetasse und Kanne sprechen, singen und tanzen – wie ein echter Zauber eben. Der Magier ist Maurice Ravel. Seine Zauberei ist die Musik.
Diese Oper zeigt Ravel seine ganze Kunst auf engstem Raum: „L’enfant et les Sortilèges“, auf Deutsch „Das Kind und der Zauberspuk“, sollte ursprünglich ein Märchen-Ballett werden. Der Direktor der Pariser Oper gibt es 1916 bei der Schriftstellerin Sidonie-Gabrielle Colette in Auftrag. Gemeinsam überlegen sie, welcher Komponist hinzugezogen werden könnte. Schließlich fällt die Wahl auf Ravel.
Schon als kleines Kind war ich für Musik empfänglich – für Musik jeder Art.
Maurice Ravel, Komponist
Der Bezug zum Ravel-Haus
Komponiert hat er die Oper in seinem äußerst ungewöhnlichen Haus in Montfort l’Amaury, etwa 50 Kilometer südwestlich von Paris. Es steckt selbst voller inspirierender Zauberdinge: mechanische Spielfigürchen, Bücher über Magie und Zaubertricks, chinesisches Porzellan und Geheimtüren.
In Ravels Œuvre gilt die Oper als Schlüsselwerk. Beides, „Kind“ und „Zauber“, sind essenzielle Elemente in Ravels Kompositionen. Inhaltlich und stilistisch-ästhetisch. Und wirklich: Ravel ist auf der Suche nach „kindlich“ einfachen Melodien, die er dann aber wieder harmonisch verzaubert.
Das Komponierzimmer von Maurice Ravel: Der „Salon Musique“ in Ravels Haus in Montfort l’Aumary ist voll zauberhafter Gegenstände, die ihn zur Oper inspirierten.
Maison Musee Maurice Ravel
Es sei eine Urgeschichte, die etwas Universelles habe. Die Erwachsenen sind eingeladen sich mit dem Kind zu identifizieren und sich mit ihrer eigenen Kindheit auseinanderzusetzen. Die Zauberdinge stehen für das, was aus dem Geist des Komponisten entsteht.
Trailer zu „Das Kind und der Zauberspuk“ an der Semperoper Dresden
TRAILER „Das Kind und der Zauberspuk“ // Semperoper Dresden