„Altus“ ist Lateinisch und heißt einfach nur „hoch“. Eine Alt-Stimme ist erst einmal eine hohe Stimme. In der Mehrstimmigkeit des späten Mittelalters war damit einfach nur die Stimme im mehrstimmigen Satz gemeint, die über der Hauptstimme liegt.
Die Stars der frühen italienischen Oper sind Kastraten. Sie singen in Sopran- oder Altlage. Heutige Countertenöre singen im Falsett auch meist Rollen im Alt oder Mezzosopran.
Erst ab dem 19. Jahrhundert wird die weibliche Altstimme zur Norm. Meist singen Frauen im Alt die reiferen Frauenrollen, etwa die Hexe in Dvořáks „Rusalka“. Eine rühmliche Ausnahme dabei: Angelina, das Aschenputtel, in Rossinis Oper „La Cenerentola“, die der Komponist für die italienische Altistin Geltrude Righetti schrieb.
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Glosse 71 Oktaven im Kirchenchor: Gordon Kampe und die Stimme
Zur Stimme hat der Komponist Gordon Kampe eine ganz besondere Beziehung. Schließlich schreibt er Opern. Doch nicht nur auf der Opernhausbühne hört er ihr gerne zu, auch in den Kirchen ist sie ihm ein wahres Vergnügen. Und auch in der U-Bahn lohnt sich genaues Hinhören!